AssCompact suche
Home
Immobilien
5. August 2020
So hat der deutsche Wohnimmobilienmarkt die Corona-Krise überstanden

So hat der deutsche Wohnimmobilienmarkt die Corona-Krise überstanden

Wie hat der Wohnimmobilienmarkt die Corona-Krise überstanden? Die Antwort auf diese Frage liefert der Wohnimmobilienindex IMX von ImmoScout24. Nach dem Corona-Dämpfer haben demnach sowohl die Kauf- als auch die Mietpreise über alle Immobilientypen hinweg wieder kräftig Fahrt aufgenommen.

ImmoScout24 hat die Ergebnisse des Wohnimmobilienindex IMX für das zweite Quartal 2020 veröffentlicht. Die coronabedingte Abflachung aus dem ersten Quartal 2020 hat sich der Analyse zufolge umgekehrt. So haben die Kaufpreise in der gesamtdeutschen Betrachtung über alle Immobilientypen hinweg wieder stärker angezogen.

Einfamilienhäuser verdauen Corona-Dämpfer schnell

Die Angebotspreise für Neubau-Häuser stiegen laut ImmoScout24 im Vergleich zum ersten Quartal 2020 deutschlandweit um 1,5%. Im ersten Quartal des Jahres hatten die Kaufpreise in diesem Segment deutschlandweit noch durchschnittlich um 2% gegenüber dem Vorquartal nachgegeben. Der Vorjahresvergleich fällt mit einem Plus von 1,6% daher vergleichsweise moderat aus. Das Preisniveau für bestehende Einfamilienhäuser legte zugleich um 1,7% im Vergleich zum Vorquartal und um 5,5% im Vergleich zum Vorjahr zu.

So hat der deutsche Wohnimmobilienmarkt die Corona-Krise überstanden
Eigentumswohnungen legen ebenfalls deutlich zu

Auch Eigentumswohnungen verteuerten sich zwischen Anfang April und Ende Juni wieder deutlich. Die Angebotspreise im Bestand stiegen vom ersten zum zweiten Quartal 2020 deutschlandweit um 2,5%. Auch die Kaufpreise für neugebaute Eigentumswohnungen zogen deutschlandweit wieder deutlicher an. Im zweiten Quartal stiegen die Angebotspreise innerhalb von drei Monaten um 1,3%. Im Corona-Quartal Januar bis März stagnierten die Preise nahezu mit einer Quartalsveränderung von nur 0,7%.

Markt entwickelt sich weiter robust

„Sowohl die Kaufpreise für Eigentumswohnungen als auch für Einfamilienhäuser haben im zweiten Quartal wieder stärker angezogen. Der aktuelle IMX von ImmoScout24 zeigt, dass sich der Markt für Kaufimmobilien weiterhin robust entwickelt“, kommentiert Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24. „Für Käufer bedeutet dies allerdings weiterhin steigende Kaufpreise.“

Auch die Mieten steigen wieder

Wie die Kaufpreise legten auch die Mieten in Deutschland im zweiten Quartal 2020 überwiegend zu, wenn auch moderater als die Kaufpreise. In München (+ 1,9%), Frankfurt am Main, Hamburg (jeweils + 1,4%) und Köln (+ 1,1%) stiegen die Angebotsmieten wieder deutlicher als in den vorherigen Quartalen. Einzig für die Bundeshauptstadt Berlin zeigt der IMX eine Stagnation der durchschnittlichen Wohnungsmieten im Bestand im Vergleich zum ersten Quartal 2020. In der gesamtdeutschen Betrachtung gab es damit erneut nur leichte Steigerungen des Mietniveaus für Bestandswohnungen in Höhe von 0,2% im Vergleich zum vorherigen Quartal.

Zwei Angebotsmieten in Berlin

„Die Mietpreise in den deutschen Metropolen weisen nicht mehr so starke Steigerungsraten auf, wie in den vergangenen Jahren. Neben der Mietpreisbremse dürfte das gerade in Berlin am Mietendeckel liegen“, sagt Dr. Thomas Schroeter. „Wir sehen allerdings, dass viele Vermieter in Berlin aufgrund der bestehenden Rechtsunsicherheit zwei Mieten in ihren Inseraten angeben, eine Mietendeckel-konforme Miete und die sogenannte BGB-Miete. Alle Marktteilnehmer warten dahingehend dringend auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes. Berlin braucht Rechtssicherheit.“

Regional differenziertes Bild

In der Städtebetrachtung folgen die Wachstumsraten der Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand dem gesamtdeutschen Trend. So zeigt der Quartalsvergleich zum ersten Quartal 2020 für Hamburg eine Preissteigerung von 3,0%, für Berlin von 2,8%, für München von 2,6%, für Frankfurt am Main von 2,4% und für Köln 1,7%. Bei neu gebauten Wohnungen sieht die Lage dagegen unterschiedlich aus. Während in Hamburg die Preise um 2,2% anzogen, gingen sie in Köln und Frankfurt sogar leicht zurück. In Berlin und München zogen die Angebotspreise um weniger als 1% an.

Unterschiedlich Lage bei neuen Einfamilienhäusern

Auch für neugebaute Einfamilienhäuser zeichnet der IMX für das zweite Quartal 2020 ein differenziertes Bild. In München stiegen die Kaufpreise für neugebaute Häuser um 2,7%, in Berlin um 1,0% und in Köln um 0,1%. Hingegen gingen die Angebotspreise für Einfamilienhäuser im Neubau vom ersten zum zweiten Quartal 2020 in Frankfurt am Main leicht mit 0,1% und in Hamburg sogar um 2,8% zurück. (mh)

Bild: © guy – stock.adobe.com