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18. Mai 2023
Staatsverschuldung erreichte 2022 neuen Höchststand
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Staatsverschuldung erreichte 2022 neuen Höchststand

Die Staatsverschuldung in Deutschland erreichte 2022 einen neuen Höchststand. Dabei stiegen die Schulden des Bundes angesichts von Wirtschafts- und Energiekrise an. Die Schulden der Bundesländer sanken hingegen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die öffentliche Verschuldung gegenüber dem Jahresende 2021 um 2,0% oder 46,1 Mrd. Euro und erreichte mit 2.367,3 Mrd. Euro einen neuen Höchststand. Das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 28.155 Euro.

Schulden des Bundes stiegen

Die Schulden des Bundes stiegen zum Jahresende 2022 gegenüber 2021 um 4,6% beziehungsweise 71,9 Mrd. Euro auf 1.620,4 Mrd. Euro. Der Großteil des Schuldenanstiegs betraf den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der im Jahr 2020 errichtet wurde, um den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie entgegenzuwirken (WSF-Corona). Im Jahr 2022 wurde der Zweck des WSF um die Abfederung der Folgen der Energiekrise erweitert. Aus den Corona-Maßnahmen heraus betrug die Verschuldung des WSF zum Jahresende 52,4 Mrd. Euro. Für den neuen Zweck der Energiepreisbremsen nahm der WFS bis Jahresende 2022 bereits Kredite in Höhe von 30,2 Mrd. Euro Kredite auf. Das neugegründete Sondervermögen Bundeswehr hat im Jahr 2022 seine Kreditermächtigung in Höhe von 100 Mrd. Euro noch nicht genutzt.

Schulden der Länder sanken

Die Länder waren zum Jahresende 2022 mit 606,8 Mrd. Euro verschuldet, das waren 5,0% oder 31,7 Mrd. Euro weniger als zum Jahresende 2021. Mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt konnten im Jahr 2022 alle Länder ihre Schulden gegenüber dem Jahresende 2021 verringern. In Sachsen-Anhalt stiegen die Schulden um 4,7%. Wesentlicher Grund hierfür waren höhere Wertpapier-Emissionen zur Sicherung günstiger Zinskonditionen im Vorfeld erwarteter Zinserhöhungen am Kapitalmarkt. Die stärksten prozentualen Schuldenrückgänge gegenüber dem Jahresende 2021 verzeichneten Bremen (–37,8%), Sachsen (–12,2%) und Hessen (–9,0%).

Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände stiegen

Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände erhöhten sich zum Jahresende 2022 gegenüber 2021 um 4,4% beziehungsweise 6,0 Mrd. Euro auf 140,1 Mrd. Euro. Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg gegenüber 2021 wiesen die Gemeinden und Gemeindeverbände in Sachsen mit +20,8% auf, gefolgt von Bayern (+11,3%) und Baden-Württemberg (+8,9%). Die höchsten prozentualen Rückgänge wurden für Thüringen (–8,7%) und für das Saarland (–5,6%) ermittelt.

Die Sozialversicherung wies zum Jahresende 2022 einen Schuldenstand in Höhe von 36 Mio. Euro aus, was einen Rückgang um 8 Mio. Euro gegenüber dem Jahresende 2021 bedeutet. (as)

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