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22. März 2023
Krieg, Kaufkraft, Klima: Das macht den Deutschen Sorgen

Krieg, Kaufkraft, Klima: Das macht den Deutschen Sorgen

Krieg, Inflation und Klimawandel sind unter den Geschehnissen, die den Deutschen zurzeit am meisten Sorgen bereiten. Das ist das Ergebnis gleich mehrerer aktueller Studien. Doch die Mehrheit der Deutschen blickt trotz allem optimistisch in die Zukunft.

Mit den vielen globalen Hiobsbotschaften, die die Menschheit im Moment über die Nachrichtenkanäle erreichen, ist es nicht überraschend, dass Ängste den Deutschen zu schaffen machen. Was macht den Bundesbürger und Bundesbürgern derzeit am meisten Sorgen? Damit haben sich gleich mehrere aktuelle Studien befasst.

Die Ergebnisse sind nicht besonders verwunderlich – so rangiert die Angst vor dem Krieg, vor steigenden Lebenshaltungskosten und vor Klimawandel und Extremwetter in den Studien weit oben.

In einer Studie der forsa im Auftrag der Gothaer zum Thema Zukunft und Mut steht die Angst vor dem Krieg ganz oben – 59% der Befragten sagen, das Thema Krieg – etwa der Ukraine-Krieg – macht ihnen aktuell am meisten Sorgen. Mehr als jeder Zweite (54%) sorgt sich auch um den Verlust eines nahestehenden Menschen, während 53% die Angst vor dem Klimawandel umtreibt. Eine schwere Erkrankung fürchten 45%, einen sinkenden Lebensstandard mehr als ein Drittel (38%). Im Allgemeinen sorgen sich Frauen mehr als Männer, so die Studie.

Kriegsangst so hoch wie in diesem Jahrhundert noch nie

Dass der Krieg die Deutschen belastet, das bestätigt ein Langzeitvergleich der R+V Versicherung. Die Studie „Die Ängste der Deutschen“ befragt Bundesbürger und Bundesbürgerinnen seit mehr als drei Jahrzehnten, worüber sie sich sorgen. Eine gerade veröffentlichte repräsentative Online-Umfrage zeigt: Jeder zweite Befragte (55%) fürchtet, dass Deutschland in einen Krieg verwickelt werden könnte. Dies ist ein Anstieg von 13% gegenüber dem Vorjahr. Nur einmal zuvor war dieser Wert in der Geschichte der Studie so hoch, so R+V, nämlich im Jahr 1999, während des Kosovo-Kriegs. Damals gaben 60% der Befragten an, dass eine potenzielle Kriegsbeteiligung Deutschlands ihnen Angst mache.

63% der Befragten der R+V Studie haben außerdem die Befürchtung, dass sich Deutschland im Kriegsfall nicht verteidigen kann. Dieser Wert liegt sogar 23% über dem vom Vorjahr. „Einen derart großen Anstieg beobachten wir in unserer Studie nur selten“, kommentiert Studienleiter Grischa Bower-Rabinowitsch.

Auch die Zukunftsstudie des Versicherers Generali zeigt für die DACH-Region eine ähnliche Situation: Hier liegt die Sorge vor Krieg ebenfalls auf dem ersten Platz (66%) bei den Deutschen, gefolgt von Teuerung und Inflation bzw. Geldentwertung (jeweils 61%), steigende Energiekosten (48%) und Klimawandel (44%).

Risikoabsicherung durch gesundheitliche und finanzielle Maßnahmen, Versicherungen

Was also machen die Deutschen, um diesen Ängsten entgegenzuwirken? Das hat die Gothaer Studie abgefragt. Demnach versuchen viele, im Bereich Gesundheit vorzusorgen: So gehen 61% laut eigenen Angaben regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen, 54% bewegen sich regelmäßig bzw. machen Sport und mehr als jeder Zweite (52%) versucht sich mithilfe gesunder Ernährung fit zu halten.

Krieg, Kaufkraft, Klima: Das macht den Deutschen Sorgen

Auch finanziell versuchen die Menschen vorzusorgen. 57% der Befragten legen immer wieder Geld zurück, jeder Zweite (51%) legt auch Geld an, etwa in Aktien, Fonds oder Immobilien.

Versicherungen sind auch beliebt unter den Vorsorgemaßnahmen. Unter anderem haben 37% eine Rentenversicherung, 35% eine Elementarschadenversicherung und 27% eine Krankenzusatzversicherung (siehe Grafik).

Familie und Freunde als größte Glücksbringer

Ein Lichtblick: Laut der Generali-Studie geben 69% der Deutschen an, mit ihrer persönlichen Lebenssituation aktuell zufrieden zu sein. 61% der befragten Bundesbürger und Bundesbürgerinnen blicken optimistisch in die Zukunft – vor allem die jüngsten Befragten im Alter zwischen 14 und 29 sind guter Dinge, was die Zukunft angeht.

Wenn sie befragt werden, welche Dinge ihnen zuletzt persönlich wichtiger geworden sind, geben die Befragten aus der DACH-Region die Bereiche Gesundheit (57%), finanzielle Absicherung (41%), Lebensqualität bzw. Work-Life Balance (40%), Umwelt- und Klimaschutz (37%) sowie Nachhaltigkeit (35%) an.

Und neben all den Sorgen gibt es auch einiges, was die Menschen glücklich macht. Was steht ganz oben auf der Liste der Glücksbringer? Familie (69%) und Freundschaft (51%), gefolgt von Natur und Gesundheit. (js)

Bild: © Tatiana – stock.adobe.com