65% der Deutschen hätten gerne eine einfache digitale Übersicht über all ihre Einkünfte im Alter. Denn nicht jeder kann seine finanzielle Situation im Ruhestand einschätzen. Unter den Befragten, die noch nicht im Ruhestand sind, wünschen sich dies sogar 77%. Das hat eine repräsentative Befragung unter 1.003 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom herausgefunden. Darunter waren auch 674 Personen, die noch nicht in Rente oder Ruhestand sind. Insgesamt würde übrigens knapp die Hälfte (46%) am liebsten alles rund um die Altersvorsorge online erledigen können, so ein weiteres Ergebnis.
„Viele wissen nicht, welche Ansprüche sie im Alter haben“
Dr. Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer, kommentiert es so: „Viele Menschen wissen nicht, welche Ansprüche sie im Alter haben. Dabei sind fundierte Entscheidungen über die Vorsorge wichtiger denn je. Digitale Angebote können hier Transparenz schaffen und die individuelle Finanzplanung erleichtern.“
Nur 42% kennen Online-Portal „Digitale Rentenübersicht“
Und es gibt ja bereits seit dem Jahr 2023 ein kostenloses Online-Portal, das Bürgerinnen und Bürgern einen umfassenden Überblick über ihre Altersvorsorge gibt: die Digitale Rentenübersicht. Dort liegen Informationen aus der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge gebündelt vor. Doch laut Bitkom kennt die Mehrheit das Portal bisher nicht. Demnach haben bisher lediglich 42% der Deutschen vom Portal „Digitale Rentenübersicht“ gehört oder gelesen. Bei den Befragten ohne Altersbezüge sind es immerhin bereits 50%.
Altersvorsorgeprodukte sind zu kompliziert
Darüber hinaus sind immer mehr Menschen offen für neue digitale Beratungsformen, wie die Befragung zeigt. 42% der Deutschen möchten sich von einer KI auf Grundlage ihrer Lebenssituation zu ihrer Altersvorsorge beraten lassen, heißt es da. In der Gruppe, die noch keine Pension oder Altersrente erhält, sind es sogar 53%.
Und hier könnte auch eine Chance für Vermittler liegen: Zugleich sind sich nämlich insgesamt 45% der Deutschen und 52% derer, die noch nicht in Rente sind, einig, dass Produkte zur Altersvorsorge so kompliziert sind, dass sie sie digital nicht ohne Hilfe abschließen könnten. „Gerade bei der oft komplexen Altersvorsorge sollten digitale und persönliche Beratung eng verzahnt werden“, meint Rohleder daher. Und er ergänzt: Künstliche Intelligenz könne dabei helfen, eine Vielzahl relevanter Daten auch unter sich ändernden Lebensumständen auszuwerten, und so die Entscheidungsfindung unterstützen.
Über die Bitkom-Befragung
Als Basis der Angaben dient eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt, darunter 674 Personen, die noch nicht in Rente oder Ruhestand sind. Die Befragung fand im März und April 2025 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung war: „Welche der folgenden Aussagen zu Vorsorgeprodukten trifft auf Sie zu?“. (lg)
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