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30. Dezember 2020
Netfonds: „Wir möchten unsere Partner ermutigen, sich breiter aufzustellen“

Netfonds: „Wir möchten unsere Partner ermutigen, sich breiter aufzustellen“

Netfonds sieht in betrieblichen Versorgungssystemen großes Potenzial für Vermittler, wenn sich diese breiter aufstellen. Schließlich müssten sich diesbezüglich auch Arbeitgeber heute anders positionieren. Auch in der privaten Krankenversicherung sieht Netfonds Chancen und will Vermittlern mit einem neuen Service in diesem Bereich den Rücken stärken.

Interview mit Alexander Brix, Senior Key Account Manager bVS, und Harald Gesellensetter, Business Development Manager KV der NVS Netfonds Versicherungsservice AG.
Herr Brix, bei Netfonds haben Sie den Supportbereich bAV zu bVS ausgebaut. Was verbirgt sich dahinter?

bVS steht für betriebliche Versorgungssysteme. Das bedeutet den gezielten Einsatz von Finanzdienstleistungen im Unternehmen, steuerlich und juristisch qualifiziert und haftungssicher eingerichtet, mit schlanker Verwaltung, individuellen Lösungen bei möglichst geringem finanziellen Einsatz zur Stärkung der Arbeitgebermarke. Wir möchten unsere Partner ermutigen, sich breiter aufzustellen und mit mehr Ideenreichtum an den Markt zu gehen.

Klingt sehr umfangreich ...

Ja, doch dahinter steckt eine besondere Überlegung. Wir haben beobachtet, dass wir ganz viele großartige bAV-Spezialisten haben. Doch gehen die in der Beratung und Akquisition ausgesprochen monothematisch vor. Dabei bietet das Gewerbegeschäft so viel mehr Möglichkeiten. Und der Chef hat vielleicht auch ein paar Probleme, die sich mit der bAV alleine gar nicht lösen lassen.

Welche meinen Sie?

Denken Sie an das Thema „Mitarbeiterfindung – Mitarbeiterbindung“. Arbeitgeber müssen sich heute besser aufstellen, als einfach nur das Gehalt pünktlich zu überweisen und die Pflicht in der bAV zu erfüllen. Da kann zum Beispiel eine betriebliche Krankenversicherung helfen. Da entfalten günstige Beiträge eine große Wirkung. Ein anderes Beispiel: Unterhalten Sie sich mal mit einem Chef, wer die wichtigsten Mitarbeiter im Unternehmen sind und wie ein plötz­licher Ausfall durch Krankheit oder sogar Tod aufgefangen werden soll? Schon führt man ein Gespräch über eine Risiko-LV oder eine Key-Person-Police. Es bieten sich tolle Cross-Selling-Chancen. Die lässt man liegen, wenn man nur bAV macht.

Machen die vielen Themen das Geschäft nicht komplizierter?

Im Gegenteil. Besonders in der Akquisition ist es zunächst einmal deutlich leichter, wenn ich thematisch breiter aufgestellt bin. Wir raten unseren Partnern immer: Haben Sie den Mut, anders als andere zu sein. Setzen Sie sich ab von den Heerscharen an bAV-Beratern und verlassen Sie das reine Vermittlerdasein. Werden Sie zum Geschäftspartner auf Augenhöhe. Und nebenbei bemerkt: Man muss nicht alles bis ins letzte Detail wissen. Wir liefern persönliche Unterstützung und helfen umfänglich. Inklusive haptischer Beratungshilfen wie unserem Unternehmerkompass oder auch einer Terminbegleitung.

Seit Neuestem haben Sie Ihr Produktportfolio um einen neuen Partner erweitert.

Wir sind sehr froh, mit der Biometric Underwriting GmbH zusammenarbeiten zu können. Diese Kooperation bringt noch einmal ganz außergewöhnliche Möglichkeiten im Bereich der betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung. Die BU sollte in jedem Arbeitgebergespräch eine Rolle spielen. Doch bisher gab es eine Reihe von Hürden. Mit dem Konzept von Biometric Underwriting sind wir sicher, der betrieblichen BU zu neuem Glanz zu verhelfen. Die Rahmen­bedingungen sind klasse.

Was sind die wesentlichen Vorteile?

