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4. Juni 2021
So ist es um die Digitalisierung in den Maklerunternehmen bestellt

So ist es um die Digitalisierung in den Maklerunternehmen bestellt

Im Rahmen seiner TRENDS-Studienreihe hat sich AssCompact im zweiten Quartal 2021 unter anderem mit der Digitalisierung in deutschen Maklerbüros beschäftigt. Die Studie offenbart, wie weit die Digitalisierung in der Branche mittlerweile vorangeschritten ist und auch, woran es augenblicklich noch hapert.

Aktuell ist die Corona-Pandemie – zumindest in Deutschland – so weit zurückgedrängt, dass es auch andere Themen wieder in die öffentliche Diskussion schaffen. Selbst wenn sich nun zunehmend wieder ein normales Leben und auch ein normaler Arbeitsalltag einstellen sollten, werden uns jedoch manche Entwicklungen erhalten bleiben, die durch die Pandemie angestoßen wurden.

Digitalisierung entscheidet über Bestehen am Markt

Die Fortschritte bei der Digitalisierung der Versicherungs- und Finanzbranche sind eine dieser Entwicklungen. Nach Einschätzung des Buchautoren und Journalisten Thomas Ramge, der sich auf das Thema Digitalisierung spezialisiert hat, muss die Branche zwar nicht fürchten, von außen disruptiert zu werden. Bei der zu erwartenden Marktbereinigung werden jedoch voraussichtlich diejenigen unter die Räder kommen, die die aktuellen technischen Möglichkeiten nicht voll ausschöpfen. Das führte der Digitalisierungsexperte während einer Podiumsdiskussion auf der Jahreshauptversammlung des BVK aus (AssCompact berichtete).

Digitale Kommunikation im Maklerbüro

Aus diesem Grund hat sich AssCompact auch 2021 wieder im Rahmen einer TRENDS-Studie mit der digitalen Kommunikation in den Maklerbüros auseinandergesetzt. Dabei geht es zum einen um die Kommunikation der Makler mit ihren Kunden, aber auch um den B2B-Bereich.

Digitalkompetenz steigt

Eine gute Nachricht vornweg: Dem allgegenwärtigen Ratschlag, die Krise zu nutzen, sind die meisten unabhängigen Vermittler wohl gefolgt. 46% aller befragten Makler gaben an, dass sie die digitale Kompetenz in ihrem Vermittlerbüro als eher hoch bzw. sogar sehr hoch einschätzten. In der Vorjahresstudie waren es mit 40% noch deutlich weniger. Gleichzeitig sinkt auch der Anteil derjenigen, die in ihrem Betrieb kaum Digitalkompetenz erkennen – von knapp 13% auf gut 10%.

Digitale Weiterentwicklung hält an

Dazu passt auch die Aussage von fast drei Viertel aller Studienteilnehmer, dass sich ihr Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten digital weiterentwickelt hat. Ob diese Weiterentwicklung jedoch ausreicht, um wettbewerbsfähig zu bleiben? Darüber besteht unter den unabhängigen Vermittlern keine Einigkeit. Nur etwas mehr als jeder Zweite geht davon aus.

In welchen Bereichen besteht Nachholbedarf?

Dabei existieren in vielen Bereichen des Makleralltags noch Möglichkeiten, Abläufe digital zu optimieren. Während sich die Studienteilnehmer beispielsweise in den Bereichen Kunden- und Vertragsverwaltung sowie Produktvergleich und -auswahl bereits gut durch die digitalen Tools unterstützt fühlen, sieht sich die Mehrheit der Makler in den Bereichen Kundenbindung, Sichtbarkeit des Betriebs, Schadenregulierung und Kundenakquise kaum oder gar nicht unterstützt.

Auch Geschäftspartner stehen in der Pflicht

Bei einem Blick auf die Punkte, bei denen es noch hakt, wird deutlich, dass die Verantwortung für mangelhafte digitale Prozesse nicht nur im Maklerbetrieb selbst liegt. Für eine reibungslose Schadenregulierung beispielsweise müssen auch die Versicherer digital aufrüsten, um die Makler bei der Digitalisierung nicht auszubremsen. Wie ist es also aus Sicht der unabhängigen Vermittler um die digitale B2B-Kommunikation bestellt?

Pools können bei der Digitalisierung überzeugen

Bei der Kommunikation zwischen Maklern und Unternehmen muss man zwischen den Versicherern und den Maklerpools bzw. -verbünden unterscheiden. Zwar attestieren die Makler mehrheitlich auch den Versicherern, sich in den vergangenen zwölf Monaten digital besser aufgestellt zu haben. Die Meinung fällt aber nur knapp zugunsten der Versicherungsunternehmen aus (58%). Bei den Pools hingegen ist das Fazit eindeutig. Fast 80% aller Studienteilnehmer bescheinigen den Pools und Verbünden, sich im vergangenen Jahr digital weiterentwickelt zu haben. Fast ebenso viele meinen, dass sich die digitale Kommunikation dadurch auch wesentlich verbessert hat.

Neue digitale Kommunikationskanäle

Bleibt noch die Frage, wie es im Kontakt mit den Kunden aussieht. Der überwiegende Teil der befragten Makler (59%) sieht die vielfältigen digitalen Kommunikationskanäle, über die er seine Kunden erreichen kann, als Erleichterung für das tägliche Geschäft. Doch hier gehen die Meinungen auseinander. Für immerhin 28% der unabhängigen Vermittler trifft nämlich exakt das Gegenteil zu. Sie sehen in der vielfältiger gewordenen digitalen Kommunikation eine höhere Belastung für ihren Arbeitsalltag.

Kunden erwarten digitale Kommunikationskanäle

Ein Blick auf die antizipierten Erwartungen der Kunden lässt jedoch vermuten, dass diese Makler künftig zum Umdenken gezwungen sein werden. Die Studienteilnehmer gehen nämlich davon aus, dass 60% aller Kunden sowohl persönlich und telefonisch als auch digital mit ihrem Vermittler in Verbindung treten wollen. 19% lehnten nach Überzeugung der Makler eine klassische Interaktion sogar gänzlich ab und erwarteten eine vollständig digitale Kundenkommunikation. (tku)

Weiterführende Informationen

In den kommenden Tagen erfahren Sie auf asscompact.de, wie es um die regelmäßig in den TRENDS-Studien abgefragte Vertriebsstimmung unter den unabhängigen Vermittlern bestellt ist. Außerdem beleuchtet AssCompact auch, was sich bei den Maklerfavoriten unter den Produktgebern über mittlerweile 38 Produktkategorien hinweg getan hat.

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact TRENDS II/2021“ wurde vom 30.03.2021 bis zum 16.04.2021 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 543 Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt.

Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact.de/studien zu finden.

Bild: © Rick H. Sanders – stock.adobe.com