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Sachwerte
7. Dezember 2020
So beliebt ist Gold bei deutschen Privatanlegern

So beliebt ist Gold bei deutschen Privatanlegern

Der World Gold Council und Marktforschungsinstitut Hall & Partners haben eine Umfrage unter Privatanlegern in Deutschland durchgeführt. Demnach haben die Deutschen eine große Affinität zum Goldkauf. Vor allem als Schutz vor Inflation und Währungsschwankungen schätzen die Bundesbürger das Edelmetall.

Mehr als ein Drittel aller aktiven Privatanleger in Deutschland hält Gold im Portfolio. Ein weiteres Drittel ist offen für eine Investition in das Edelmetall. Das geht aus einer Marktumfrage unter Privatanlegern in Deutschland hervor, die der World Gold Council mit dem Marktforschungsinstitut Hall & Partners unter mehr als 2.000 deutschen Anlegern bundesweit vorgenommen hat.

Vor allem Junge setzen auf Gold

Insgesamt investieren deutsche Anleger laut der Umfrage 18% ihres Einkommens. Allerdings investieren sie dieses Geld in eine relativ kleine Produktpalette. Im Durchschnitt enthalten die Portfolios 2,9 Anlageformen. Gold rangiert dabei auf dem dritten Platz. Die Bereitschaft zum Golderwerb ist der Umfrage zufolge in allen Altersgruppen vorhanden. Besonders auffällig ist sie jedoch bei den 18- bis 24-jährigen. In der Altersgruppe wollen 38% künftig auf jeden Fall in Gold investieren.

Als risikoarmes Investment geschätzt

Gold wird als risikoarm betrachtet. Deutsche Anleger sehen es als Möglichkeit, ihr Vermögen gegen Inflation und Währungsschwankungen (64 %) abzusichern. Tatsächlich begründet fast die Hälfte der Investoren (47 %), die in den vorangegangenen zwölf Monaten Gold gekauft hat, dies mit dem Wunsch nach Risikoreduzierung. Auch die Einfachheit des Goldinvestments wissen die deutschen zu schätzen. Ein „einfacher Erwerb“ ist für viele sogar das wichtigste Merkmal bei der Erwägung einer Anlage in Goldmünzen (48 %), Goldbarren (44 %) und goldbesicherte ETCs (39 %) ist.

Fester Platz in deutschen Portfolios

„Gold hat einen festen Platz in deutschen Portfolios. Seine breite Akzeptanz als Instrument zum Vermögensschutz und zur Absicherung gegen Inflation ist den deutschen Anlegern sehr bewusst. Diese Bedeutung wurde in diesem Jahr besonders deutlich. Das unsichere Umfeld im Zuge der Pandemie und die extrem niedrigen Zinsen, die langfristig ein erhöhtes Inflationsrisiko bergen, haben zu einer Rekordnachfrage der Deutschen nach Goldanlageprodukten geführt“, sagt Louise Street, Senior Market Analyst beim World Gold Council.

Mangelndes Wissen und Vertrauen als Hindernisse

Anleger, die noch keine Goldanlage besitzen, führen einige zentrale Faktoren an, die sie bislang davon abgehalten haben. Mangelndes Wissen über erschwingliche Optionen des Golderwerbs und eingeschränkte Kenntnisse über Anlagemöglichkeiten werden am häufigsten (59%) als Hürde genannt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist mangelndes Vertrauen in die Echtheit und Reinheit von Gold sowie in die Unternehmen, die es verkaufen (44 %). Auch ESG-Bedenken sind für viele potenzielle Goldanleger (43 %) eine Herausforderung.

Ausarbeitung neuer Grundsätze für Goldanlageprodukte

„Wir wissen, dass Vertrauen eine Hürde für deutsche Investoren ist. Deshalb arbeiten wir eng mit den Branchenführern zusammen, um Grundsätze für Goldanlageprodukte für Privatanleger zu entwickeln und umzusetzen. Diese Grundsätze sollen eine Best-Practice-Anleitung für Anbieter bieten, um die aktuellen Probleme auf dem Markt hinsichtlich Transparenz und Vertrauen anzugehen. Die Initiative basiert auf unseren Forschungsergebnissen und zielt darauf ab, das Vertrauen in Goldanlagen für Privatanleger weiter zu stärken, insbesondere bei denjenigen, die zum ersten Mal in Gold investieren. Wir glauben, dass dies zu einer wachsenden Nachfrage nach Goldanlageprodukten und einer größeren Vielfalt führen könnte, was den Anlegern und der gesamten Branche zugutekommen wird“, sagt Louise Street. (mh)

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