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28. August 2024
PKV für Vermittler nur wegen hoher Abschlussprovision interessant?

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Ist die PKV für Vermittler nur wegen der hohen Abschlussprovision interessant?

PKV für Vermittler nur wegen hoher Abschlussprovision interessant?

Hohe Abschlussprovisionen machen die PKV zu einem reizvollen Geschäftsfeld für Vermittler. Doch um langfristig in diesem Bereich Erfolg zu haben, müssen sie ihre Prozesse strategisch richtig einrichten. Das ist von Vorteil für Kunden und für Vermittler, meint PKV-Expertin Anja Glorius.

Ein Artikel von Anja Glorius, Geschäftsführerin der KVoptimal.de GmbH

Die private Krankenversicherung (PKV) ist eine der Policen, die bei Abschluss die höchsten Provisionen einbringt. Junge Versicherungsvermittler neigen daher dazu, die PKV als attraktives Produkt zu sehen. In der Praxis zeigen sich jedoch oft gravierende Fehler bei der Einrichtung der PKV. Nicht nur wird häufig das falsche Produkt gewählt, sondern der Wunsch des Kunden nach einer günstigeren Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird oft zur Grundlage der Produktplatzierung.

Doch ein Versicherungsvermittler, der seinen Beruf ernst nimmt und den Kunden langfristig binden möchte, sollte eine strategisch richtige Einrichtung der PKV wählen. Dies bedeutet, den Kunden umfassend abzusichern und gleichzeitig die eigene Arbeit fair zu entlohnen. Aber wie beginnt man diesen Prozess richtig?

Fehlende Weitsicht bei der PKV-Beratung

Viele Kunden treten mit dem Wunsch an Versicherungsvermittler heran, von der GKV in die PKV zu wechseln, um Kosten zu sparen. Die Erwartung, monatlich Geld zu sparen und gleichzeitig privilegierte Leistungen zu erhalten, ist weitverbreitet. Dabei wird oft übersehen, dass die Beiträge in der PKV bis zum Rentenalter stark ansteigen. Diese deutlichen Steigerungen können bei vermindertem Einkommen im Rentenalter untragbar erscheinen und plötzlich wird die private Krankenversicherung als Buhmann wahrgenommen.

Ein weiteres häufiges Problem ist die unzureichende Absicherung gegen den Verlust der Arbeitskraft. Vielen Kunden ist nicht bewusst, dass sie auch bei einer Berufsunfähigkeit ihre PKV-Beiträge weiterzahlen müssen. Eine solche plötzliche Erkenntnis kann die gesundheitliche Lage zusätzlich dramatisieren.

Offene Kommunikation und strategische Beratung

Ein guter Versicherungsvermittler sollte frühzeitig und offen über die langfristigen Kosten und Risiken der PKV sprechen. Es ist entscheidend, dem Kunden klarzumachen, dass die PKV keine Sparmaßnahme ist, sondern eine langfristige Entscheidung, die gut überlegt sein muss. Dabei sollte nicht nur die aktuelle Situation des Kunden betrachtet werden, sondern auch potenzielle Veränderungen wie Familienplanung, Krankheitsfälle oder Berufsunfähigkeit.

Wichtige Fragestellungen für den Kunden:

  • Wie soll die Absicherung aussehen, sollte morgen ein einschneidendes Ereignis wie beispielsweise ein Schlaganfall oder Autounfall eintreten?
  • Sollte er seinen Beruf nicht mehr ausüben können, möchte der Kunde dann mit viel mehr freier Zeit mit wesentlich weniger Einkommen auskommen?
  • Oft sinkt das Einkommen im Rentenalter stark. Will der Kunde die PKV im Alter nutzen oder die Leistungen, wenn sie nötig sind, reduziert sehen oder gar verlieren?
  • Vielen Kunden ist nicht klar, dass eine späte Scheidung zur Altersarmut führen kann.

Ein umfassender Schutz in der PKV und eine frühzeitige, ordentliche Absicherung des Krankentagegeldes sind essenziell. Nur wer bereits heute daran denkt, sein Arbeitseinkommen vollständig abzusichern, hat später die Möglichkeit, bei steigenden Löhnen die volle Differenz ohne Gesundheitsprüfung abzusichern.

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Ein Artikel von
Anja Glorius

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Jan Lanc (392496) am 29. August 2024 - 09:56

Wenn Vermittler nur nach hohen Provisionen schauen würden dann wäre Immobilien viel spannender aber mit so einer Überschrift kann man natürlich provozieren. Die gekürzte Provision nach dem MEG-Skandal ist angemessen.