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3. Oktober 2021
PKV-Versicherer nicht über einen Kamm scheren

PKV-Versicherer nicht über einen Kamm scheren

Hohe Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung sind ein großes mediales Thema. Die HanseMerkur hält dagegen und verweist auf die guten Wirtschaftsdaten des eigenen Hauses, hohe Beitragsstabilität und die angebotenen Gesundheitsservices.

Ein Beitrag von Eric Bussert, Vertriebs- und Marketingvorstand bei der HanseMerkur

Seit geraumer Weile verunsichern Medienberichte Verbraucher mit Aussagen, die PKV berge Risiken, insbesondere bei der Beitragsstabilität im Alter. Auf mögliche Unwägbarkeiten hob jüngst auch die Assekurata Rating-Agentur ab. In einer von ihr am 15.06.2021 veröffentlichten Pressemitteilung hieß es: „Der Niedrigzins hat die private Krankenver­sicherung auch 2021 fest im Griff und schlägt mit hohen Beitragsanpassungen in der Voll- und Pflegeversicherung durch.“

Unternehmenszahlen berücksichtigen

Aus Sicht der HanseMerkur bedarf diese Einschätzung bezogen auf das eigene Unternehmen der Korrektur: Anders als gesetzliche Krankenversicherungen (GKV) finanzieren private Krankenversicherer sich nicht per Umlageverfahren und zusätzlich hohen Steuerzuschüssen aus dem Bundeshaushalt, sondern per Äquivalenzprinzip, das heißt gemäß den individuellen Risiken eines Versicherten und abhängig von etwaigen Selbstbeteiligungen. Insofern bedeuten die hervorragenden Wirtschaftsdaten der HanseMerkur auch solide Beiträge für deren Kunden.

Die Kennzahlen des Hamburger Traditionsversicherers können sich sehen lassen: Das Eigenkapital wurde 2020 um 20 Mio. Euro auf 279 Mio. Euro aufgestockt, wodurch sich die Eigenkapitalquote auf 19% erhöhte. Auf einem historischen Tiefstand liegt die Verwaltungskostenquote mit 1,9%. Mit 4,3% erzielte die HanseMerkur Krankenversicherung eine der besten Nettoverzinsungen der Branche. Betrachtet man den Durchschnitt der letzten zehn Jahre, so steht die HanseMerkur Krankenversicherung mit einer Verzinsung der Kapitalanlagen von 4,13% an der Spitze im PKV-Markt. Mit einer niedrigen Beitragsanpassung von durchschnittlich 2,8% bezogen auf die letzten zehn Jahre liegt die HanseMerkur erneut erfreulich und wie auch in den letzten zehn Jahren deutlich unter der Entwicklung der Branche.

In der Kapitalanlagepolitik setzt das Unternehmen auf die Expertise seiner Tochtergesellschaften HanseMerkur Trust AG und HanseMerkur Grundvermögen AG. Ausgefeilte Analyseinstrumente und die Arbeit von 150 eigenen Spezialisten haben dafür gesorgt, dass der Kapitalanlagebestand der HanseMerkur inzwischen die 10-Mrd.-Euro-Schwelle überschritten hat.

Begrenzte Beitragsanpassungen und mögliche Entlastungen

Beitragsanpassungen in der PKV sind gesetzlich streng geregelt. Sie sind Folge des medizinischen Fortschritts und der Schadenhöhen innerhalb eines Versichertenkollektivs. Für die HanseMerkur ist Beitragsstabilität ein großes Anliegen. Der Krankenversicherer versucht, den Beitrag trotz Beitragsanpassung so zu begrenzen, dass der Versicherte nicht mehr zahlen muss, als wenn er sich heute mit dem ursprünglichen Eintrittsalter neu versichern würde, und bemüht sich, den durch Beitragserhöhungen und zurückgelegte Versicherungsdauer aus heutiger Sicht zusätzlich benötigten Teil der Alterungsrückstellung aus Mitteln der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) aufzufüllen.

Dieses Verfahren ist objektiv und begrenzt Beitragserhöhungen vieler Versicherter. Zudem profitieren langjährig Versicherte stärker als kürzlich neu zugegangene, wovon sich die HanseMerkur eine stärkere Kundenbindung verspricht. Insgesamt hält die HanseMerkur dieses Verfahren für eine gerechtere Beteiligung der Versicherten an RfB-Mitteln als bei einer starren Höchstgrenzenregelung, bei der hauptsächlich Kunden mit extremen Beitragserhöhungen profitieren.

