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28. September 2022
Teilzeit und Vier-Tage-Woche hoch im Kurs, Bindung zum Job nimmt ab

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Teilzeit und Vier-Tage-Woche hoch im Kurs, Bindung zum Job nimmt ab

Die Berufstätigen hierzulande streben deutlich veränderte Arbeitsmodelle an. Vor allem Jüngere möchten mehr Freiräume, wie die neue HDI-Berufe-Studie zeigt. So ist Teilzeit gefragt und die Einführung einer Vier-Tage-Woche. Während die Digitalisierung im Beruf mehr Zuspruch findet, lässt die Bindung zum Job nach.

Die Vorstellungen der Beschäftigten von ihrem Arbeitsleben wandeln sich rasant – weg von klassischen Arbeitsmodellen. Dies geht aus der aktuellen HDI Berufe-Studie in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland hervor. Demnach möchte fast jeder zweite Vollzeitbeschäftigte in Deutschland in Teilzeit wechseln, wenn er die Möglichkeit vom Arbeitgeber dazu bekommt.

Drei von vier Arbeitnehmer liebäugeln mit Vier-Tage-Woche

Außerdem sprechen sich drei Viertel aller Beschäftigten für die Einführung einer Vier-Tage-Woche in ihren Unternehmen aus. Dies gilt vor allem für Arbeitnehmer in der Industrie. Hier wäre laut Studie sogar jeder Vierte auch bereit, dafür auf einen Teil des Lohns zu verzichten. Über alle Branchen hinweg trifft dies nur auf 14% aller Beschäftigten zu.

Mehr Lob für Digitalisierung im Beruf als vor der Pandemie

Als Motor dieser Entwicklungen sehen die Studienautoren die rasante Digitalisierung der Arbeitswelt, die infolge der Pandemie nochmals an Fahrt aufgenommen hat. Aktuell finden 60% aller Beschäftigten die Digitalisierung im Beruf hilfreich, das sind fast ein Drittel mehr als vor der Corona-Zeit. Zugleich lässt die Furcht vor Jobverlusten durch die Digitalisierung in Deutschland weiter nach.

Bindung zum Job nimmt ab

Zugleich lässt auch die Bindung zum Job und Unternehmen signifikant nach, gerade bei jungen Beschäftigten. Sie setzen vielmehr auf eine verbesserte Work-Life-Balance. Deutlich gestiegen ist vor allem der Anteil junger Berufstätiger, für die ein Leben ohne Beruf denkbar wäre. Im Jahr 2020 konnten sich 69% der Berufstätigen unter 25 Jahren ein Leben ohne Beruf nicht vorstellen, nun sind es nur noch 58%.

Jüngere Arbeitnehmer wollen mehr Freiräume

„Besonders junge Berufstätige in Deutschland streben den Ergebnissen unserer Studie zufolge vehement nach mehr Freiräumen im Beruf. Sie wollen mitbestimmen, wo, wann und wie lange sie arbeiten. Ihre Vorstellungen weichen dabei deutlich von den tradierten Arbeitsmodellen ab“, erklärt Christopher Lohmann, Vorsitzender des Vorstands von HDI Deutschland. Die Corona-Erfahrungen hätten diese Einstellungen offenbar stark befördert.

„Es verwundert nicht, dass die Anforderung von Unternehmen wie auch die Erwartungen der Beschäftigten an ihr Arbeits- und Alltagsleben sich rasant verändern. Digitalisierung und Automatisierung ermöglichen aber, das zeigen auch die HDI-Zahlen, neue und bedarfsgerechte Angebote für Beschäftigte und Unternehmen“, sagt Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit.

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