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2. November 2022
Sorge um Anschlussfinanzierung für eigene Immobilie ist groß
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Sorge um Anschlussfinanzierung für eigene Immobilie ist groß

Viele, die ihre Immobilie finanziert haben, machen sich nun Gedanken über die Anschlussfinanzierung. Laut einer Umfrage ist jeder Zweite, der bislang noch keine Anschlussfinanzierung abgeschlossen hat, besorgt, sich die Immobilie bei steigenden Zinsen nicht mehr leisten zu können. 

Vielen Bundesbürgern, die ihre Immobilien finanziert haben, bereitet nun das Thema Anschlussfinanzierung Kopfzerbrechen. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage von YouGov im Auftrag des Immobilienportals ImmoScout24. Befragt wurden Personen, die in den vergangenen fünf Jahren eine Immobilienfinanzierung abgeschlossen haben. Wie aus der Erhebung hervorgeht, hat sich gut ein Viertel bereits über eine Anschlussfinanzierung informiert, aber diese noch nicht abgeschlossen. Rund die Hälfte der Befragten, die sich bereits mit dem Thema Anschlussfinanzierung befasst haben, sind besorgt, sich das Haus oder die Wohnung bei steigenden Zinsen am Ende nicht mehr leisten zu können. Lediglich 12% und damit ein geringer Teil der Befragten hat bereits eine Anschlussfinanzierung abgeschlossen. Laut ImmoScout24 werde dieses Thema folglich auf viele in den kommenden Monaten und Jahren noch zukommen.

Mehr Eigenkapital erforderlich, Verzögerung bei Finanzierung

Wie die Umfrage außerdem zeigt, hat sich für etwas mehr als die Hälfte der Befragten, die im Jahr 2022 eine Immobilienfinanzierung oder eine Anschlussfinanzierung abgeschlossen haben bzw. sich in diesem Jahr über eine Anschlussfinanzierung informiert haben, die Finanzierung infolge der aktuellen Zinsentwicklung verändert. So brauchen die meisten nun mehr Eigenkapital, bei anderen hat sich die Finanzierung insgesamt verzögert oder die Laufzeit der Zinsbindung wurde angepasst. Einige wenige berichten auch von einer Änderung des Tilgungsmodells.

„Die letzten fünf Jahre waren für viele der ideale Zeitpunkt, um sich den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Allerdings sehen wir in unserer aktuellen Befragung, dass sich rund die Hälfte derer, für die eine Anschlussfinanzierung jetzt relevant wird, Gedanken machen, ob sie sich die eigene Immobilie noch leisten können“, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24.

Höhere monatliche Raten wegen steigender Zinsen

Anfang Oktober 2022 lagen die Zinssätze bei ca. 3,50% für eine Laufzeit von fünf Jahren, 3,54% waren es für eine Laufzeit von zehn Jahren sowie 3,86% für 15 Jahre Laufzeit. Fast ein Drittel der Befragten haben ihre erste Finanzierung laut ImmoScout24 innerhalb der vergangenen fünf Jahre noch zu einem Zinssatz von 1,0% bis unter 1,5% abgeschlossen. Bei rund einem Viertel betrug der Zinssatz bei Abschluss sogar unter 1,0%. Bereits 17% mussten einen Zinssatz von 2% oder mehr hinnehmen.

Die erste Zinsbindung lag für 40% der neuen Eigenheimbesitzer bei zehn bis 15 Jahren. Bei einem Viertel der Befragten waren es nur fünf bis zehn Jahre. 28% haben sich für eine Zinsbindung von 15 Jahren oder mehr entschieden.

Die monatliche Rate zur Abzahlung belief bzw. beläuft sich bei über der Hälfte der Befragten auf unter 1.000 Euro. 1.000 bis 1.499 Euro pro Monat waren bzw. sind es bei 31% und 1.500 Euro und mehr bei 12% der Befragten. 

Wie ImmoScout24 an einem Beispiel vorrechnet, fiel im Oktober 2017 für eine Finanzierung zu einem Zinssatz von 1,7% bei einem Tilgungssatz von 2% und einer Zinsbindung von fünf Jahren für ein Darlehen von 400.000 Euro eine monatliche Rate von ca. 1.233 Euro an. Ende Oktober 2022 läge die Finanzierung mit einem Zinssatz von etwa 4% bei knapp 2.000 Euro und somit deutlich höher.

„Unser Rechenbeispiel verdeutlicht, wie stark unter Umständen die monatliche Belastung durch höhere Zinssätze steigt. Allen, bei denen eine Anschlussfinanzierung kurz- oder mittelfristig ansteht, raten wir, sich zeitnah mit ihrer Bank oder ihrem Finanzierungsberater zusammenzusetzen, um mögliche Optionen durchzugehen“, ergänzt Dr. Gesa Crockford.

Weitere Informationen dazu gibt es hier. (tk)

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