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9. Dezember 2022
Reiseversicherung: Absicht zum Abschluss deutlich gestiegen

Reiseversicherung: Absicht zum Abschluss deutlich gestiegen

Für Reisende ist Flexibilität und Sicherheit vor möglichen „Was-wäre-wenn“-Faktoren wichtiger geworden, wie ein Bericht von Allianz Partners zeigt. Entsprechend hat sich die Absicht bei Kunden, eine Reiseversicherung abzuschließen, seit 2019 mehr als verdoppelt.

Das Reisen nach der Pandemie sind geprägt von einem steigenden Bedürfnis der Reisenden nach mehr Flexibilität, schließlich ist man unterwegs mit einem breiteren Spektrum an möglichen Problemen konfrontiert. Das geht aus dem States of Mind Travel Report der von Allianz Partners hervor, dem B2B2C-Anbieter für Assistance- und Versicherungslösungen.

Der Bericht basiert auf Erkenntnissen von Branchenexperten wie Joe Mason, Chief Marketing Officer Travel bei Allianz Partners, und Luís Araújo, Präsident der European Travel Commission, sowie auf Kundentrends, die von Allianz Partners erhoben wurden.

Reisen ist komplexer geworden

Laut Bericht sind Reisende heute mit zunehmenden Stressfaktoren konfrontiert. Dazu zählen abgesehen von der anhaltenden Problematik durch die Corona-Pandemie etwa die geopolitisch unsichere Lage, die hohe Inflation und die allgemeinen wirtschaftlichen Herausforderungen. Daher rührt eine neue Einstellung zum Reisen, bei der Flexibilität und Schutz vor den „Was-wäre-wenn“-Faktoren noch entscheidender sind.

Kaufabsichten für Reiseversicherung mehr als verdoppelt

Wie aus den Daten von Allianz Partners zudem hervorgeht, hat die Absicht der Kunden, eine Reiseversicherung abzuschließen, deutlich zugenommen. Dies gilt für die fünf wichtigsten europäischen Märkte Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien. Demnach ist die Absicht zum Abschluss von 21% im Jahr 2019 auf 55% im Jahr 2022 für internationale Reisen und von 12% auf 26% für Inlandsreisen gestiegen. Einhergehend mit der wachsenden Nachfrage verbuchte Allianz Partners 2022 den höchsten jemals verzeichneten Anteil an Leistungsansprüchen nach der Abreise.

„Bleisure“-Reisen nehmen zu

Dem Bericht zufolge führt die Zunahme von mobilem Arbeiten bzw. hybriden Arbeitsmodellen dazu, dass mehr Reisende aller Altersgruppen Arbeit (Business) und Freizeit (Leisure) miteinander verknüpfen. Infolgedessen erhöht sich der Anstieg sogenannter „Bleisure“-Reisen.

Der Bericht zeigt auch den Handlungsbedarf für die Reisebranche, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, zum Beispiel die Notwendigkeit aktualisierter Vorschriften, die Lösung von Fragen der steuerlichen Ansässigkeit und der Bedarf an weiteren Investitionen in beliebte Reiseziele.

Flexibilität hat oberste Priorität

Flexibilität ist das A und O: So setzen fast 60% der jungen Familien inzwischen auf flexible Reisebuchungen, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. Das Jahr 2022 war laut Bericht geprägt von der zunehmenden Reisetätigkeit größerer Familiengruppen über mehrere Generationen hinweg, was zu erheblichen Veränderungen in der Branche geführt hat. Hotels und Resorts müssten sich daher auf ein breiteres Spektrum von Gästen einstellen und sich viel besser an einen vielfältigen Kundenstamm anpassen.

Höherer Druck auf die Reisebranche

„Der Wunsch, wieder zu reisen hat sich 2022 in vollen Abflughallen und überfüllten Urlaubsorten gezeigt. Doch die Auswirkungen der Pandemie auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Reisenden sind unübersehbar. Die Versicherungsbranche erbringt ihre Dienstleistungen jetzt für anspruchsvollere und besser informierte Verbraucher:innen, die ein geschärftes Bewusstsein dafür haben, was gut und was schlecht laufen kann“, erklärt Joe Mason, Chief Marketing Officer Travel bei Allianz Partners. Daher sei der Druck auf die Reisebranche, ihre Leistungen zu erbringen, erheblich gestiegen. Flexible, nahtlose Lösungen, die alle Eventualitäten abdecken, stünden jetzt im Mittelpunkt des Angebots, so Mason weiter. (tk)

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