SMK: „Wir gehören zu den Top-20-Risikomanagern in Deutschland“

Herr Thüringer, nach über 30-jähriger Vorstandstätigkeit starten Sie gerade in den Ruhestand. Mit welchen Gefühlen?

Mit sehr guten Gefühlen. Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen haben wir das Fundament gebaut. Die Weichen in den strategischen Bereichen Personal, Vertrieb und IT sind nun in die richtige Richtung gestellt. Und ganz gehe ich dem Unternehmen auch nicht verloren.

Sie sind Mitgründer der SMK. Bleiben Sie dem Unternehmen als Berater und Gesellschafter erhalten?

Ich werde meine Erfahrung, gerade als Schadenexperte, weiter in einer Beratungsfunktion zur Verfügung stellen.

Wie haben Sie die Nachfolge geregelt?

Mike Kersting ist seit Februar als Vorstandsmitglied für die Bereiche Vertrieb und IT zuständig. Mit Marco Gerth, der die IT-Landschaft redesignte und weiterentwickelt, sowie André Görges, der seit Oktober 2020 die Leitung des Vertriebs verantwortet, investierte SMK in die Zukunft auf Leitungsebene. Die Nachfolge ist damit zielführend geregelt. Auch der personelle Zuwachs im Brokerage sowie im Vertrieb sind strategische Projekte der SMK AG, die bereits 2021 Früchte tragen.

Sie selbst sind eigentlich Verfahrenstechniker. Wann und wie erfolgte der Schritt in die Versicherungswirtschaft und dann zur Gründung eines Maklerunternehmens?

Nach meinem Studium wechselte ich zu einem Versicherer und war dort als Großschadenregulierer tätig. Damit war der Schritt in die Versicherungswirtschaft getan. Der Weg in die Selbstständigkeit war für mich die logische Konsequenz, um das eigene Unternehmen nach meinen Vorstellungen und Werten gestalten zu können.

Geschäftskunden wünschen sich Versicherungsmakler auf Augenhöhe. Hilft es, wenn der Makler nicht nur Ahnung vom Versicherungsgeschäft hat, sondern auch tief in den entsprechenden Themen drin ist?

Das hilft selbstverständlich. Ich bin Unternehmer und kenne die Sorgen und Nöte, die einen Geschäftskunden beschäftigen. Mit meinem technischen Sachverstand konnte ich manches Risiko erkennen, das einem reinen Versicherungsmakler verborgen bleibt. So konnten wir für unsere Mandanten eigene Bedingungswerke verhandeln und die Existenz unserer Mandanten schützen.

Die Mandanten der SMK sind mittelständische Betriebe. Das Handwerk liegt Ihnen am Herzen und die SMK ist Partner einiger Handwerksverbände. Welche Vorteile hat das?

Wie eben erwähnt, wir wissen, von was wir reden. Kennen die Ecken und Kanten, Fallstricke und Risiken der Branche. Daraus resultieren exzellente und auf diese Bedürfnisse zugeschnittene Absicherungen. Ein großer Mehrwert, der sich gerade im Schadenfall zeigt.

Wie erfolgt darüber hinaus Ihre Kundengewinnung? Wie sehr sind Sie als eher regional tätiges Maklerunternehmen vernetzt?

Wir sind regional verankert und bundesweit tätig. Unsere Mandanten gewinnen wir zu einem sehr großen Teil durch die Empfehlung von zufriedenen Kunden. Einen großen Teil unserer Mandanten betreuen wir schon seit unserer Gründung. Das spricht für sich. Durch eine Vielzahl von Verbandskooperationen im handwerklichen und industriellen Bereich konnten wir gedeihen und uns ständig weiterentwickeln. Inzwischen gehören wir zu den Top-20-Risikomanagern in Deutschland.

Die Corona-Pandemie haben Sie genutzt, um zu investieren und zu digitalisieren. Was haben Sie geändert?

Wir haben die IT-Landschaft redesignt und weiterentwickelt. Wir konnten unsere hohen Servicestandards auch aus dem Home-Office unverändert gewährleisten. Online-Beratungen und digitale Risikoabfragen gehören nun zum Standard unserer täglichen Arbeit. Wir haben noch einige Projekte in der Pipeline, die für unsere Mandanten und uns Mehrwerte in der Beratung und Betreuung liefern werden.

Mussten Sie mit Umsatzeinbrüchen kämpfen?

Wir sind dankbar, dass wir keinen Umsatzeinbruch erleben mussten. Wir konnten neue Mandanten gewinnen und unseren Umsatz sogar noch ausbauen.

Am Maklermarkt passiert aktuell einiges – es wird gekauft und verkauft. Welche Pläne haben Sie?

Wir wollen durch organisches Wachstum und auch durch Zukauf von Maklern weiterhin wachsen. Die Weichen dafür haben wir mit dem Generationenwechsel und dem Digitalisierungsprozess bereits gestellt.

Haben Sie zum Schluss noch einen Rat für junge Makler oder Einsteiger bereit?

Wahrheit und Klarheit. Seinen Werten – unsere sind Vertrauen, Sicherheit, Lösungen, Exzellenz und Kommunikation – treu bleiben. Und auch in schwierigen Zeiten die Ziele nicht aus den Augen verlieren und optimistisch bleiben.

Über die SMK

Die SMK Versicherungsmakler AG (www.smk.ag) betreut rund 10.000 mittelständische Kunden. Mit Hauptsitz in Gießen ist das 1990 gegründete Unternehmen regional verankert und bundesweit tätig. Mit mehr als 90 Mitarbeitenden gehört das Unternehmen zu den großen Risikomanagern in Deutschland. Das Geschäftsmodell der SMK wird durch die in:solutions GmbH erweitert. Sie bietet Maklern, aber auch Mandanten Beratungsdienstleistungen im Prozess-, IT- und Managementumfeld an.

Altersbedingt ist Mitgründer Siegfried Thüringer mit 65 Jahren zum 01.06.2021 als Vorstandsmitglied ausgeschieden. Er wird dem Unternehmen jedoch über einen Beratervertrag weiterhin zur Verfügung stehen. Zum SMK-Vorstand gehören Michael Turba (Vorsitzender), Gerrit Raabe und Mike Kersting.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 07/2021, Seite 84 f., und in unserem ePaper.

Bild: © SMK