Zur Gewährleistung der Beitragsstabilität im Alter gibt es für Kunden weitere Optionen. Zusätzlich zu den vom Gesetzgeber in der PKV vorgeschriebenen Alterungsrückstellungen bietet die HanseMerkur ein ausgefeiltes Beitrags­sicherungsprogramm, das im Alter niedrigere Beiträge ermöglicht als während der Erwerbsphase. So können Vollversicherte beispielsweise in jungen Jahren einen kleinen Teil ihrer Beiträge als Entlastung für spätere Jahre tariflich anlegen oder im Alter von einem Tarif ohne Selbstbehalt in einen leistungstechnisch gleichen Tarif, aber günstigeren mit Selbstbehalt, beispielsweise in Höhe von 1.000 Euro, wechseln. Für beide Möglichkeiten bietet die HanseMerkur entsprechende Bausteine an.

Breites Spektrum an Gesundheitsservices

Die Kapitalseite des Unternehmens zeigt eine Seite des Erfolges, die Produktseite eine andere: Leistungsstarke, bedarfsgerechte Tarife zu langfristig verlässlichen Konditionen überzeugen Makler ebenso wie Kunden. Erneut verzeichnete die HanseMerkur im Jahr 2020 mit über 11.000 neuen Vollversicherten den zweithöchsten Nettozugang der PKV-Branche. Ende 2020 waren bei der HanseMerkur 1.539.119 Personen krankenversichert, davon 275.885 in der Vollversicherung und 1.263.234 im Zusatzschutz. Hinzu kamen 10.392 Personen in Ergänzungsversicherungen.

Zum Selbstverständnis eines modernen Krankenversicherers gehören bei der HanseMerkur neben gesunden Wirtschaftsdaten diverse Gesundheitsservices, nicht nur im Bereich der Prävention, sondern auch zur Steuerung der Behandlung von chronisch Kranken. Mit speziellen Disease-Managementprogrammen koordiniert das Unternehmen an den Schnittstellen der Versorgung und übernimmt dabei eine Lotsenfunktion im Gesundheitssystem. Das bündelt Kräfte bzw. Expertise und dient der optimalen Behandlung der Versicherten. Dieses Verfahren trägt ebenso zur Qualität der Versorgung bei wie zur Kostenreduktion – auch das ist unterm Strich eine Stellschraube zur Beitragsstabilität.

Chroniker-Programme gibt es bei der HanseMerkur bei

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Bluthochdruck, Angina Pectoris, bei koronaren Herz­erkrankungen, Herzinfarkt und chronischer Herzschwäche
  • Durchblutungsstörungen des Gehirns: einem Mini-Schlag­anfall, einer sogenannten transitorischen ischämischen Attacke (TIA), die jährlich etwa 100.000 Menschen erleben, und bei Schlaganfällen, die ca. 270.000 Bundesbürger pro Jahr mit langwierigen Folgen erleiden
  • Diabetes mellitus
  • chronischen Atemwegs­erkrankungen (Asthma bronchiale, chronisch-obstruktive Bronchitis)
  • psychischen Erkrankungen (Depressionen, Burn-out)
  • Rücken- und Gelenkerkran­k­ungen (Rückenschmerzen, Osteoporose, Gelenkschmerzen, Arthrose, Rheuma) sowie
  • Brustkrebs

Auch bei digitalen Gesundheitsleistungen ist die HanseMerkur breit aufgestellt. Telemedizinische Angebote über Apps und Video-Chats mit Ärzten an 365 Tagen im Jahr vermitteln einen schnellen Zugriff auf medizinische Expertise. Mit einem eigens entwickelten Chat-basierten Symptom-Checker können Versicherte seit letztem Jahr eine Ersteinschätzung einholen. Begonnen hatte dieses Kooperationsprogramm zunächst mit der digitalen Abklärung von möglichen SARS-CoV-2-Infektionen.

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 09/2021 und in unserem ePaper.

Bild: © grzejnik1981 – stock.adobe.com; Porträtfoto: HanseMerkur

 
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