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6. Juni 2025
MORGEN & MORGEN beleuchtet Privatrenten
MORGEN & MORGEN beleuchtet Produkte zur Privatrente

MORGEN & MORGEN beleuchtet Privatrenten

Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat Ergebnisse des aktuellen Ratings zur Privatrente präsentiert. Bewertet wurden Bedingungen von fondsgebundenen sowie von klassischen Rententarifen und Indexpolicen. Insgesamt standen 310 Rententarife auf dem Prüfstand.

Die Vermittlung von privaten Rentenversicherungen steht derzeit vor großen Herausforderungen: Zum einen wachsen die regulatorischen Anforderungen, zum anderen wird das Produktangebot immer differenzierter und das Kundenverhalten verändert sich. Für Vermittler gilt es unter anderem, die Qualität der Vertragsbedingungen im Blick zu haben.

Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat zum zweiten Mal Angebote zur Privatrente unter die Lupe genommen. Bewertet wird ausschließlich die Bedingungsstärke der Tarife. Die Bewertung gliedert sich in die drei Kategorien Fondsgebunden, Index und Klassik. Um die Vergleichbarkeit der Versicherungsbedingungen zu gewährleisten, liege der Fokus der Bewertung auf den justiziablen Versicherungsbedingungen sowie auf der Flexibilität eines Tarifes im Hinblick auf seine Gestaltungsmöglichkeiten, wie es von MORGEN & MORGEN dazu heißt.

Stärkstes Wachstum bei Fondspolicen

Insgesamt haben die Analysten 310 Tarife begutachtet. Gegenüber dem ersten Ratingjahrgang 2023 hat sich die Anzahl der Tarife um sieben erhöht: Elf Fondspolicen mehr, fünf Indexpolicen weniger und eine klassische Rente mehr. Somit hat sich an der Verteilung des Marktangebots seit dem ersten Ratingjahrgang nur geringfügig etwas verändert: Der Anteil an Fondspolicen ist um knapp zwei Prozentpunkte auf rund 75% gewachsen. Der Anteil von Indexpolicen ist mit fast zwei Prozentpunkten weniger auf 9% gesunken. Die klassischen Tarife machen nach wie vor einen Anteil von etwas über 16% aus.

„Das stärkste Wachstum ist innerhalb der Fondspolicen zu verzeichnen. Unsere Analysen haben gezeigt, dass die Tarife sich auf einem sehr hohen Bedingungsniveau befinden und für jeden Anlegertypen top Renditeprognosen bieten“, erklärt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating.

Fondsgebundene Privatrenten

Für die Untersuchung der Tarife der fondsgebundenen Privatrenten haben die Analysten 31 Ratingfragen herangezogen. Sieben davon sind Mindestkriterien, die MORGEN & MORGEN für eine top Bewertung ansetzt:

  • Ein Rentenfaktor wird auf das Gesamtguthaben bereits bei Vertragsschluss garantiert und es findet eine Günstigerprüfung mit den Rechnungsgrundlagen zum Renteneintritt statt.
  • Ein automatisches Ablaufmanagement kann angewählt werden.
  • Bei der Inanspruchnahme von Überbrückungsmöglichkeiten wird auf die Kosten verzichtet.
  • Ein vorzeitiger Abruf der Leistung ist möglich.
  • Ein Aufschub des Renteneintrittsalters ist möglich.
  • Mindestens ein gebührenfreier Shift und ein gebührenfreier Switch sind jeweils jährlich möglich.
  • Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.
Deutlich mehr Tarife mit Höchstwertung

Im aktuellen Ratingjahrgang heimsen 185 fondsgebundene Tarife die Höchstwertung von fünf Sternen ein, was einen deutlichen Anstieg gegenüber 2023 bedeutet: Da erhielten nur 112 Tarife die Bestwertung. Zurückzuführen ist dies zum einen auf die Qualitätsverbesserung einzelner Tarife und zum anderen auf neue Tarifbausteine, die zu mehr Vielfalt der Tarifkombinationen führt. Die Anzahl der mit vier Sternen („sehr gut“) bewerteten Tarife ist von 94 im Jahr 2023 auf 35 gesunken. Die Analysten sehen darin einen Hinweis, dass viele Produkte in die höchste Bewertungskategorie aufgestiegen seien. Zugleich hat sich die Anzahl durchschnittlich bewerteter Tarife (drei Sterne) von 13 auf 11 verringert. Tarife mit schwacher oder sehr schwacher Bewertung (ein oder zwei Sterne) sind im aktuellen Rating nicht mehr vertreten.

