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12. September 2022
Mobilitätstrends: Was auf Versicherer zukommt

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Cars in the parking lot on sunny day

Mobilitätstrends: Was auf Versicherer zukommt

Autonomes Fahren

Zusätzlich zu den CO2-Emissionen soll mit „Vision Zero“ auch die Zahl der Verkehrstoten mittelfristig auf Null sinken. Im Jahr 2021 starben in Deutschland 2.562 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen. Zum Vergleich: 1970 waren es mit ca. 21.330 fast zehnmal so viele Personen – obwohl zwei Drittel weniger Pkw auf den Straßen unterwegs waren.

Um „Vision Zero“ zu erreichen, werden Fahrerassistenzsysteme (FAS) kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut. Nach der Norm SAE J3016 für autonomes Fahren definiert man die unterschiedlichen Abstufungen von Level 0 bis 5.

Level 5 erinnert uns wieder an Familie Jetson, wo der Sohn in einer autonomen Kapsel in die Schule gelangt. Was wäre, würde er nun mit einem anderen Fahrzeug kollidieren? Kann man ihn noch als Fahrer bezeichnen oder haftet das Fahrzeug – eine wichtige Frage für die Versicherungsdeckung. Besonders kritisch sind Situationen, in denen autonome Fahrzeuge auf unerwartete Hindernisse treffen. Sie erfordern nicht nur Sensorik, sondern spontane Einschätzung im Kontext.

Doch auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel. FAS machen das Autofahren sicherer und drücken so die Schadenlast. Der GDV erwartet bis 2040 8-15% geringere Entschädigungsleistungen (inflationsbereinigt), obwohl die Reparaturen selbst durch die zusätzliche Technik teurer werden.

Telematik

Um möglichst genau das tatsächliche Fahrverhalten von Versicherungsnehmern einschätzen zu können, gibt es auf dem Markt Telematiklösungen – so auch die es|Tmatik der E+S Rück. Dort werden mithilfe eines Beacons an der Windschutzscheibe Daten aus dem Fahrzeug analysiert. Risikoarmes Fahrverhalten wird dann zum Beispiel über einen Beitragsrabatt belohnt. Diese Transparenz trägt dazu bei, das Fahrverhalten der Nutzer zu verbessern. Die Daten werden einen maßgeblichen Einfluss auf die künftige Tarifierung haben. Wer keine Telematikdaten berücksichtigt, wird langfristig nicht bestehen. Für die Versicherer ist es bereits heute essenziell, solche Datenschätze aufzubauen und bestmöglich zu nutzen, denn die Telematik wird die Kfz-Versicherung revolutionieren.

Bild auf deutschen Straßen wird sich stark verändern

Selten unterlag die Mobilität einem so großen Wandel wie heute. Die Jetsons waren ihrer Zeit voraus – 2062 werden wir Level 5 noch nicht erreicht haben und fahren statt fliegen. Sicher ist jedoch, dass sich das Bild auf deutschen Straßen stark verändern wird und die Kraftfahrtversicherung diesen Wandel mitgehen muss. Bei den nötigen neuen Lösungen wird die E+S Rück die Erstversicherer weiterhin begleiten.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 09/2022, S. 38 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Sondem – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Stefan Schmuttermair
Mariko Wassy