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11. September 2023
PROJECT Immobilien: Zwischenfazit des Insolvenzverwalters
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PROJECT Immobilien: Zwischenfazit des Insolvenzverwalters

Nach den Insolvenzanträgen bei der PROJECT Immobilien Gruppe hat der vorläufige Insolvenzverwalter eine erste Bestandsaufnahme abgeschlossen. Die Bauprojekte seien grundsätzlich fortführungsfähig, man verhandle mit General- und Nachunternehmern.

56 der 118 Projektgesellschaften der Nürnberger PROJECT Immobilien Gruppe haben Insolvenz angemeldet. Darunter befinden sich 33 Projektgesellschaften mit laufenden oder nahezu abgeschlossenen Bauprojekten. Bei den übrigen Gesellschaften, die Insolvenzantrag gestellt haben, handele es sich um reine Grundstücksgesellschaften oder Altgesellschaften, deren Bauprojekte bereits vollständig abgeschlossen seien. Dies hat der vorläufige Insolvenzverwalter der PROJECT Immobilien Gruppe, Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun, mitgeteilt. „Die Bauprojekte der insolventen Projektgesellschaften sind grundsätzlich fortführungsfähig“, erklärte Böhm am vergangenen Freitag nach einer ersten Bestandsaufnahme. Die PROJECT Immobilien Gruppe sei dazu jedoch personell und finanziell nicht mehr vollumfänglich in der Lage, so Böhm weiter. Ziel sei es, die Bauarbeiten bei möglichst vielen Bauprojekten wieder aufzunehmen und diese Projekte fertig zu bauen.

Erste Vertragsverhandlungen mit General- und Nachunternehmern

Zur Abklärung eines möglichen Weiterbaus in der Insolvenz müssten in jedem einzelnen Fall die aktuellen Kosten für eine Fertigstellung festgestellt werden. Dazu spreche man gemeinsam mit der PROJECT Immobilien Gruppe derzeit Nachunternehmer für die betroffenen Gewerke an, wie der vorläufige Insolvenzverwalter weiter mitteilte. Es würden in einigen Fällen auch Generalunternehmer in Betracht kommen, die die komplette Fertigstellung übernehmen. Mit einigen Unternehmen seien bereits konkrete Vertragsverhandlungen in Gang. „Wir treiben die Verhandlungen mit Hochdruck voran und rechnen damit, dass wir bald erste Ergebnisse haben“, so Böhm.

Spielräume bei vielen Projekten sehr eng

Wie der Insolvenzverwalter weiter ausführte, gehe es um Schadensbegrenzung für die betroffenen Käufer und Anleger. Die Spielräume bei vielen Projekten seien sehr eng. „Wo immer es geht, wollen wir einen längeren Stillstand der Baustellen vermeiden. Zu welchen Bedingungen das möglich ist und was das für die Käufer bedeutet, werden die Verhandlungen in den nächsten Wochen zeigen. Sobald wir konkrete Zahlen und einen belastbaren Zeitplan haben, werden wir zuerst die betroffenen Käufer hierüber informieren“, betonte Böhm.

Parallel dazu werde daran gearbeitet, den Geschäftsbetrieb der operativen Gesellschaften der PROJECT Immobilien Gruppe aufrechtzuerhalten und zu stabilisieren. „Dass der Betrieb weiterläuft, ist essenziell, denn bei den Beschäftigten der PROJECT Immobilien Gruppe liegen das Know-how und die Daten für die Weiterführung der Bauprojekte", unterstrich Böhm. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten sehr engagiert und lösungsorientiert mit uns zusammen."

Eine Liste aller Projektgesellschaften mit laufenden Bauprojekten, die zum 31.08.2023 Insolvenzantrag gestellt haben, hat die Kanzlei Anfang September hier bereitgestellt. Bereits beendete Projekte oder reine Grundstücksprojekte sind darin nicht berücksichtigt. (tk)

Bild: © Ployker – stock.adobe.com