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22. Juni 2020
Lebensversicherer müssen Federn lassen

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Lebensversicherer müssen Federn lassen

Enorme Spannweite bei Quoten

Blickt man auf die Solvenzquoten der einzelnen Versicherer, so zeigt sich eine weite Spanne. Die höchste Solvenzquote verzeichnen die Europa mit 823,2% und die Dialog mit 784,0%. Es folgen DLVAG mit 641,7% und Direkte Leben mit 550,7%.

 

Lebensversicherer müssen Federn lassen

 

Zwölf Versicherer landen unter der 100%-Marke. Dies bedeutet nicht, dass diese Unternehmen von der Insolvenz bedroht sind und es ihnen an Eigenmitteln mangelt, sondern an Risikotragfähigkeit. Sie haben derzeit nicht ausreichend Kapital, um eine Extremsituation zu überstehen, wie sich rechnerisch in einem von 200 Jahren vorkommt.

MCR-Bedeckungsquoten mit noch größerer Bandbreite

Das MCR (Minimum Capital Requirement = Minimumsolvenzkapital) legt die Kapitaluntergrenze fest. Wird diese anhaltend unterschritten, wird die Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb entzogen. Bei den MCR-Bedeckungsquoten (inklusive Volatilitätsanpassung und Übergangsmaßnahmen) driften die Lebensversicherer noch stärker auseinander als bei der SCR-Variante. Die Werte reichen von 3.292,9% der Europa bis zu 353,7% für Rheinland. Ohne Übergangshilfen kommen insgesamt sieben Lebensversicherer nicht über die Hürde von 100%. Von diesen Gesellschaften zeichnen aber drei Anbieter kein Neugeschäft mehr.

Private Krankenversicherer für Solvency II gut gewappnet

Vergleichsweise gut aufgestellt für Solvency II präsentieren sich die privaten Krankenversicherer. Im Gegensatz zu den Lebensversicherern können sie ihre Beiträge bei Bedarf erhöhen. Das schlägt sich in hohen SCR-Quoten nieder. Hier zeigt sich eine Spanne von 1.497,8% der Landeskrankenhilfe bis hin zu 193,7% der Ergo. Insgesamt sank die SCR-Bedeckung ohne Volatilitätsanpassung und Übergangsmaßnahmen leicht von 551,2% im Jahr 2018 auf 538,7% im Jahr 2019. (tk)

Der map-report Nr. 915 – „Solvency im Vergleich“ kann gegen Gebühr bei service@fb-research.de bezogen werden. Eine Kurzzusammenfassung gibt es hier. (tk)

Bild: © Marina Lohrbach – stock.adobe.com

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