AssCompact suche
Home
Assekuranz
30. Mai 2025
Neues Gesetz: GDV warnt vor teureren Rechtsstreitigkeiten
Neues Gesetz: GDV warnt vor teureren Rechtsstreitigkeiten

Neues Gesetz: GDV warnt vor teureren Rechtsstreitigkeiten

Zum 01.06.2025 werden Rechtsstreitigkeiten wesentlich teurer. Grund dafür ist ein neues Gesetz, das zu diesem Zeitpunkt in Kraft tritt. Der GDV warnt, dass der Zugang zum Recht ohne eine Rechtsschutzversicherung für viele damit künftig zu teuer werden könnte.

Ein neues Gesetz, das am 01.06.2025 in Kraft tritt, sorgt dafür, dass der Zugang zum Recht künftig teurer wird. Durch das Kosten- und Betreuervergütungsrechtsänderungsgesetz 2025 steigen u. a. Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren. Das hat Auswirkungen sowohl auf Verbraucher als auch auf Rechtsschutzversicherer, erklärt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV).

„Allein für die Rechtsschutzversicherer rechnen wir durch das neue Gesetz mit Mehrkosten von rund 250 Mio. Euro im Jahr“, so die stellvertretende GDV-Geschäftsführerin, Anja Käfer-Rohrbach. Und das nachdem es in den letzten fünf Jahren bereits unter anderem durch die Kostenrechtsnovelle 2021 zu höheren Gebührensätzen gekommen sei.

Kosten für Rechtsstreitigkeiten seit 2020 deutlich angestiegen

Um die steigenden Kosten aufzuzeigen, hat der Verband die Kostenentwicklung typischer Streitfälle von den Jahren 2020 bis 2025 durchgerechnet. So lag beispielsweise der durchschnittliche Streitwert im Streitfall „Kündigungsschutzklage und Zeugnis“ im Jahr 2020 bei 17.323 Euro. Im Jahr 2025 sind es 21.048 Euro. Das ist ein Anstieg von 21%. Die Kosten für einen solchen Fall legten im gleichen Zeitraum um ein Viertel, von durchschnittlich 3.295 Euro auf 4.126 Euro zu.

Der Streitwert für die Rückabwicklung eines Kaufvertrags eines defekten Neuwagens kletterte um etwa 22% von durchschnittlich 37.717 Euro auf 45.896 Euro. Gleichzeitig stiegen die Kosten um mehr als ein Drittel (34%) von 8.310 Euro auf 11.109 Euro.

Rechtsstreitigkeiten ohne Versicherungsschutz für viele unbezahlbar

Ohne eine solche Rechtsschutzversicherung müssen Verbraucher die Kosten aus eigener Tasche bezahlen – für manche eine unüberwindbare finanzielle Hürde, so Käfer-Rohrbach. „Wenn die Kosten stetig steigen, wächst das Risiko, dass immer mehr Menschen auf die Durchsetzung ihres Rechtes verzichten“, erklärt die stellvertretende GDV-Geschäftsführerin weiter.

Laut dem GDV haben rund 60% der Haushalte heute eine Rechtsschutzversicherung. Insgesamt sind das rund 27,3 Millionen Verträge. Die Versicherer leisteten im Jahr 2024 in rund 4,8 Millionen Fällen. Rund vier Fünftel der über 3,8 Mrd. Euro an ausgezahlten Leistungen entfallen dabei auf Anwaltshonorare. (js)