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16. Februar 2022
IVFP: Renditen von Indexpolicen nach dem „Corona-Crash“

IVFP: Renditen von Indexpolicen nach dem „Corona-Crash“

Laut Institut für Vorsorge und Finanzplanung stellen indexgebundene Rentenversicherungen nach wie vor eine beliebte Produktgattung dar. Doch wie steht es um die Renditen, vor allem nach den coronabedingten Börsenturbulenzen?

Indexgebundene Rentenversicherungen (Indexpolicen) stellen eine beliebte Produktgattung dar, wie eine aktuelle Umfrage des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) bestätigt: Etwa zwei Drittel aller befragten Vermittler beraten regelmäßig zu Indexpolicen. Jedoch macht das Niedrigzinsumfeld den Indexpolicen zu schaffen, denn die Überschussbeteiligung der Versicherer spielt nach wie vor die entscheidende Rolle für die Renditechancen dieser Art von Produkten. Vor diesem Hintergrund hat das IVFP die Renditen von Indexpolicen nach dem „Corona-Crash“ unter die Lupe genommen.

Im Vergleich zum Vorjahr, als sich einige Anbieter entschieden haben, ihre Indextarife aus dem Angebot zu nehmen, hat sich die Anzahl der Lebensversicherungsunternehmen mit Indexpolicen aktuell laut IVFP-Studie nicht verändert: Weiterhin können bei 16 Lebensversicherern derartige Policen abgeschlossen werden.

Anbieter überarbeiten Indexpolicen

Einige Anbieter haben ihre Indextarife aber wieder überarbeitet, wobei das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund stand. So haben AXA, Barmenia, SV-Versicherung, die Stuttgarter, VOLKSWOHL BUND und Württembergische ihre Indexauswahl um nachhaltige Indizes ergänzt.

Zudem hat die AXA das Indexmodell für den Cap-basierten Europa Aktienindex verändert. Neben einem monatlichen Cap gibt es jetzt einen monatlichen Floor. Dies bedeutet, dass bei der Ermittlung der maßgeblichen Indexrendite monatliche Renditen nach oben und nach unten beschränkt sind. Dies hat den Vorteil, dass sehr schlechte Monate nicht mehr vollständig in die Rendite einfließen, sondern eben nur beschränkt auf beispielsweise − 1,5%. Im Gegenzug dafür ist der Cap etwas geringer.

2021: Indexpartizipation mit überdurchschnittlich hohen Gutschriften

Nach einem turbulenten Börsenjahr 2020, der von dem durch die Corona-Krise hervorgerufenen Crash im Februar/März 2020 geprägt war, mussten viele Kunden im Jahr 2020 auf Renditegutschriften verzichten. Seitdem kennt der Dax jedoch nur eine Richtung und erreichte Ende vergangenen Jahres einen neuen Höchststand von über 16.000 Punkten. Davon profitierten auch viele Kunden von Indexpolicen und erzielten überdurchschnittlich hohe Gutschriften aus der Indexpartizipation.

Dax-Entwicklung im Zeitraum 2019 bis 2020

Lediglich Indexjahre, die im ersten Quartal 2021 endeten, erzielten kaum Gutschriften aus der Indexpartizipation, da bei der Ermittlung der Indexrendite der „Corona-Crash“ (März 2020) mit eingeflossen ist. Durchschnittlich erzielten Indexpolicen im Jahr 2021 eine Rendite von knapp 5%. In der Spitze wurden sogar mehr als 10% erreicht. Dabei spielte es im vergangenem Jahr kaum eine Rolle, ob das Indexmodell auf dem Cap-Verfahren oder einer Partizipationsquote basiert. Eher war der Index selbst ausschlaggebend, ob Top-Renditen von mehr als 10% erzielt wurden. Im Jahr 2021 wiesen Indexmodelle mit reinen Aktienindizes meist eine höhere Performance auf (Durchschnitt: 5,6%) als Modelle mit einem Multi-Asset-Index (Durchschnitt: 2,8%).

Bisherige Indexjahre

Bei der Analyse aller bisherigen Indexjahre über alle Anbieter hinweg zeigt sich, dass in etwa 50% aller Fälle eine sogenannte „Nullrunde“ erzielt wurde, d. h. der Kunde bekam keine Gutschrift aus der Indexbeteiligung. In den übrigen Fällen wurden meist Renditen zwischen 0 und 8% erzielt. In sehr wenigen Fällen (ca. 6%) gab es Indexjahre mit einer Performance oberhalb von 10%. (ad)

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