Zur Renditeerwartung der fondsgebundenen Tarife

MORGEN & MORGEN ergänzt die Bewertung der Bedingungsqualität um die Renditeerwartung. Bei der „Top-Renditeprognose“ werden die für Kunden entscheidenden Renditeerwartungen systematisch und nachvollziehbar anhand des bewährten Simulationsmodells „Volatium“ bewertet – differenziert nach den Anlagetypen sicherheitsorientiert, ausgewogen und chancenorientiert. Bei der Untersuchung der fondsgebundenen Privatrenten tritt eine breite Streuung der bedingungsseitig mit fünf Sternen bewerteten Tarife: 42 Tarife bedienen den sicherheitsorientierten Anlagetyp, 46 den ausgewogenen Anlagetyp und 72 den chancenorientierten Anlagetyp.

„Auch wenn die fondsgebundenen Policen gerade für chancenorientierte Anleger starke Renditen ermöglichen, so entfällt nur knapp die Hälfte der renditestärksten Tarife auf diesen Anlegertyp. Mehr als die Hälfte der Tarife mit Top-Renditeprognose entfällt auf die Anlegertypen sicherheitsorientiert und ausgewogen“, sagt Saal.

Privatrente Index und Klassik

Bei der Bewertung der Indexpolicen und der klassischen Rententarife legten die Analysten 20 Ratingfragen zugrunde. Sechs Fragen werden als Mindestkriterien für eine sehr gute oder bessere Bewertung angesetzt:

Bei der Inanspruchnahme von Überbrückungsmöglichkeiten wird auf die Kosten verzichtet.

  • Mindestens ein gebührenfreier Shift und ein gebührenfreier Switch sind jeweils jährlich möglich.
  • Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.
  • Es besteht die Möglichkeit zur Umschichtung von Geldanlagen zwecks Wiederherstellung ursprünglicher Vermögensallokation.
  • Es wird ein Einstiegsmanagement angeboten.
  • Es können Switch und Shift unabhängig voneinander durchgeführt werden.
Mehr klassische Tarife mit fünf Sternen

Bei den klassischen Tarifen ist eine positive Entwicklung im Zeitverlauf zu beobachten. 21 Tarife erhalten fünf Sterne und damit vier Tarife mehr als im Jahr 2023. Die weiteren Riegen haben sich seither zahlenmäßig jeweils um einen Tarif verringert.

MORGEN & MORGEN beleuchtet Produkte zur Privatrente

Was die Renditeprognose angeht, zeigt sich bei den klassischen Rententarifen die zu erwartende Verteilung hinsichtlich der Anlagetypen. Für alle 21 Fünf-Sterne-Tarife ist die Renditeprognose für den Anlegertypen sicherheitsorientiert geeignet. „Für Klassische Rententarife sehen wir anhand der Renditeprognose sehr deutlich, dass sie auf die sicherheitsorientierte Zielgruppe zugeschnitten sind und daher für andere Anlegertypen nicht geeignet sind“, beschreibt Saal das Ergebnis.

Stabile Entwicklung bei Indexpolicen

Bei Indextarifen ergibt sich ein insgesamt stabiles Bild mit leichtem Rückgang bei den Top-Bewertungen. 2025 gab es für 16 Tarife die Höchstwertung – ein minimaler Rückgang gegenüber 17 Tarifen im Jahr 2023. Auch bei den Vier-Sterne-Tarifen hat die Zahl leicht abgenommen: von zwölf auf zehn Tarife. Die Anzahl der durchschnittlich bewerteten Tarife mit drei Sternen sank von drei auf nur noch einen. Schwache oder sehr schwache Bewertungen wurden – wie auch im Vorjahr – nicht vergeben.

Aktuell unterzieht MORGEN & MORGEN die Indextarife noch nicht einem Benchmarking hinsichtlich ihrer Renditeprognosen. Dies soll aber folgen. (tik)

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