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26. Januar 2023
Scalable Capital bietet 2,3% Zinsen auf Tagesgeld
Scalable Capital bietet 2,3% Zinsen auf Tagesgeld

Scalable Capital bietet 2,3% Zinsen auf Tagesgeld

Nachdem Trade Republic Anfang Januar 2% Zinsen auf das Verrechnungskonto eingeführt hat, reagiert Scalable Capital nun mit einem Gegenangebot. Der Münchner Neobroker bietet nun 2,3% aufs Tagesgeld – aber nicht für alle Kunden.

Scalable Capital holt zum Gegenschlag aus. Erst Anfang Januar überraschte der Berliner Online-Broker Trade Republic mit einem Zinssatz von 2% p. a. auf das Verrechnungskonto – jedoch mit dem Haken, dass laut AGB das Geld wieder an das Referenzkonto zurückgeschickt werden kann, wenn es sich mehr als 30 Tage ungenutzt auf dem Verrechnungskonto befindet.

Die Münchner wollten dabei offenbar nicht tatenlos zusehen und haben nun ihr eigenes Zinsangebot auf die Beine gestellt, wie Scalable Capital am Donnerstag, 26.01.2023, mitteilt.

2,3% Zinsen bei Scalable Capital

Ab dem 01.02.2023 gibt es bei Scalable 2,3% Zinsen p. a. aufs Tagesgeld, und zwar ab dem ersten Euro bis 100.000 Euro. Die Zinsen werden quartalsweise ausgezahlt und gelten bis auf Weiteres. Beachtet werden sollte aber: Die Zinsen gibt es nicht für jeden Kunden, sondern für bestehende und neue Abonnenten des Tarifmodells PRIME+, welches für 4,99 Euro pro Monat erhältlich ist.

Laut dem Unternehmen handelt es sich hierbei nun um den „höchsten Zins in Deutschland.“ Die PRIME+-Mitgliedschaft sei so attraktiv, dass „es quasi unverantwortlich ist, nicht Mitglied zu werden“, gibt sich Scalable-Gründer Erik Podzuweit selbstbewusst.

Wie schlägt sich das Angebot von Scalable Capital?

Ob das Angebot von Scalable Capital schon länger geplant war, oder als reine Reaktion auf die neue 2%-Zinspolitik von Trade Republic zu verstehen ist, ist nicht bekannt. Auf den ersten Blick scheint der Münchner Neobroker die Oberhand gewonnen zu haben. Doch so einfach, wie sie sich vermeintlich liest, ist die Sachlage nicht. Denn auch wenn Scalable einen etwas höheren Zinssatz anbietet, muss man bei den knapp 60 Euro Ausgaben, die jährlich für das PRIME+-Abo aufkommen, erst einmal rechnen.

Als simples Rechenbeispiel: Bei 10.000 Euro Anlage bei Scalable Capital werden 230 Euro in Zinsen ausgezahlt. Die 59,88 Euro für den PRIME+-Tarif müssen hiervon natürlich abgezogen werden, sodass am Ende effektiv von den 230 Euro genau 170,62 Euro übrig bleiben. Bei Trade Republic zum Vergleich werden bei 2% Zinsen auf 10.000 Euro 200 Euro ausgezahlt. In solchen Bereichen also operiert man mit dem Zinssatz von Trade Republic effektiver. Auch wenn auf die Erträge eine Kapitalertragssteuer von 25% erhoben würde (was erst bei Erträgen von über 1.000 Euro der Fall wäre), wäre das Angebot von Trade Republic hier immer noch stärker.

Höhere Summen bei Scalable besser untergebracht?

Bei niedrigeren Beträgen also fährt man, rein vom Zinssatz ausgehend, besser mit Trade Republic. Allerdings behält sich Trade Republic, wie oben beschrieben, vor, das Geld vom Verrechnungskonto bei 30 Tagen Nichtnutzung wieder zurückzuüberweisen.

Die Online-Plattform t3n.de weist außerdem darauf hin, dass der 2,3%-Zinssatz bei höheren Beträgen durchaus interessant sein kann. Scalable Capital zahlt die Zinsen bis zu einer Summe von 100.000 Euro aus – Trade Republic seine 2% nur bis 50.000 Euro. Bei solchen größeren Beträgen, die bspw. aufgrund einer Sondersituation gelagert werden müssen, würde sich der Zinssatz auch im direkten Vergleich eher rechnen.

Scalable Capital mit schlauem Marketing

Aus Vermarktungssicht sieht sich Scalable Capital allerdings nun in einer guten Position unter den Neobrokern. Zum einen steht es nun mit dem höchsten Zinssatz da, zum anderen werden Kunden, die lediglich das „gewöhnliche“ PRIME-Abo für 2,99 Euro im Monat ihr Eigen nennen, möglicherweise dazu verleitet, ein Upgrade auf den PRIME+-Tarif vorzunehmen. (mki)

Bild: © shevtsovy – stock.adobe.com