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24. August 2021
Kein „Baby-Boom“ nach Corona-Jahr 2020

Kein „Baby-Boom“ nach Corona-Jahr 2020

Die Corona-Maßnahmen in den ersten sechs Monaten 2020 haben sich offenbar nicht unmittelbar auf die Zahl der Geburten ausgewirkt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, gab es von Januar bis Mai 2021 nur ein geringes Plus an Geburten. Ein auffälliger Anstieg zeigt sich lediglich im März 2021.

Von Januar bis Mai 2021 sind in Deutschland rund 315.000 Kinder zur Welt gekommen. Dies geht aus vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Demnach nahm die Zahl der Geburten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 1,4% zu. Ein deutliches Plus bei der Geburtenzahl zeigte sich nur im März 2021, als 6% oder rund 3.700 mehr Babys geboren wurden als im März des Vorjahres. In den übrigen von der einsetzenden Corona-Pandemie geprägten Monaten war die Entwicklung laut Statistischem Bundesamt unauffällig.

Die Geburten der ersten fünf Monate 2021 lassen sich auf Schwangerschaften zurückführen, die während des ersten Lockdowns von Ende März bis Anfang Mai sowie im Mai und in den Sommermonaten 2020 begonnen haben, in denen die coronabedingten Kontaktsperren weitgehend gelockert waren.

Corona ohne unmittelbaren Einfluss auf Familienplanung

„Die Corona-Maßnahmen und deren Lockerung in der ersten Jahreshälfte 2020 haben sich offenbar nicht unmittelbar auf die Familienplanung ausgewirkt. Während des ersten Lockdowns und auch in den Sommermonaten wurden weder deutlich mehr noch deutlich weniger Kinder gezeugt als im Jahr 2019“, erklärt Olga Pötzsch, Demografie-Expertin im Statistischen Bundesamt.

Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, hätten sich wesentliche Merkmale der Elternschaft in den ersten fünf Monaten 2021 im Vorjahresvergleich nur geringfügig verändert: Demnach waren 32% der Eltern nicht verheiratet, im gleichen Zeitraum des Jahres 2020 waren es 33%. Von allen von Januar bis Mai 2021 Geborenen handelte es sich bei 46% um die ersten, bei 36% um die zweiten und bei 18% um dritte oder weitere Kinder im Leben der Mutter. Dies entspreche der Zusammensetzung der Geburten im Vorjahreszeitraum. Allerdings lag der Anteil der Geburten durch Mütter mit deutscher Staatsangehörigkeit mit 77% etwas höher als im Vergleichszeitraum 2020 – da waren es 75%. (tk)

Bild: © peter brauers – stock.adobe.com