Die Rahmenbedingungen seien widrig, man habe ihnen aber getrotzt. So spiegelt sich die Stimmung der Versicherer bei der Präsentation der Geschäftszahlen 2014 wider. Die gesamte Branche verzeichnete demnach ein Plus der Beitragseinnahmen von 2,7% auf 192,3 Mrd. Euro.
In der Lebensversicherung kletterte das Beitragsaufkommen um 3,1% auf 93,7 Mrd. Euro. Der Anstieg wurde erneut vom Geschäft mit Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag getragen. Dieser betrug knapp 13%. Allerdings gehen die Versicherer hier von einer Konsolidierung im Jahr 2015 aus. Einige Versicherer haben bereits angekündigt, weniger Einmalbeiträge anzunehmen. 2014 zog auch die Entwicklung im Neugeschäft gegen laufende Beiträge, das um 3,8% auf 5,5 Mrd. Euro stieg, an. Zusammen mit dem abermaligen Rückgang der Stornoquote auf ein Rekordtief von 3,1% ergebe dies ein stabiles Bild der Lebensversicherung, so der Verband der Versicherer (GDV).
Bei den privaten Krankenversicherern stiegen die Beitragseinnahmen um 0,7%. Das Wachstum ist hier auf die Krankenversicherungsverträge zurückzuführen, in der Pflegeversicherung sanken die Einnahmen um 2,5%.
Schaden- und Unfallversicherer erzielen wieder Gewinne
Einen Gewinn von 3 Mrd. Euro erwarten die Schaden- und Unfallversicherer für das Jahr 2014. Die Sparten erzielten teils deutliche Beitragszuwächse, so zum Beispiel in der Kfz-Versicherung und in der Sachversicherung. Gleichzeitig gingen die Schadenleistungen im Vergleich zum Schadenrekordjahr 2013 zurück. Für die Kraftfahrtversicherung bedeutete das etwa einen Rückgang um 5,1%, für die Sachversicherung um 16,2%.
Verhaltener Ausblick
Mit Blick auf das laufende Jahr erwarten die Versicherer, auf einem moderaten Wachstumspfad zu bleiben. Die größte Herausforderung blieben die weiterhin niedrigen Zinsen. „Dass wir nach den Zahlen aus dem vergangenen Jahr gut dastehen, ist vor allen Dingen eins: ein Ansporn, weiter hart zu arbeiten“, erklärte der GDV-Präsident Alexander Erdland vor der Presse. Der Kostendruck werde auch 2015 stetiger Begleiter sein – hier wird die Branche weitere Anstrengungen vornehmen müssen. Dies gelte auch für die Anlagestrategien und den Vertrieb. (bh)
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