Zunächst ist mal die Versicherungshöhe zu nennen. Es können bis zu 250.000 Euro Monatsrente vereinbart werden. Wichtig für Chefgespräche. Weiterhin brauche ich bei den Kollektiven keine Gesundheitsfragen zu beantworten. Stattdessen gibt es Dienstobliegenheitserklärungen. Ein Umstand, der in der Praxis enorm hilft. Und schließlich ist das Produkt rund 70% günstiger als Vergleichbares am Markt.

Wie kann das gelingen?

Die Tarife sind nach Art der Schaden kalkuliert und nicht nach Art der Leben. Das bringt Vorteile. Und rückgedeckt werden die Risiken durch internationale Versicherungskonsortien. Insgesamt ein Konzept mit starken Argumenten.

Kann jeder Netfonds-Partner das Konzept vermitteln?

Grundsätzlich ja, vorausgesetzt, er hat unseren kombinierten Online-/ Präsenzworkshop zur Zertifizierung durchlaufen. Termine zu den Lehr­gängen werden laufend angeboten und können bei uns erfragt werden.

Für welche Zielgruppe ist das Konzept interessant?

Grundsätzlich für Unternehmen ab zehn Mitarbeitern. Kaufmännische Tätigkeiten sind einfacher. Gewerbliche Tätigkeiten gehen auch. Angebote dazu können gerne kurzfristig erstellt werden. Am besten ist es, der Makler kommt im Einzelfall kurz auf uns zu.

Herr Gesellensetter, auch in der Vertriebsunterstützung im Segment private Krankenversicherung hat sich Netfonds neu aufgestellt. Was können die Partner erwarten?

Wir haben einen „KV-Premium-Service“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, den Vermittlern mehr Zeit für Beratung zu verschaffen, denn da werden sie gebraucht. Und da verdienen sie auch ihr Geld. Von all den Arbeiten drum herum soll der KV-Premium-Service so viel wie möglich übernehmen.

Ist der KV-Premium-Service für alle Netfonds-Partner nutzbar?

Ja. Alle sind eingeladen, den Service zu nutzen. Wir wollen jedem, der eine KV-Beratung geben kann, den Rücken stärken und mit schnellen und umfangreichen Services zur Seite stehen. Und das übrigens bei voller Courtage für den Vermittler. Bei Bedarf kann man sich einfach an mich wenden.

Wie sieht der Service in der Praxis aus?

Zunächst muss man sich den Markt vor Augen führen: Es gibt sechs Millionen freiwillig Versicherte in Deutschland. Davon sind gewiss nicht alle in der Lage, in eine PKV zu wechseln. Dennoch gibt es ein Potenzial in Millionenhöhe. Wir haben uns gefragt, warum nicht mehr PKV-Umsatz geschrieben wird. Das liegt daran, dass das Geschäft komplizierter geworden ist. Seit der Einführung der Pflicht zur Versicherung sind die Annahmekriterien verschärft worden. Die neue Komplexität führt zu Nachbearbeitungen und da kann man schon mal die Lust verlieren. Wir wollen die Lust an der KV-Beratung zurückbringen. Das beginnt bei einem Expertenteam, das für die Beantwortung mit der Beratung zusammenhängender Frage Verfügung steht. Manchmal muss sich ein Vermittler kurz auf Ballhöhe bringen, was das KV-Wissen angeht, oder er hat eine ganz konkrete Kundenfrage. Da braucht er nicht lange zu googeln, sondern kann unsere Profis nutzen.

Wie unterstützen Sie in der Antragsphase?

Mit unserem Einheitsantrag. Der gilt derzeit für 17 Gesellschaften. Wir sind sehr zuversichtlich, schon bald neue Partner vermelden zu können. Der Vermittler muss sich nicht mehr durch die bunten und detailverliebten Formulare der Gesellschaften quälen, sondern braucht nur einen Antrag. Das erspart uns allen viel Zeit. Der Einheitsantrag ist ein wichtiger Baustein bei dem Ziel, die Prozesse zu verschlanken und, wie erwähnt, dem Vermittler die Zeit zu geben, die er besser beim Kunden verbringt. Alles andere kann er dem KV-Premium-Service überlassen. Der klärt alle risikorelevanten Dinge bis zur Beratung.

Wie sind die ersten Rückmeldungen?

Ausgesprochen positiv. Wir gewinnen jeden Tag neue Fans hinzu. Außerdem lernen wir auch jeden Tag dazu, damit wir weiter die eine oder andere Ecke abschleifen können, um noch besser zu werden.

Bild: © Netfonds

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2020, Seite 98 f., und in unserem ePaper.