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26. März 2021
So finanzieren die Deutschen den Traum vom Eigenheim

So finanzieren die Deutschen den Traum vom Eigenheim

Die Interhyp hat nicht nur Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr, sondern auch zum deutschen Baufinanzierungsmarkt im Allgemeinen veröffentlicht. Sie zeigen, wie viel Geld die Deutschen mittlerweile für den Traum vom Eigenheim einbringen und aufnehmen – und dass es ohne zusätzliche Hilfe oft nicht mehr geht.

Baufinanzierung boomt. Das zeigen auch neuesten Zahlen der Interhyp Gruppe. Die Baufinanzierungsspezialisten steigerten das Abschlussvolumen im Corona-Jahr 2020 um 17% auf 28,8 Mrd. Euro. Insgesamt hatte der deutsche Baufinanzierungsmarkt im vergangenen Jahr ein Volumen von 273 Mrd. Euro und ist damit um 4% gewachsen. Der Rohertrag legte um 9% auf 254,4 Mio. Euro zu. Aufgrund des überdurchschnittlichen Wachstums ist der Markanteil der Interhyp Gruppe auf 10,2% gestiegen.

Steigende Tilgungen und Zinsbindungen

Interhyp hat neben den Geschäftszahlen auch allgemeine Zahlen zum Wohnen und Baufinanzieren in Deutschland veröffentlicht. Demnach gehen die deutschen Baufinanzierungskunden weiter sehr verantwortlich mit den historischen Niedrigzinsen um. Die durchschnittliche Tilgung von Erstfinanzierungen lag im Jahr 2020 bei 3,3%. Damit hat sie den Vorjahreswert von 3,2% sogar leicht getoppt. Auch die durchschnittliche Zinsbindung hat sich weiter erhöht. 2020 lag sie im Schnitt bei 13,6%. Zum Vergleich: 2015 lag der Wert noch bei 12,4%, 2010 sogar nur bei 11,6%.

Durchschnittssumme von 330.000 Euro

So finanzieren die Deutschen den Traum vom Eigenheim
Die immer weiter steigenden Immobilienpreise gehen allerdings auch an den Baufinanzierungen nicht vorbei. So müssen die Kunden immer höhere Summen für die Erfüllung des Traums der eigenen vier Wände aufnehmen. Im Schnitt lag die Darlehenshöhe von Erstfinanzierungen im vergangenen Jahr bei 330.000 Euro. Vor fünf Jahren nahmen die Kunden im Schnitt noch 241.500 Euro auf. 2010 waren es sogar nur 194.000 Euro. Die durchschnittliche Monatsrate ist trotz historischer Niedrigzinsen dadurch von 910 Euro im Jahr 2015 auf nunmehr 1.070 Euro gestiegen. Allerdings hat auch der durchschnittliche Eigenkapitaleinsatz seither von 83.000 auf 115.000 Euro zugelegt.

Oft zusätzliche Unterstützungen notwendig

Damit bringen die Kunden nicht nur deutlich mehr fremdes, sondern auch deutlich mehr eigenes Geld ein. 51% nutzen für die Finanzierung ihrer Immobilie eigens aufgebaute Ersparnisse. 29% bringen private Unterstützungen mit ein. 36% hätten ohne ein erhaltenes Erbe die Immobilien nicht erworben. Für weitere 25% bzw. 23% gilt das für stattgefundene Schenkungen bzw. erhaltene Privatkredite. Die staatlichen Unterstützungen wie Baukindergeld oder KfW-Förderungen waren hingegen nur für 11% eine Voraussetzung für die Immobilienfinanzierung.

Ohne Einschränkungen meist nicht möglich

So finanzieren die Deutschen den Traum vom Eigenheim
Trotz dieser zusätzlichen Unterstützungen müssen sich nur 28% der Kunden in ihrem Konsum überhaupt nicht einschränken. 48% schränken ihren Konsum eher oder sehr gering ein, um sich die Immobilie leisten zu können, 25% sogar eher oder sehr stark. Entsprechend geben auch 55% an, dass es schwerer geworden ist, Wohneigentum zu erwerben. Dazu tragen laut Interhyp auch die hohen Kaufnebenkosten bei.

Corona und das Eigenheim

Interhyp hat auch das Verhältnis der Deutschen zum Eigenheim im Allgemeinen analysiert und speziell wie sich die Corona-Krise darauf ausgewirkt hat. Das Land hat demnach durch die Pandemie erwartungsgemäß an Beliebtheit gewonnen. 42% der von Interhyp befragten Deutschen halt das Land für den idealen Wohnort während der Corona-Krise. Dem Traum vom Land stünden allerdings auch die nach wie vor vorhandenen Vorteile der Stadt gegenüber. 30% fühlten sich darüber hinaus durch die Krise in ihrer Entscheidung für Wohneigentum bestärkt. (mh)

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