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9. November 2022
Renten werden 2023 bei stabilem Beitragssatz steigen
Renten werden 2023 bei stabilem Beitragssatz steigen

Renten werden 2023 bei stabilem Beitragssatz steigen

Für die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland gibt es gute Neuigkeiten. Laut Einschätzung von Bundesarbeitsminister Heil (SPD) sollen die Rentenbezüge 2023 nämlich spürbar steigen. Außerdem kann der Beitragssatz bis 2026 stabil gehalten werden. Sozialverbände üben Kritik.

Die Bundesregierung veröffentlicht jährlich einen Rentenversicherungsbericht, in dem die Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dargestellt wird. Mit dieser Veröffentlichung einhergehend äußert die Bundesregierung stets auch eine Einschätzung über die Entwicklung der gesetzlichen Rentenbezüge im kommenden Jahr. Und hier hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner gut Nachrichten parat: Denn die Bezüge werden 2023 steigen.

Durchschnittlicher Anstieg bis 2036 um 2,6% pro Jahr

Konkret stellt der Rentenversicherungsbericht 2022, der unter anderem der Deutschen Presse Agentur (dpa) vorliegt, nach einer offiziellen Schätzung eine Erhöhung der gesetzlichen Renten im Juli in Westdeutschland um rund +3,5% und in Ostdeutschland um gut +4,2% in Aussicht. Erst im Juli 2022 waren die Renten mit +5,35% (West) +6,12% (Ost) kräftig gestiegen, nachdem 2021 pandemiebedingt eine Nullrunde (West: 0,0%; Ost: +0,75%) angesagt war. „Nach den jetzt vorliegenden Daten können die Rentnerinnen und Rentner im Sommer erneut mit einer spürbaren Rentenerhöhung rechnen“, wird Heil in der Bild am Sonntag (BamS) zitiert. Die voraussichtliche Erhöhung bedeutet bei einer Rente von 1.000 Euro ein Plus von rund 35 Euro im Westen und 42 Euro im Osten. Kritik gibt es von Seiten der Sozialverbände. „Arme Rentnerinnen und Rentner spüren schon heute jeden Tag, dass ihr Geld kaum noch für das Lebensnotwendige reicht. Die Situation wird sich weiter verschärfen. Da fällt die Rentenerhöhung [...] nicht so hoch aus, dass sie nur annähernd die Kaufkraft erhält", moniert etwa Verena Bentele, die Präsidentin des Sozialverband VdK Deutschland. Insgesamt sollen dem Bericht zufolge die Renten bis zum Jahr 2036 um insgesamt knapp 43% steigen. Dies entspreche einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6% pro Jahr.

Beitragssteigerungen wohl erst ab 2027

Daneben enthält der Entwurf des aktuellen Rentenversicherungsbericht auch gute Neuigkeiten für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Denn der Beitragssatz zur gesetzlichen Rente soll laut Heil bis 2026 stabil bei 18,6% bleiben. Erst 2027 soll er dann auf 19,3% steigen und bis 2030 weiter auf 20,2%. Heil sagte der BamS zufolge, es sei – entgegen vieler Prognosen – gelungen, den Beitragssatz länger als erwartet stabil zu halten, was gerade in der aktuellen Kostenkrise eine gute Nachricht sei.

Inflation, Corona und Zuwanderung ermöglichen Erhöhung

Der Rentenversicherungsbericht basiert auf der Herbstschätzung des Schätzerkreises Rentenversicherung. Für die kommenden Jahre schätzt das Gremium die Rentensituation besser ein als in zurückliegenden Berichten erwartet. Gründe dafür seien etwa, dass durch die hohe Inflation auch die Löhne stärker steigen und so mehr Geld in die Rentenkassen gespült werde. Eine erhöhte Sterblichkeit, vor allem wegen der Corona-Pandemie, sorge laut dem Bericht gleichzeitig für geringere Ausgaben der Rentenkassen. Außerdem sorge auch mehr Zuwanderung aus dem Ausland dafür, dass die Beitragssätze nicht so stark steigen müssten, wie in der Vergangenheit erwartet. Der Rentenversicherungsbericht 2022 soll nach den aktuellen Plänen am 30.11.2022 im Kabinett beschlossen werden. Anschließend müssen sich noch Bundestag und Bundesrat mit den Daten befassen. (as)

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