Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat bei der FIL Fondsbank GmbH (FFB), einer der größten unabhängigen Fondsplattformen in Deutschland, Mängel in der Geschäftsorganisation festgestellt. In der Folge ordnete die Behörde gleich mehrere aufsichtsrechtliche Maßnahmen an: Die FFB muss ihre organisatorischen Strukturen überarbeiten, zusätzliche Eigenmittel vorhalten und wird dabei von einem Sonderbeauftragten überwacht.
Sonderprüfung bringt Mängel ans Licht
Im Jahr 2024 führte die BaFin eine Sonderprüfung bei der FFB durch. Dabei zeigte sich, dass die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsorganisation nicht in allen geprüften Bereichen gegeben war – betroffen waren insbesondere das Informationsrisikomanagement, das IT-Service-Continuity-Management sowie die IT-Revision.
Laut § 25a Absatz 1 Kreditwesengesetz (KWG) sind Institute verpflichtet, eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherzustellen. Kommt die Aufsicht zu dem Schluss, dass dies nicht der Fall ist, kann sie verschiedene Maßnahmen ergreifen – so geschehen bei der FFB.
Maßnahmen bereits bestandskräftig
Die BaFin hat angeordnet, dass die FIL Fondsbank die identifizierten Mängel unverzüglich behebt. Bis dahin muss die Bank zusätzliche Eigenmittel über die gesetzlichen Anforderungen hinaus vorhalten. Zur Überwachung der Umsetzung wurde ein Sonderbeauftragter bestellt. Diese Maßnahmen sind seit dem 05.05.2025 bestandskräftig. Die Veröffentlichung erfolgt gemäß § 60b Absatz 1 KWG.
Spekulationen um Verkauf vom Tisch
Die FIL Fondsbank GmbH ist Teil von Fidelity International und verwaltet ein Kundenvermögen von über 42,4 Mrd. Euro in rund 650.000 Depots (Stand: 12/2024). Die Plattform bietet rund 9.800 Fonds, darunter etwa 1.000 ETFs von über 260 nationalen und internationalen Anbietern. Die FFB versteht sich als Dienstleister für Finanzvermittler, institutionelle Kunden sowie Selbstentscheider im Onlinegeschäft und verfügt über eine Vollbanklizenz
Erst im Herbst 2024 hatte FFB-Geschäftsführer Jan Schepanek im Interview mit dem Magazin FONDS professionell über eine strategische Überprüfung der Geschäftsaktivitäten berichtet. Hintergrund war, dass die Bank im Geschäft mit Vermittlern und Endkunden hinter den Wachstumserwartungen zurückgeblieben war. Ein möglicher Verkauf stand zeitweise im Raum – diese Option ist mittlerweile vom Tisch. Die Entscheidung: Die FFB bleibe Teil von Fidelity. (bh)
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