Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen mit Unternehmen und Selbstständigen in Deutschland ist im zweiten Quartal 2019 überraschend stark um 7,1% gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Im Vergleich zum Jahresstart, als der entsprechende Wert noch bei 6,0% lag, ist damit wieder eine Aufwärtsdynamik zu beobachten. Diese schien angesichts der seit längerem mauen Konjunktur der Vergangenheit anzugehören.
Schwächere Dynamik erwartet
KfW Research geht davon aus, dass die Dynamik sich im weiteren Jahresverlauf abschwächt. Bereits für das dritte Quartal erwarten die Experten niedrigere Wachstumsraten des Kreditneugeschäfts. Diese Skepsis beruht auch auf einigen Entwicklungen im zweiten Quartal 2019. In diesem Zeitraum wuchsen zwar auch die längerfristigen Kredite kräftig, Treiber der höheren Dynamik waren aber die kurzfristigen.
Folgen einer Konjunkturabschwächung
Kurzfristige Kredite werden laut KfW Research, gerade in Zeiten konjunktureller Schwäche, häufig zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen oder zur Lagerfinanzierung verwendet. Sollte sich die Konjunktur nicht bald spürbar erholen dürften die Unternehmen auf diese Kredite verzichten und stattdessen die Kosten senken bzw. Lager und Produktion zurückfahren. Auch die Investitionspläne dürften in einer solchen Situation beschnitten werden, was in der Regel dämpfend auf das Neugeschäft mit längerfristigen Krediten wirkt. (mh)
Bild: © emodpk – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können