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13. Februar 2020
Kfz-Versicherung: Jüngere setzen bei Wechsel auf Beratung vom Vermittler

Kfz-Versicherung: Jüngere setzen bei Wechsel auf Beratung vom Vermittler

Zur Wechselsaison haben die Kfz-Versicherer wieder die Werbetrommel gerührt. Laut einer YouGov-Studie haben 2019 deutlich mehr Kfz-Versicherte die Werbung wahrgenommen als 2018. Leicht gesunken ist dagegen die Wechselbereitschaft. Rückläufig ist zudem die Zahl der Online-Abschlüsse. So setzen vor allem jüngere Kunden auf persönliche Beratung durch einen Vermittler.

Im Rahmen einer aktuellen Studie hat das Marktforschungsinstitut YouGov die Wechseltätigkeit in der Kfz-Versicherung 2019 unter die Lupe genommen. Eine erste Befragungsrunde im November hatte ergeben, dass die Wechselbereitschaft der Kfz-Versicherten gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen hat. So sank die Zahl der Wechselwilligen unter den Kunden im Vergleich zum Jahr 2018 von 23% auf 22%. In einer zweiten Befragungsrunde Anfang Januar hat YouGov nachgehakt, ob die Kfz-Versicherten mit genereller Wechselbereitschaft tatsächlich ihre Police gekündigt haben und was die Hauptgründe waren. Darüber hinaus ging es bei der Erhebung auch darum, auf welchem Wege die Wechsler eine neue Police abgeschlossen haben und um die Frage, ob die Wahrnehmung von Werbemaßnahmen zur Wechselsaison bei den Kunden gestiegen ist.

Fast jeder fünfte Wechselwillige ist geblieben

Laut Studie haben zum Jahreswechsel 5,1% der Versicherten mit genereller Wechselneigung ihre Police auch tatsächlich gekündigt. Gegenüber 2018 zeigt sich damit ein leichter Rückgang, da waren es noch 6,2%. Insgesamt 4,6% der Kfz-Versicherten mit genereller Wechselbereitschaft haben einen Wechsel zu einem anderen Anbieter auch durchgeführt. Dagegen haben sich knapp 17%, die sich im November grundsätzlich wechselbereit gezeigt hatten, doch nicht dazu entschlossen, ihrem Anbieter den Rücken zu kehren.

Werbewahrnehmung steigt – vor allem in Internet und Radio

Wie die Studie weiter zeigt, haben im Jahr 2019 deutlich mehr Kfz-Versicherte Werbung für einen Versicherungswechsel wahrgenommen als noch im Vorjahr: Mehr als jeder zweite Kfz-Versicherte ist auf entsprechende Werbemaßnahmen aufmerksam geworden. 47% gaben an, TV-Spots gesehen zu haben. Eine deutliche Zunahme im Jahresvergleich zeigt sich insbesondere bei Internet- und Radiowerbung: 28% der Kunden erinnern sich an Internetwerbung, 16% an Radiowerbung. Dies entspricht einer Steigerung von sechs Prozentpunkten gegenüber 2018. Unterm Strich lässt sich jedoch feststellen, dass die steigende Werbewahrnehmung die generelle Wechselbereitschaft der Kfz-Versicherten offenbar nicht beeinflusst zu haben scheint.

Online-Abschlüsse bei Wechslern rückläufig

Welchen Vertriebsweg nutzen Kunden, die ihre Kfz-Versicherung wechseln, um eine neue Police abzuschließen? Bei fast jedem zweiten Wechsler (48%) ist dies online erfolgt. Im Jahresvergleich zeigt sich damit ein Rückgang; 2018 waren es mit 54% noch mehr als die Hälfte, die online abgeschlossen haben. „Dieser Rückgang geht fast vollständig auf eine geringere Nutzungsquote von Vergleichsseiten für den Kfz-Versicherungswechsel zurück“, erklärt Werner Grimmer, Studienleiter Custom Research bei YouGov.

Für „Millennials“ und „Generation Z“ zählt persönliche Beratung

Als überraschend bezeichnet Grimmer bei der Wahl der Vertriebswege ein anderes Ergebnis: Vor allem „Millennials“, also die Generation der 26- bis 39-Jährigen, und noch mehr die „Generation Z“ und damit die unter 25-Jährigen setzen beim Kfz-Versicherungswechsel stärker auf persönliche Beratung durch Versicherungsvermittler als ältere Generationen. Am häufigsten werden Vergleichsseiten dagegen von der „Generation Golf“ (40 bis 54 Jahre) genutzt. Die Internetseiten von Versicherern stehen beim Wechsel insbesondere bei den „Babyboomern“ (ab 55 Jahre) hoch im Kurs.

Preis bleibt Trumpf, aber gute Leistungen werden wichtiger

Im Rahmen der Studie wurde außerdem untersucht, was die Hauptgründe für einen Wechsel waren bzw. was den Ausschlag für einen bestimmten Anbieter gegeben hat. Wichtigstes Kriterium für die Wahl einer Gesellschaft bleibt mit 59% nach wie vor ein günstiger Preis. Zwar folgen gute Leistungen als Ursache für den Wechsel erst mit deutlichem Abstand an zweiter Stelle (37%), doch nehmen sie gegenüber dem Vorjahr an Bedeutung zu. Mehr als ein Drittel der Wechsler spart eigenen Angaben zufolge mit der neuen Police zwischen 50 und 150 Euro jährlich. Laut Erhebung beträgt die durchschnittliche Ersparnis aller Wechsler 145 Euro und fällt damit erneut höher aus als im Jahr 2018 – da waren es 133 Euro. (tk)

Bild: © Tiko – stock.adobe.com