AssCompact suche
Home
Immobilien
20. Juni 2023
Kauf einer Wohnimmobilie günstiger als das Mieten
Colorful miniature houses arranged in a row on blue background. Urban city background banner. Copy space

Kauf einer Wohnimmobilie günstiger als das Mieten

In den meisten Landkreisen hierzulande ist Wohneigentum nach wie vor günstiger als das Mieten. Wohnimmobilien sind eine wertstabile Anlageklasse und bieten intakten Inflationsschutz. Dies zeigt der ACCENTRO Wohnkostenreport, der gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) erstellt wurde.

Seit acht Jahren beleuchtet der ACCENTRO Wohnkostenreport die Wohnkosten eines selbstnutzenden Wohneigentümers und vergleicht diese mit denen eines Mieters. Die Untersuchung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. (IW). Im Fokus des aktuellen Berichts stand die Analyse des Inflationsschutzes und der Wertstabilität deutscher Wohnimmobilien, auch im Vergleich zum europäischen Ausland und anderen Investmentprodukten.

Anlass für diesen Schwerpunkt waren auch Russlands Krieg gegen die Ukraine und die damit einhergehende steigende Inflationsrate sowie die Zinserhöhungen. Die Autoren haben zusätzlich Szenarien entwickelt, um die künftige Zinsentwicklung und deren Auswirkungen auf die Erschwinglichkeit von Wohneigentum zu beleuchten.

Wohneigentümer profitieren gegenüber Mietern

Wie die Ergebnisse des Reports zeigen, ist auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung nach wir vor günstiger als das Mieten. Dies war im Jahr 2022 in 328 von 401 Landkreisen in Deutschland der Fall. Im Durchschnitt lag der Kostenvorteil beim Kaufen gegenüber dem Mieten bei 8%, im Median betrug der Selbstnutzerkostenvorteil 14%.

Auch wenn die Selbstnutzerkosten im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen sind, zahlt sich Wohneigentum weiter aus, so die Studienautoren.

Laut Bericht sind die Selbstnutzerkostenvorteile im Umland der sieben größten Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart nach wie vor besonders groß. Vor allem das Berliner Umland bietet noch hohe Selbstnutzerkostenvorteile.

Wohnimmobilien bieten intakten Inflationsschutz

Die Studienautoren kommen außerdem zu dem Ergebnis, dass Wohnimmobilien im internationalen Vergleich in Deutschland eine der wertstabilsten Anlageklassen sind. Immobilien würden Investoren trotz der aktuellen Entwicklungen deutlich besser vor der Inflation schützen als andere Anlageformen. Historisch habe sich immer wieder gezeigt, so der Bericht, dass sich Mieten gut an die Inflation anpassen können.

Im Zuge der Inflation seien weitere Mietpreissprünge zu erwarten, was sich positiv auf die Selbstnutzerkostenvorteile auswirken dürfte, so die Studienautoren weiter.

Vorteil von Wohneigentum derzeit geschrumpft

Allerdings habe sich laut Report nach vielen Jahren hoher Vorteilhaftigkeit der Wohneigentumsbildung das Bild gewandelt. Verantwortlich dafür sei der unerwartet starke Anstieg der Hypothekenzinsen. „Die Entwicklung der Selbstnutzerkosten suggeriert, dass die Jahre der enormen Preiswachstumsraten beim Wohneigentum zu einem Ende gekommen sind, die relative Vorteilhaftigkeit des Wohneigentums gegenüber den Mieten hat abgenommen“, wie es in der Zusammenfassung des Berichts wörtlich heißt.

Zinsumfeld könnte sich entspannen

Die aktuelle Phase des steigenden Hauptrefinanzierungszinses dauert inzwischen elf Monate an, so die Studienautoren. Der historische Rückblick zeige, dass die Zeit von der letzten Zinserhöhung bis zur ersten Zinssenkung maximal sieben Monate und im Durchschnitt fünf Monate betrug. Falls die Inflationsraten in der zweiten Jahreshälfte 2023 deutlich sinken – wovon die meisten Marktbeobachter aktuell ausgehen –, sei die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinsreduktion innerhalb eines halben Jahres nach der letzten Zinserhöhung hoch. Dann dürften auch die Selbstnutzerkosten wieder sinken, während die Neuvertragsmieten auf einem weiter stabilen Niveau steigen dürften. (tk)

Weitere Informationen zum Wohnkostenreport gibt es unter accentro.de.

Bild: © Soho A studio – stock.adobe.com