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10. September 2021
Selbstständig machen – Soll ich es wagen?
Selbstständig machen – Soll ich es wagen?

Selbstständig machen – Soll ich es wagen?

Steffen Ritter ist Geschäftsführer des IVV Institut für Versicherungsvertrieb. Außerdem ist er Autor, Trainer, Redner und Mitinitiator des Jungmakler Awards. Für AssCompact gibt er Maklern in seiner monatlich erscheinenden Kolumne praktische Tipps, um besondere und alltägliche Herausforderungen zu meistern.

Diese Frage wird von potenziellen Gründern immer wieder gestellt. Mitunter von Angestellten von Versicherern oder Banken, die sich neu orientieren, die sich nochmals verändern möchten. Oder von jungen Menschen, die den Weg in die Selbstständigkeit gehen wollen.

Ich möchte bei dieser wichtigen Frage keinesfalls undifferenziert in eine „Ja, sofort!“-Antwort stolpern, sondern etwas weiter ausholen. Unser Institut betreut seit Anfang der 90er-Jahre in vielen Praxis­trainings, in Einzel- und Gruppenberatungen, in vielfältigen Unternehmerseminaren Vermittler und auch Führungskräfte der gesamten Branche. Hinzu kommen zahlreiche Vorträge auf den Jahrestagungen der Versicherer, Banken und Finanzdienstleister. Zudem haben wir überaus umfangreiche Erfahrungen in diversen anderen Branchen, ebenfalls in der Entwicklung Selbstständiger.

Im Vergleich zu anderen Branchen ist ein Maklerbetrieb durchaus etwas Besonderes. Warum?
  • Die Produkte sind nicht emotional aufgeladen. Zwischen einem 5er BMW und einer Rürup-Rente liegen Welten.
  • Es wird nicht nur irgendetwas „verkauft“. Der Kunde „erwirbt“ einen Betreuungsanspruch, mitunter lebenslang.
  • Durch diesen Langfristge­danken ist das Vertrauen zum Gegenüber wichtiger als in vielen anderen Branchen.
  • In keiner anderen Branche ist der gelungene Spagat zwischen „Neukunden gewinnen“ und „Bestandskunden betreuen“ so bedeutsam und komplex.
  • Das nötige Vertrauensverhältnis zum „Kopf der Firma“ macht es anspruchsvoll, Mitarbeiter in den Betrieb zu integrieren.

Allein diese fünf Aspekte könnten dazu führen, das eigene Vorhaben abzublasen. Und es stimmt: Eine Gründung in der Finanzdienstleistung und Assekuranz gelingt nicht so ohne Weiteres. Sie ist aus Management-Sicht sehr anspruchsvoll. Das erscheint auf den ersten Blick gar nicht so, sind es doch „nur kleine“ Betriebe …

Noch in den 80er-Jahren war der Makler in der Regel ein Vertreter, der Policen verkauft. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Heute ist der Makler mehr als nur ein Verkäufer.

  • Er hat neben seiner Verkaufsarbeit ein (hoffentlich) wachsendes Unternehmen zu managen.
  • Er hat eigenes Personal zu integrieren, zu führen, zu entwickeln und zu binden.
  • Er bietet seinen Kunden eine Langfristheimat in Versicherungs- und Finanzfragen.
  • Er zeichnet sich in seiner Region durch Besonderheiten aus, die ihn einzigartig machen.
  • Er ist in der Region einer der Unternehmer mit dem größten Bekanntheitsgrad und hochgradig vernetzt ist.
Nun zurück zur eingangs gestellten Frage: Sollten Sie sich als Makler selbstständig machen?

Klares JA. Wenn Sie sich der spannenden Aufgabe eines Verkäufers, Managers und Unternehmers stellen möchten, gehen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Es gibt in den nächsten Jahrzehnten aus meiner Sicht zwei Bereiche, in denen der Beratungsbedarf exponentiell wachsen wird: die Bereiche Gesundheit und Finanzen. Sie entwickeln Ihr Unternehmen also in einer Branche mit Zukunft.

Auch heute ist die alles entscheidende Basis erfolgreicher Maklerarbeit Ihre Freude am Vertrieb, Ihr Spaß am Verkaufen. Neu sind die gewachsenen Anforderungen in der Führung des eigenen Betriebs. Wenn Sie also obendrauf noch Lust haben, einen wirklich funktionierenden Betrieb zu entwickeln, dann treffen Sie mit der Finanzdienstleistung und Assekuranz eine hervorragende Wahl.

Alle Informationen zum Jungmakler Award unter jungmakler.de.
Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 09/2021 und in unserem ePaper.