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7. Juli 2021
Mietpreisrallye in deutschen Großstädten verliert an Fahrt

Mietpreisrallye in deutschen Großstädten verliert an Fahrt

Der rasante Preisanstieg der Mieten in deutschen Großstädten scheint vorerst gestoppt. Das geht aus aktuellen Marktzahlen von immowelt hervor. Demnach sind die Mieten in der Mehrheit der untersuchten Großstädte im zweiten Quartal gesunken oder gleich geblieben.

Nach teils enormen Mietsteigerungen in den vergangenen Jahren scheint in vielen Städten die Preisrallye zu pausieren. Laut dem immowelt Mietkompass für das zweite Quartal 2021 sind nur in sechs von 14 untersuchten Großstädten die Angebotsmieten weiter gestiegen. Acht Städte weisen hingegen stagnierende oder leicht sinkende Mieten auf. Besonders in teuren Großstädten wie München, Frankfurt oder Stuttgart haben sich die Preise vorerst nicht weiter verteuert.

Berliner Mietpreise ziehen wieder an

Berlin steht aufgrund des Streits um den Mietendeckel und dessen Aufhebung durch das Bundesverfassungsgericht im April besonders unter Beobachtung. Seit der Ankündigung des Gesetzes im Juni 2019 waren die Angebotsmieten von regulierten Bestandswohnungen bis zum Verfassungsgerichtsurteil gesunken. Dies Entwicklung scheint nun beendet. Im zweiten Quartal 2021 zeigte die Preiskurve wieder nach oben. Die Angebotsmieten in Berlin steigen um 2% auf 9,26 Euro pro m2. Im Vorquartal lag der Wert noch bei 9,06 Euro pro m2. Da viele Vermieter bereits während der Gültigkeit des Mietendeckels sogenannte Schattenmieten in den Exposés angegeben haben, seien die Angebotspreise nach und nach wieder nach oben angepasst worden.

Leichte Anstiege auch in Köln und Hamburg

Wie in Berlin verzeichnet der immowelt Mietkompass auch bei den Angebotsmieten in Köln einen Anstieg von 2% zum Vorquartal. Das Preisniveau in der Rheinmetropole ist allerdings höher. Mieter müssen mit aktuell 10,51 Euro für den m2 rechnen. In Hamburg legten die Mietpreise um 1% auf 10,91 Euro pro m2 zu.

Verschnaufpause in den teuersten Großstädten

In den teuersten deutschen Großstädten können Mieter hingegen etwas durchatmen. In München stagnierten die Mieten im zweiten Quartal 2021 auf sehr hohem Niveau. 16,54 Euro kosten Bestandswohnungen dort pro m2 und damit fast 5 Euro mehr als in der zweitteuersten Stadt Frankfurt am Main. In der Bankenmetropole sanken die Mieten sogar um 2% auf 11,66 Euro pro m2. Nur in Hannover gingen die Preise ebenfalls um 2% zurück. In Stuttgart und Düsseldorf stand immerhin ein Minus von 1% zu Buche. Generell scheine in den teuersten Städten inzwischen eine Preisgrenze erreicht zu sein.

Anstiege in den preiswerteren Großstädten

Während in vielen teuren Städten die Mieten stagnieren, lassen sich in den preiswerten Großstädten nach wie vor Anstiege beobachten. So legten die Angebotsmieten in Essen und Bremen jeweils um 2% zu. Mit Angebotsmieten von 7,61 Euro pro m2 in Essen und 8,08 Euro pro m2 in Bremen ist das Preisniveau dort aber nach wie vor vergleichsweise moderat. Mit Leipzig verbuchte auch die günstigste aller untersuchten Städte ein leichtes Plus von 1%. Mit nunmehr 6,51 Euro pro m2 ist die durchschnittliche Angebotsmiete aber noch immer rund 10 Euro niedriger als in München. Ähnliches gilt für das benachbarte Dresden, wo die Mieten bei 6,78 Euro pro m2 stagnierten. (mh)

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