AssCompact suche
Home
Assekuranz
25. Mai 2023
map-report: Leben in der Neugeschäftskrise
Graph wird von Hand auf Tafel geschrieben.

map-report: Leben in der Neugeschäftskrise

Das Leben-Neugeschäft hat im Jahr 2022 deutliche Verluste registriert. Das belegt der aktuelle map-report 929 von Franke und Bornberg. Doch welche Versicherer schrieben die größten Verluste? Und welche stemmten sich gegen den Gesamtmarkt?

Die Sparte Leben steckt in der Neugeschäftskrise. Das ist ein Ergebnis des aktuellen map-report 929 „Solvabilität im Vergleich 2013 bis 2022 “, den das Analysehaus Franke und Bornberg GmbH (F&B) nun veröffentlicht hat. Demnach belief sich das Minus im Leben-Neugeschäft im Jahr 2022 auf 7% im Vergleich zum Vorjahr. Denn die verdienten Bruttobeiträge gemäß Solvency and Financial Condition Reports (SFCR-Berichte) der Versicherer betrugen 2022 rund 91,40 Mrd. Euro, während sie 2021 noch 98,31 Mrd. Euro betrugen.

Größtes Minus beträgt über 70%

Trotz der schlechten Entwicklung im Gesamtmarkt gelang es 15 Gesellschaften, die Beitragseinnahmen zu steigern – drei Anbieter lagen mit bis zu 2% knapp über dem Vorjahresniveau. Allerdings verloren 58 Versicherer zwischen knapp unter 0% und über 70% der Beitragseinnahmen im Vergleich zum Jahr 2021.

Relativ betrachtet brachen die Beitragseinnahmen laut aktuellem map-report bei der HanseMerkur um 70,9% auf 368,4 Mio. Euro am deutlichsten ein. Ausschlaggebend dafür waren laut SFCR-Bericht der HanseMerkur die geringen Einmalbeiträge. Eine Ursache: Infolge des raschen Zinsanstiegs auf den Finanzmärkten gewinnen Festgeldangebote für Anleger wieder an Attraktivität. Dahinter folgen die Provinzial Rheinland mit einem Rückgang von 31,5% auf 866,8 Mio. Euro, die Ideal (–25,5%, 386,9 Mio. Euro) und die Neue Leben (–23,4%, 746,4 Mio. Euro). Deutlich zulegen konnten hingegen die Ergo Vorsorge (16,2%), die Bayerische (14,5%), LVM (9,9%) und Continentale (8,6%).

Allianz mit höchstem absoluten Prämienverlust

In absoluten Zahlen hatte die Allianz den größten Rückgang bei den Beitragseinnahmen und verlor im Vergleich zum Vorjahr rund 1,80 Mrd. Euro. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand die HanseMerkur (–896,9 Mio. Euro), R+V (–773,4 Mio. Euro) und die Bayern-Versicherung (–569,5 Mio. Euro) Die größten absoluten Zuwächse verbuchten die Ergo Vorsorge (165,3 Mio. Euro), Generali (121,6 Mio. Euro), Continentale (87,1 Mio. Euro) und LVM (84,3 Mio. Euro).

PKV-Einnahmen entwickelten sich unterdessen positiv

Anders dagegen entwickelten sich die Prämieneinnahmen der privaten Krankenversicherer (PKV). Diese haben nämlich laut aktuellem map-report im Jahr 2022 ihre verdienten Bruttobeiträge um 3,8% auf 46,9 Mrd. Euro steigern können. Auf die Beitragsentwicklung der PKV-Anbieter wirken allerdings gleich mehrere Einflussfaktoren: Neben Kündigungen, Neuabschlüssen und Tarifwechseln innerhalb des Versicherers wirken sich auch Übertritte zur und von der gesetzlichen Krankenversicherung, Geburten, Todesfälle und Prämienanpassungen auf die Entwicklung der Beitragseinnahmen aus. Welche Anteile diese Variablen an den Prämien der einzelnen Versicherer haben, lässt sich den SFCR-Berichten laut den Analysten von F&B allerdings nicht entnehmen.

Große PKV-Anbieter wachsen überdurchschnittlich stark

Marktneuling Ottonova wuchs ausgehend von einem niedrigen Niveau mit 52,2% bei den Prämieneinnahmen im PKV-Segment relativ betrachtet am stärksten. Aber auch die Debeka konnte mit 5,3% deutlich über Marktdurchschnitt wachsen. Gleiches gilt für weitere große PKV-Anbieter wie Barmenia (7,1%), HUK-COBURG (5,5%), Hallesche (4,4%) und AXA (4,3%). (as)

Der map-report 929 – „Solvabilität im Vergleich 2013 bis 2022“ kann hier bestellt werden.

Bild: © wsf-f – stock.adobe.com