Einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) an der Technischen Hochschule Aschaffenburg zeigt, verwenden kleinere Vermögensverwaltungen mit einem verwalteten Vermögen (AuM) Volumen von bis zu 150 Mio. Euro im Mittel 33% ihrer Arbeitszeit für regulatorische Dinge. Häuser mit einem größeren Volumen benötigen dafür lediglich ein knappes Viertel ihrer Arbeitszeit.
Höhere Kosten bei kleinen Verwaltern
Auch bei den Kosten trifft es „die Kleinsten“ härter. „Häuser mit einem verwalteten Vermögen unter 50 Millionen Euro geben mit 19% knapp ein Fünftel ihres Budgets für regulatorische Dinge aus“, bilanziert Prof. Dr. Hartwig Webersinke, Leiter des InVV und Dekan für Wirtschaft und Recht an der Technischen Hochschule Aschaffenburg. Vermögensverwaltungen mit AuM über 150 Mio. Euro indes kämen mit einem Budgetanteil von knapp 14% deutlich besser weg.
Trotz allem mehr Zeit für die Kunden
Unter dem Strich beklagt die Branche für das Jahr 2018 einen höheren Arbeitsaufwand wegen der Regulation. Zu Lasten der Kunden gehe dies jedoch nicht: Die Zeiten für Kundenkontakte haben sich nach dem ersten Schrecken über die Anforderungen von MiFID II stabilisiert und steigen sogar wieder. So gaben in der Befragung bis zu 30% der Vermögensverwalter an, dass sie wieder mehr Kontakt zu Kunden hätten als zuvor. Webersinke sieht darin ein ein Zeichen dafür, dass die Branche die Anforderungen durch MiFID II zunehmend besser integriert. Alles in allem wenden die befragten Vermögensverwalter im Mittel 39% ihrer Arbeitszeit für den Kontakt mit Kunden auf. (mh)
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