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4. Oktober 2019
So hoch ist die Mietbelastung in Deutschland

So hoch ist die Mietbelastung in Deutschland

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat aktuellen Zahlen zum deutschen Mietmarkt vorgelegt. Sie zeigen auf, wie hoch die Mieten und die Mietbelastung in Deutschland sind – und wie stark sie zugenommen haben. Auch Preisunterschiede zwischen privaten und öffentlichen Vermietern zeigt Destatis auf.

Die aktuelle Lage auf den Wohnungsmärkten der Metropolen in Deutschland hat dazu geführt, dass Haushalte, die ab 2015 eine Wohnung neu angemietet haben und dort eingezogen sind, klar überdurchschnittliche Mieten zahlen. Das zeigen die Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation in Deutschland für das Jahr 2018. Laut Destatis mussten private Haushalte pro m2 bundesweit durchschnittlich 7,70 Euro Nettokaltmiete zahlen, wenn sie die Wohnung 2015 oder angemietete Wohnung haben. Damit liegen die Mietkosten um 12% über der durchschnittlichen Nettokaltmiete in Deutschland (6,90 Euro).

Immenser Unterschied in Berlin

Am größten ist der Unterschied zwischen Alt- und Neumieten in Berlin. In der Hauptstadt lag die durchschnittliche Nettokaltmiete neu angemieteter Wohnungen bei 9,10 Euro pro m2 und damit um fast ein Viertel höher als der Berliner Mietendurchschnitt insgesamt (7,40 Euro). Die höchsten Nettokaltmieten für Neuanmietungen mussten Mieter mit 10,30 Euro in Hamburg entrichten.

Teilweise fliest fast ein Drittel in die Miete

Höhere Durchschnittsmieten in den Metropolen und größeren Städten tragen dazu bei, dass Mieterhaushalte dort mit überdurchschnittlichen Mietbelastungsquoten leben müssen. Bundesweit lag der Anteil des Nettoeinkommens, den die Haushalte 2018 für die Bruttokaltmiete aufwendeten, bei 27,2%. Haushalte, die ihre Wohnung in den letzten vier Jahren neu angemietet haben, kommen auf eine Mietbelastungsquote von 28,6%. In den Metropolen waren es insgesamt 29,5%.

 
So hoch ist die Mietbelastung in Deutschland

Hohe Mietbelastungsquoten eher im Westen

Bei Neuanmietungen liegt die Mietbelastung sogar teilweise über 30%. Insgesamt sind hohe Mietbelastungsquoten eher im Westen als im Osten Deutschlands zu finden. Haushalte in Sachsen und Thüringen haben mit jeweils rund 23% die geringste durchschnittliche Mietbelastung in Deutschland.

Mehr als die Hälfte wohnt zur Miete

Auch zur Anzahl der Mietwohnungen macht Destatis aktuellen Angaben. Demnach waren von den knapp 37 Millionen bewohnten Wohnungen in Deutschland 2018 mehr als die Hälfte (53,5 %) vermietet. Eigentümer dieser Mietwohnungen waren zu 58% private Vermieter und zu 23% Wohnungsgenossenschaften. Nur 15% der Mietwohnungen waren im Besitz von privaten Wohnungsunternehmen und 4% der Mietwohnungen gehörten öffentlichen und kommunalen Wohnungsunternehmen.

Private Wohnungsunternehmen am teuersten

Mieter, die 2018 in Wohnungen privater Wohnungsunternehmen lebten, zahlten mit durchschnittlich 7,30 Euro je m2 die höchsten Nettokaltmieten. Die Nettokaltmieten der von Privatpersonen vermieteten Wohnungen lagen bei 7 Euro. Unter dem Bundesdurchschnitt von 6,90 Euro für die Nettokaltmieten blieben die öffentlichen und kommunalen Wohnungsunternehmen mit 6,60 Euro und die Wohnungsgenossenschaften mit 6,40 Euro. (mh)

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