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17. März 2020
Selbstständige Online-Händler sehen sich nicht ausreichend versichert

Selbstständige Online-Händler sehen sich nicht ausreichend versichert

Nicht nur in der aktuellen Corona-Krise kommt dem Online-Handel eine wichtige Versorgungsfunktion zu. Doch nur jeder dritte selbstständige Online-Händler hierzulande fühlt sich gut gegen die beruflichen Risiken seiner selbstständigen Tätigkeit abgesichert, wie eine Studie der mailo Versicherung AG zeigt.

Der Online-Handel hat nicht nur in der aktuellen Corona-Krise, sondern auch generell eine zentrale Versorgungsfunktion inne, wie der Digitalverband Bitkom aktuell unterstreicht. Zwei von drei selbstständigen Online-Händlern in Deutschland fühlen sich nicht ausreichend abgesichert. Nur 34% sind davon überzeugt, einen ausreichenden Versicherungsschutz gegen die beruflichen Risiken ihrer selbstständigen Tätigkeit zu haben. Dies geht aus einer Studie der mailo Versicherung AG hervor, für die mehr als 900 Freiberufler und Selbstständige befragt wurden. Ganz anders sieht es bei den klassischen Einzelhändlern aus. Hier fühlen sich immerhin 63% gut versichert.

Passende Versicherungslösungen fürs digitale Kaufhaus gefragt

„Der Geschäftsbetrieb im Internet wird vor allem von Cyberkriminellen bedroht. Die E-Commerce-Spezialisten sind sich dieser Gefahr bewusst. Jetzt steht die Versicherungswirtschaft in der Pflicht, maßgeschneiderte Produkte für den Ernstfall im digitalen Kaufhaus bereitzustellen“, unterstreicht Armin Molla, Vorstand der mailo Versicherung AG. Mit dem boomenden Online-Handel würden stetig neue Händler bzw. Anbieter nachrücken, die insbesondere in der Frühphase häufig weder über die Erfahrung noch über die Finanzstärke verfügten, um spezialisierte Versicherungsprodukte abzuschließen. „Gefragt sind deshalb einfache und leistungsstarke Produkte, die Online-Händler schnell und komfortabel im Internet abschließen können“, so Molla.

Selbstständige anderer Branchen fühlen sich besser abgesichert

In anderen Branchen fühlen sich die Selbstständigen in Deutschland besser abgesichert. So sind etwa 70% der freien Unternehmensberater der Ansicht, ausreichend gegen berufliche Risiken versichert zu sein. Ein ähnliches Bild zeigt sich für Restaurants und Bürobetriebe. „Dennoch muss auch hier noch ein größeres Bewusstsein geschaffen werden“, meint Molla. Denn auch die von gut jedem dritten Befragten als Absicherung angeführten finanziellen Rücklagen könnten angesichts potenzieller Folgeschäden im Ernstfall schneller ausgeschöpft sein als gedacht.

Cyberkriminelle als Schreckgespenst

Unter Selbstständigen geht die Angst vor Cyberkriminellen um. Cyberkriminalität wird als größte Gefahr über alle Branchen hinweg betrachtet. Jeder dritte Selbstständige fürchtet Hackerangriffe, Datenklau oder Virenbefall. Dennoch haben bislang erst 7% der Selbstständigen eine Cyberversicherung abgeschlossen. Aber auch wegen Abmahnungen und unberechtigten Ansprüchen Dritter machen sich viele der Befragten Sorgen. Mögliche Schäden an der Büroeinrichtung oder ihren Waren fürchten Selbstständige dagegen am wenigsten.

„Leider sind viele Versicherungen noch auf klassische Gefahrenquellen wie Diebstahl ausgerichtet“, erklärt Molla. Dies reflektiere aber nicht ausreichend genug die eigentliche Risikolage der neuen Berufe. Moderne Wissensarbeiter seien immer stärker in die digitale Welt eingebunden. Dies müsse sich endlich auch in den Versicherungsangeboten für Selbstständige und Freiberufler widerspiegeln, fordert der mailo-Vorstand. (tk)

Bild: © NaMaKuKi – stock.adobe.com