Die NÜRNBERGER hat am Montagmittag auf ihrer Website ein Update zu den Verkaufsgesprächen mit der Vienna Insurance Group (VIG) bekannt gegeben. „Die NÜRNBERGER befindet sich weiterhin in exklusiven Verhandlungen mit der VIG bezüglich eines möglichen öffentlichen Übernahmeangebots durch VIG mit dem Ziel des Erwerbs einer kontrollierenden Mehrheitsbeteiligung an der NÜRNBERGER“, schreibt der Versicherer in einer aktuellen Pflichtmitteilung an seine Aktionäre.
Der Vorstand der NÜRNBERGER prüfe „im Rahmen seiner Pflichten“ und unberührt der befristeten Exklusivitätsvereinbarung mit der VIG auch relevante Angebote anderer Interessen. Sollte es allerdings zu einer Transaktion mit der VIG kommen, hat der potenzielle Käufer nun einen Angebotspreis für die Aktien der NÜRNBERGER in Aussicht gestellt, und zwar in Höhe von 115 Euro je Aktie. „Die NÜRNBERGER hat der VIG in diesem Zusammenhang gestattet, Gespräche mit Großaktionären zu führen“, heißt es weiter auf der Website.
NÜRNBERGER-Aktie schnellt nach oben
Bereits vergangene Woche zirkulierten erste Medienberichte, dass es „sehr wahrscheinlich“ sei, dass die VIG diese Woche ihre Preisvorstellungen bekannt geben würde. Aktionärsvertreter hatten einen Preis von bis zu 120 Euro pro Aktie genannt. Laut Medienberichten hatten einige Aktionäre kritisiert, dass andere Versicherer mehr bieten würden als VIG.
Der Preis der NÜRNBERGER-Aktie ist in den letzten Tagen stark angestiegen. Lag er letzten Mittwoch, den 08.10.2025, noch bei rund 66 Euro, wurde die Aktie am Montag, den 13.10.2025, mit 104,50 Euro gehandelt (Stand: 13:15 Uhr).
Transaktion „noch offen“
Die Mitteilung über einen möglichen Verkauf der NÜRNBERGER wurde zuerst im August 2025 veröffentlicht. Seitdem haben sich die Mittelfranken in Due-Diligence-Gesprächen mit der österreichischen Versicherungsgruppe befunden. Diese sind nun abgeschlossen.
Ob es zu einem öffentlichen Angebot und Beteiligung der VIG an der NÜRNBERGER kommen wird, sei derzeit noch offen, steht auf der Investor-Relations-Seite. Insbesondere habe der Vorstand und bzw. oder der Aufsichtsrat noch keine abschließende Entscheidung über die Transaktion oder den Abschluss einer möglichen Zusammenschlussvereinbarung getroffen.
Das sind die Hintergründe des Verkaufs
Die NÜRNBERGER war im Jahr 2024 in die roten Zahlen gerutscht. Vor allem ein stark defizitäres Ergebnis in der Schaden- und Unfallsparte hatte dem Konzern ein Ergebnis von –77 Mio. Euro beschert. Für das erste Halbjahr 2025 konnte der Versicherer jedoch dank seines Sanierungsprogrammes und Kosteneinsparungen ein „deutlich verbessertes Konzernergebnis“ von 47,7 Mio. Euro vorweisen. Für 2025 möchte der Konzern ein Ergebnis von rund 40 Mio. Euro erzielen. (js)
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