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27. September 2021
Nachholbedarf bei der Absicherung von Ferienimmobilien
Miniature beach huts with the water line

Nachholbedarf bei der Absicherung von Ferienimmobilien

Laut einer aktuellen Umfrage besteht bei der passgenauen Absicherung von Urlaubsdomizilen noch Luft nach oben. So sind sich die Eigentümer der Risiken zwar bewusst, haben aber meist einen Flickenteppich verschiedener Versicherungen. Bislang setzen nur wenige auf Speziallösungen zur Absicherung.

Eigene Ferienimmobilien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Doch wie sieht es in Sachen Versicherungsschutz aus? Obwohl fast jeder dritte Ferienimmobilienbesitzer bereits einen Schaden an Haus oder Wohnung zu beklagen hatte und die Gefahren durch Mieter sowie Sturm- und Wasserschäden als hoch angesehen werden, besteht bei der passgenauen Absicherung Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung unter Ferienhaus- und Ferienwohnungseigentümern aus ganz Deutschland, die im Auftrag des Spezialversicherers Hiscox vom Marktforschungsinstitut Appinio zusammen mit dem Ferienimmobilien-Softwareanbieter und Hiscox-Partner Smoobu durchgeführt wurde.

Die meisten Ferienhäuser stehen in Norddeutschland

Deutschland wird als Urlaubsort bei den Bundesbürgern immer beliebter. Dies gilt auch für den Erwerb von Feriendomizilen. Insgesamt 71,1% der von Hiscox befragten Eigentümer besitzen hierzulande Ferienimmobilien. Die meisten davon finden sich in Schleswig-Holstein (14,3%), Niedersachsen (12,6%) und Bayern (12,6%). Bei Ferienhäusern im Ausland führt Österreich mit 11,4% vor Spanien (3,6%) sowie Italien mit 3,4% und der Schweiz mit 3,2%.

So sind die Ferienimmobilien versichert

Wie die Umfrage weiter zeigt, sind die von Hiscox befragten Eigentümer fast flächendeckend über eine Gebäudeversicherung abgesichert (82,3%), die etwa vor Hagel-, Sturm- oder Brandschäden schützt. Mehr als jeder Zweite (61,9%) verfügt zudem über eine Hausratversicherung (61,9 %), mit der beispielsweise Einbruch und Wasserschäden abgedeckt sind, sowie über eine Immobilien-Haftpflichtversicherung (54,1%), die unter anderem Schäden durch herunterfallende Äste oder Ziegel umfasst. Gegen Naturgefahren wie Stürme, Überschwemmungen oder Lawinen haben sich 46,1% der Ferienimmobilieneigentümer mit einem Elementarschutz abgesichert.

Noch wenige Eigentümer setzen auf Speziallösungen

Spezialversicherungen für Ferienimmobilien sind bei Eigentümern allerdings noch nicht weit verbreitet. Laut Hiscox sind nur 25,7% der abgeschlossenen Gebäudeversicherungen, 30,6% der Hausratsversicherungen und 31,8% der Immobilien-Haftpflichtversicherungen nach Angaben der Befragten Spezialpolicen.

Versicherungsschutz als Flickenteppich

„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen zwar, dass grundsätzlich ein hohes Bewusstsein für die Absicherung von Ferienimmobilien besteht, gleichzeitig sitzen die meisten Eigentümer jedoch auf einem Flickenteppich verschiedener Versicherungen, die ihnen weder flächendeckenden noch individuellen Schutz bieten“, erklärt Alina Sucker-Kastl, Underwriting Manager Art & Private Clients bei Hiscox.

Eine Spezialversicherung decke die individuellen Risiken und Bedürfnisse der Ferienimmobilieneigentümer ab und sorge mit einem Allgefahrenschutz für sorgenfreie Urlaube und eine unkomplizierte Vermietung. Zudem unterstütze sie Versicherungsnehmer im Schadenfall mit deutschsprachigen Ansprechpartnern, so Sucker-Kastl weiter.

Laut Hiscox hat nahezu jeder dritte Ferienimmobilienbesitzer bereits mindestens einen Schaden erlitten. In der Risikoeinschätzung rangiert die Furcht vor Beschädigungen durch Mieter bzw. durch eigenes Ungeschick vorne. Dahinter folgt die Befürchtung eines Wasserschadens durch Rohrbruch vor der Angst vor Schäden durch Einbruch oder Diebstahl.

Ein Blick in die Schadenstatistik

Der Schadenstatistik zufolge decken sich die Einschätzungen der Ferienhausbesitzer aber nur teilweise mit der Realität: So entfielen in den vergangenen sechs Jahren tatsächlich 26,8% auf Wasserschäden durch Rohrbruch, jedoch auch 30,3% auf Sturmschäden. Beim Thema Diebstahl liegen Einschätzung und Realität nah beieinander: die Schadenquote im Bestand von Hiscox beträgt etwa 15,9%. Schadenfälle durch zufallsbedingte Ursachen machen aber lediglich 8,9% der gemeldeten Schäden bei Hiscox aus – ein Widerspruch zur hohen Risikoeinschätzung der befragten Eigentümer. Dennoch sei eine Allgefahrendeckung in vielen Fällen zu empfehlen, da sie neben den erwähnten Schäden auch noch alle weiteren Schäden abdeckt, sofern diese nicht explizit ausgeschlossen sind.

Betreuung im Schadenfall ausschlaggebend für Wahl des Versicherers

Bei der Wahl des Versicherers zählt für die Eigentümer die Betreuung im Ernstfall: 81,8% sehen eine hohe Kundenzufriedenheit im Schadenfall als wichtigstes Auswahlkriterium. Gefolgt vom Preis, der für 64,8% der Befragten eine große Rolle spielt. 60,5% der Eigentümer ist die Kommunikation auf Deutsch wichtig.

Bei einem Versicherungswechsel legen 66,0% ihr Augenmerk auf einen günstigeren Preis. 60,9% achten auf ein umfassenderes Leistungsportfolio und 26,0% auf einen geringeren Selbstbehalt im Schadenfall. 15,8 würden zudem auf Empfehlung des Maklers wechseln. (tk)

Bild: © Ivonne Wierink – stock.adobe.com