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14. November 2022
Städteranking 2022: Großstädte im Vergleich

Städteranking 2022: Großstädte im Vergleich

Wie sind die Großstädte hierzulande in Sachen Wirtschaftskraft, Standortqualität und Nachhaltigkeit aufgestellt? Im aktuellen Städteranking von WirtschaftsWoche, ImmoScout24 und IW Consult wurden 71 Städte beleuchtet. Als Gewinner des Jahres und dynamischste Stadt geht Mainz aus der Analyse hervor.

Die Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH hat im Auftrag von WirtschaftsWoche und ImmoScout24 die 71 Städte in Deutschland mit über 100.000 Einwohnern unter die Lupe genommen. Der Vergleich besteht aus drei Teilbereichen: Das Niveauranking beschreibt anhand von 51 Einzelindikatoren aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaftsstruktur, Lebensqualität und Immobilienmarkt die wirtschaftliche und soziale Lage der Städte. Das Dynamikranking beleuchtet die Veränderung von 36 Indikatoren in diesen Bereichen in einem Zeitraum von fünf Jahren. Der Nachhaltigkeitsindex besteht aus 22 Indikatoren aus den drei Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales. 

Mainz ist dynamischste Stadt

Wie die Auswertung zeigt, ist Mainz der Gewinner des Jahres. Dank der Pharmaunternehmen BioNTech und Pfizer erzielte Mainz internationale Bekanntheit. Durch Gewerbesteuerabgaben von BioNTech erhielt die Stadt Mainz einen Milliardenüberschuss im Haushalt. In der Niveaubetrachtung machte Mainz deshalb neun Ränge gut und landete auf Platz 7. In der Dynamik schob sich Mainz von Rang 48 auf den 1. Platz. Die Stadt punkte den Studienautoren zufolge aber nicht nur mit ihrer herausragenden Steuerentwicklung, sondern auch mit einem wirtschaftsfreundlichen Umfeld.

„Das Dynamikranking veranschaulicht am Beispiel von Mainz eindrucksvoll, dass Städte von der Innovationskraft in Deutschland langfristig profitieren können. Die Erfahrung zeigt, dass die Städte, die im Dynamikranking gut abschneiden, mit leichtem Zeitversatz auch im Niveauranking aufsteigen“, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24.

München muss Federn lassen

Im Dynamikranking ergattern Mainz, Halle an der Saale, Leverkusen, Oldenburg und Darmstadt als Neuaufsteiger Platzierungen in den Top Ten und verdrängen Heilbronn, Lübeck, Kiel, München und Potsdam aus dem Vorjahr. München, bereits im Jahr 2021 von Platz 1 auf 10 gefallen, findet sich im aktuellen Dynamikranking nur auf Rang 30. Während sich die Isar-Metropole im Bereich Wirtschaft zwar weiter auf Platz 3 behaupten kann, bewegt sie sich in den anderen Teilbereichen Arbeits-, Immobilienmarkt und Lebensqualität in der unteren Hälfte.

Die Top Drei im Niveauranking

Im Niveauranking ergibt sich beim Blick auf die Metropolen ein höchst unterschiedliches Bild. Während etwa München, Stuttgart, Frankfurt und Hamburg abermals in den Top Ten landen, schneiden Köln mit Rang 30 und Berlin mit Rang 42 schlechter ab als im Vorjahr. An der Spitze im aktuellen Niveauranking thront nach wie vor München vor Stuttgart auf Rang 2 und Ingolstadt auf dem 3. Platz. Karlsruhe macht mit zehn Rängen im Vergleich zum Vorjahr den meisten Boden gut und landet fast in den Top 15, gefolgt von Mainz, das sich neun Ränge nach vorne schiebt und sogar die Top Ten erreicht. Mit jeweils fünf Rängen büßen Heilbronn, Kassel und Mönchengladbach am deutlichsten ein. Erlangen gelingt als bundesweit einziger Großstadt eine Platzierung in den Top Five sowohl im Niveau-, als auch im Dynamik- und im Nachhaltigkeitsranking.

„Die Ergebnisse zeigen, dass man nicht eine Millionenstadt sein muss, um wirtschaftlichen Erfolg zu haben. Mit einem gesundem Industriemix und einer guten Infrastruktur für Menschen und Betriebe können auch kleinere Städte im Wettbewerb um Investitionen und Fachkräfte punkten“, erklärt Beat Balzli, Chefredakteur der WirtschaftsWoche. 

Wolfsburg liegt im Nachhaltigkeitsranking vorn

Im Nachhaltigkeitsindex kann Wolfsburg die Pole Position aus dem Vorjahr verteidigen. Den Studienautoren zufolge sei dies insbesondere auf die Bestplatzierung im Teilbereich Ökonomie zurückzuführen. In Wolfsburg würden die Unternehmen gemessen am Personaleinsatz der Unternehmen, der Ingenieursdichte sowie der zahlreichen Patentanmeldungen sehr gut abschneiden. In puncto Ökologie findet sich die Autostadt auf Platz 4 und im Teilbereich Soziales auf Rang 8.

Platz 2 im Nachhaltigkeitsindex belegt Ulm, das zwar im Bereich Ökonomie nur knapp die Top 15 verpasst, aber in den Bereichen Ökologie und Soziales jeweils den 1. Platz erreicht. Heidelberg liegt auf Rang 3 vor Erlangen und Ingolstadt auf den Plätzen 4 und 5.

Bild: © Sina Ettmer – stock.adobe.com