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17. Juni 2021
Open Banking für Versicherer

Open Banking für Versicherer

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Michaela Zöppel, Vice President Insurance bei FinTecSystems, über das neue Feld des Open Banking und welche Möglichkeiten sich daraus für Versicherer ergeben.

Michaela Zöppel startete ihre Karriere bei dem Beratungsunternehmen EY, ging weiter zu Capco und kam schließlich vom InsurTech wefox, wo sie als COO tätig war. Bei der FinTecSystems (FTS) verantwortet sie die neue Geschäftseinheit „Insurance“. Hier ist sie führend für eines der crossfunktionalen Marktteams tätig und verantwortet den kompletten Budget- und Umsatzbereich. FTS wurde 2014 gegründet und hat 60 Mitarbeiter an vier Standorten in Deutschland. Die Gesellschaft betätigt sich im Bereich Finanzdatenanalyse und gehört zu den führenden B2B-FinTechs für Open Banking.

Geschichte des Open Banking

Zu Beginn des Podcasts gibt Michaela Zöppel einen kurzen Überblick, wie der Bereich des Open Banking überhaupt entstand. 2018 wurde mit PSD2 eine neue EU-Richtlinie verabschiedet, die dem Kontoinhaber die Vorherrschaft über seine Daten zusichert. Entsprechende Schnittstellen mussten seitens der Banken für Drittdienstleister geöffnet werden. Die FTS, ein solcher Drittdienstleister, darf nun im Auftrag des Kunden Kontoinformationen einsehen und verarbeiten.

Der Nutzen von Open Banking für Versicherer

Mithilfe der Erfahrungswerte der FTS können aus den Rohdaten des jeweiligen Kontoinhabers eine Vielzahl von Informationen herausgelesen werden, erzählt Michaela Zöppel. Darunter das Beschäftigungsverhältnis, die Bonität und sogar einzelne Lebensereignisse. Hiermit können im Anschluss Beratungsanlässe beim Kunden der FTS getriggert werden. Für Versicherer relevante Infos ließen sich ebenso erheben: Welche Versicherungsverträge hat der Kunde? Existiert eine Versicherungslücke? Eine solche Analyse dauert bei uns nur Sekunden, erklärt Zöppel.

Anreize für den Kunden

Da der Kunde der Nutzung seiner Daten zustimmen muss, sollten auch entsprechende Incentives vorhanden sein. Michaela Zöppel nennt hier drei Punkte: Zum Einen würde die Convenience des Kunden durch eine Verbesserung der User-Experience gesteigert werden. Beispielsweise müssen Kunden Vertragsunterlagen oder Kontoauszüge nicht mehr manuell heraussuchen, diese Prozesse können nun komplett digital erledigt werden. Damit einhergehend entstünde, zweitens, eine Zeitersparnis. Und drittens könne man dem Kunden mithilfe jener Daten relevante, für ihn personalisierte Angebote zukommen lassen. Außerdem sei die Hemmschwelle zur Zustimmung der Nutzung der Daten ausreichend niedrig gesetzt: Nach dem Login reiche ein simpler Klick, um den Nutzungsbestimmungen zuzustimmen.

Es lässt sich festhalten: Open Banking transformiert aktuell die Finanzbranche und hält für Versicherer großes Potenzial bereit.

Über den Digital Insurance Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast und https://dkm365.de/.