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9. September 2022
KfW: Erst 30% der Haushalte wohnen gut gedämmt
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KfW: Erst 30% der Haushalte wohnen gut gedämmt

Wie das aktuelle KfW-Energiebarometer zeigt, nutzen immer mehr Bürger regenerative Energien zur häuslichen Strom- und Wärmeerzeugung. Zugleich wohnt aber nicht einmal jeder dritte der befragten Haushalte bereits in gut gedämmten Gebäuden. Es bestehe daher noch großes Potenzial im Wohngebäudebestand.

Für die Menschen hierzulande sind die Veränderungen infolge des Klimawandel deutlich wahrnehmbar. Gut zwei Drittel der Haushalte (68%) befürchten eine Beeinträchtigung durch die Folgen der globalen Erwärmung. Zugleich klagen 52% von ihnen einen hohen Kostendruck bei der Wärmeversorgung, wie das neue KfW-Energiewendebarometer zeigt.

Allerdings ist anzumerken, dass die Befragung vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erfolgt. Somit ist laut KfW davon auszugehen, dass der Anteil der Haushalte, der sich um die hohen Energiekosten sorgt, mittlerweile deutlich höher ist und weiter steigen wird.

29% setzen bereits auf Photovoltaik, Solarthermie & Co.

Wie die Befragung weiter zeigt, nutzen immer mehr Bundesbürger regenerative Energien zur häuslichen Strom- und Wärmeerzeugung. Demnach hat die Anzahl im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Rund 29% nutzen inzwischen mindestens eine der folgenden Technologien: Photovoltaik, Solarthermie, Batteriespeicher, Wärmepumpe, Kraft-Wärme-Kopplung, Holzpelletsheizung, Elektroauto. Weitere 13% der Haushalte wollen die Anschaffung von Energiewendetechnologie im laufenden Jahr angehen – das sind fast doppelt so viele wie 2021.

„Aktuell setzen noch vor allem einkommensstarke Haushalte und solche mit Wohnungseigentum auf Solarthermie, Photovoltaikanlagen oder Elektroautos. Es sind aber fast alle Haushalte durch die hohen Energiepreise betroffen. Weitere Fortschritte bei Energieeffizienz und Energieerzeugung sind notwendig, damit die Energiewende in der Breite der Bevölkerung zum Tragen kommt“, betont Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

Beim Anteil gut gedämmerter Gebäude noch viel Luft nach oben

Was den Gebäudebestand anbelangt, besteht noch großes Potenzial. Laut KfW-Erhebung lebt nicht einmal jeder dritte der befragten Haushalte (29%) bereits in gut gedämmten Wohnungen. Ebenfalls knapp 30% wohnen in Gebäuden mit sehr schlechtem Dämmzustand, wo beispielsweise die Außenwand nicht gedämmt oder noch Einfachverglasung in den Fenstern verbaut ist. Immerhin 48% der Haushalte haben sich im vergangenen Jahr mit dem energetischen Zustand ihrer Immobilie befasst. Grundsätzlich signalisieren auch viele Haushalte die Bereitschaft, sich aktiv für die Energiewende einzusetzen. Rund 40% der Haushalte erachten ihren eigenen Beitrag zur Energiewende als noch zu gering an.

„Die Energiewende wird nur funktionieren, wenn alle Bürgerinnen und Bürger an Bord sind. Bei vielen Haushalten wird die anrollende Kostenlawine erst noch ankommen. Hier gilt es böse Überraschungen zu vermeiden. Energieberatungen sind ein guter Ansatz, gerade auch bei niedrigen Einkommen. Und es wird Lösungen brauchen für die gegenwärtig knappen

Beratungs- und Handwerkskapazitäten“, so Köhler-Geib.

Die aktuelle Analyse ist abrufbar unter .kfw.deter. (tk)

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