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23. Juli 2021
Krankenzusatzversicherungen: Was die Kunden anspricht

Krankenzusatzversicherungen: Was die Kunden anspricht

Unter den Bundesbürgern herrscht Zufriedenheit über die Leistungen ihrer Krankenkassen. Lücken werden aber vor allem bei der Zahngesundheit ausgemacht. Das zeigt eine Studie von HEUTE UND MORGEN, die Bedarfswahrnehmungen, Begeisterungsfaktoren, Abschlusspotenziale und Vertriebswege für Krankenzusatzversicherungen analysiert hat.

Die große Mehrheit der Bundesbürger im jüngeren und mittleren Lebensalter ist mit den Leistungen ihrer Krankenkasse zufrieden. Für rund zwei Fünftel der 18- bis 50-Jährigen sind die Themen Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsabsicherung infolge der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden als zuvor – allen voran für junge Zielgruppen (18 bis 29 Jahre) sowie für Personen mit Kindern. Besonders wichtig sind den Befragten Leistungen in den Bereichen Zahnbehandlung/Zahnersatz und Vorsorgeuntersuchungen sowie die Kostenentlastung im Pflegefall. Für junge Versicherte spielt das Krankentagegeld zudem eine besondere Rolle.

Dies zeigt die Trendstudie „Krankenzusatzversicherungen: Produkte, Leistungen und Services, die Kunden begeistern“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts HEUTE UND MORGEN, für die über 1.000 gesetzlich oder freiwillig GKV-Versicherte zwischen 18 und 50 Jahren bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden. Für unterschiedliche Zielgruppen wurden darin Bedarfswahrnehmungen, Begeisterungsfaktoren, Vertriebswege und Abschlusspotenziale für Krankenzusatzversicherungen untersucht.

Lücken bei Pflegevorsorge, Zahngesundheit, Seh- und Hörhilfen

Optimal abgesichert fühlen sich demnach allerdings nur 15% der Umfrageteilnehmer. Über zwei Fünftel sehen den Umfang ihrer Absicherung im Krankheits- und Pflegefall hingegen eher kritisch und machen vor allem in den Bereichen Pflegevorsorge, Zahnbehandlung, Zahnersatz sowie bei Seh- und Hörhilfen Lücken aus. Das kurzfristige Abschlusspotenzial für die Zukunft ist laut HEUTE UND MORGEN daher im Bereich Zahnzusatzversicherungen und bei Leistungen der Gesundheitsvorsorge am höchsten. Aber auch zahlreiche andere Leistungssegmente bieten der Umfrage zufolge relevante Marktpotenziale, beispielsweise Pflegezusatzversicherungen oder Krankentagegeldversicherungen.

GKV-Versicherte schließen Zusatzversicherungen am liebsten über die Krankenkasse ab

Für die privaten Anbieter lohnt es sich, so die Studienverfasser, differenziert auf die Bedarfe und Wünsche der unterschiedlichen Zielgruppen einzugehen. Im Vertrieb sollte zudem verstärkt auch auf die Kooperation mit den Krankenkassen gesetzt werden. Davon können beide Seiten profitieren – zumal eine große Mehrheit der GKV-Mitglieder diesen Abschlussweg begrüßt. Generell schließt nur eine Minderheit der GKV-Versicherten den Abschluss von Krankenzusatzversicherungen für sich grundsätzlich aus. Allerdings: Zwei Dritteln der GKV-Versicherten fällt es aktuell noch schwer, die für sie passenden Krankenzusatzversicherungen auszuwählen.

Bisher schließen die GKV-Versicherten Krankenzusatzversicherungen am häufigsten über Ausschließlichkeitsvermittler oder online direkt beim Versicherer ab, teils aber auch über Versicherungsmakler. Fragt man die GKV-Versicherten, welche Abschlusswege im Krankenzusatzbereich für sie zukünftig grundsätzlich infrage kommen, liegt allerdings der Abschlussweg über die eigene Krankenkasse deutlich an der Spitze. Angeboten wird dieser Weg den GKV-Versicherten in der Praxis bisher aber erst selten. „Gerade bei eher rückläufigem Geschäft im Bereich der Krankenvollversicherungen bieten Krankenzusatzversicherungen privaten Anbietern noch zahlreiche Potenziale in der Gestaltung von Produkten und Services sowie auch in puncto Vertriebswege“, sagt Tanja Höllger, Geschäftsführerin bei HEUTE UND MORGEN.

Direktabrechnung, Beitragsgarantie und Versicherungen trotz akuter Erkrankung beliebt

Begeistern können die GKV-Kunden im Krankenzusatzbereich neben bedarfsgerechten Leistungen beispielsweise auch Services wie die Direktabrechnung mit dem Arzt, Beitragsgarantien oder Abschlussmöglichkeiten von Zusatzversicherungen trotz bereits akuter Erkrankungen. Je nach Alterszielgruppe können der Umfrage zufolge die Leistungs- und Servicepräferenzen dabei deutlich variieren: So spielen Leistungs- und Beitragsgarantien vor allem für ältere Versicherte eine wichtige Rolle, während eine Vereinfachung der Abrechnungsformalitäten im Leistungsfall (Direktabrechnung der Ärzte mit Versicherungsgebern) oder auch Service-Apps besonders bei den jüngeren Versicherten auf große Begeisterung stoßen.

Jüngere für weitere Vertriebswege offen

Besonders jüngere GKV-Versicherte sind darüber hinaus auch offen für weitere neue Vertriebswege von Krankenzusatzversicherungen: beispielsweise direkt über Ärzte, Kliniken oder Apotheken. Der Policenverkauf im Einzelhandel, ohne Einbettung in einen relevanten medizinischen Kontext, findet demgegenüber aktuell deutlich weniger Zuspruch.

Weitere Studieninformationen gibt es hier. (ad)

Bild: © Setareh – stock.adobe.com