Wie der neue „Monitor zur Energiewende“ von Sirius Campus zeigt, haben rund 6,2 Millionen aller 41,3 Millionen deutschen Haushalte konkrete Pläne, eine oder mehrere Maßnahmen zur energetischen Sanierung in den nächsten fünf Jahren umzusetzen. Das entspricht wie auch schon im Vorjahr einem Anteil von 15%. 3,3 Millionen bzw. 27% der 12,3 Millionen Hauseigentümer und 1,2 Millionen bzw. 24% der 5,0 Millionen Wohnungseigentümer planen mindestens ein Sanierungsvorhaben. Unter den 5,7 Millionen privaten Vermietern haben 1,5 Millionen oder 26% aktuell vor, zu investieren. Das sind deutlich mehr als im Jahr 2024, da lag der Anteil der Investitionsplaner bei 21%.
Photovoltaik und Wärmedämmung als häufigste Maßnahmen
Nach wie vor werden Maßnahmen zur Stromgewinnung durch Photovoltaikanlagen mit 16% unter allen Hauseigentümern am häufigsten genannt. Im vergangenen Jahr war der Anteil mit 18% noch etwas höher. Auf Platz 2 der beliebtesten Maßnahmen (12%) rangieren bei Hausbesitzern Wärmedämmungen (2024: 14%), vor Maßnahmen für eine effizientere Heizung (8%). Hier ziehen fast zwei Drittel (61%) die Installation einer – derzeit noch – förderfähigen Heizung wie etwa eine Wärmepumpe, einen Nah- oder Fernwärmeanschluss oder eine Holzpellet-Heizung in Betracht. Nur ein Viertel setzt weiterhin auf fossile Heizsysteme. Rund ein Fünftel ist laut Marktbericht von Sirius Campus noch unentschlossen. Im Rahmen der Marktuntersuchung erfolgten 2.236 Online-Interviews unter Wohneigentümern, privaten Vermietern und Mietern im September 2025.
Schub vor allem für Wärmepumpen
Wie es im „Monitor zur Energiewende“ weiter heißt, hätten im Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre förderfähige Heizsysteme vor allem 2025 einen deutlichen Schub erhalten. So berichten 47% der Hauseigentümer von der Installation einer förderfähigen Heizung, meist einer Wärmepumpe. „Zufriedene Vorbilder in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis und die zunehmende Bekanntheit der Förderungen haben vor allem den Wärmepumpen einen Nachfrageschub bereitet“, erklärt Dr. Oliver Gaedeke, Geschäftsführer von Sirius Campus. „Die Unsicherheiten über die Fortführung von Förderungen energetischer Heizsysteme werden die kurzfristige Nachfrage nun sicherlich noch steigern.“
Energiesparen und Wertsteigerung der Immobilie als Motivation
Vorteile von Maßnahmen zur energetischen Sanierung sehen Hauseigentümer vor allem in der Reduktion der Energiekosten (54%) und der Wertsteigerung ihrer Immobilie (47%). Die Unabhängigkeit von Energiepreisen (38%) und der Klimaschutz (32%) werden zu rund einem Drittel als weitere Pluspunkte angeführt.
Durch die Ansprache von Nachbarn oder Freunden und Kenntnisse zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) und anderer Förderprogramme steigt das Interesse an einer energetischen Sanierung in den privaten Haushalten deutlich an, so die Experten von Sirius Campus. Doch lediglich ein Viertel der Hauseigentümer hat sich bereits mit dem GEG befasst und damit nur etwas mehr als 2024 (22%).
Zufriedenheit mit Sanierungsprojekten
Im Rückblick zeigen sich fast alle privaten Investoren mit einer energetischen Sanierung wie Dämmungen oder Wärmepumpeninstallationen zufrieden (94%). Fast zwei Drittel (65%) sind sogar begeistert. Deshalb empfehlen Investoren ihre positiven Erfahrungen im Durchschnitt zweimal an Nachbarn oder Bekannte weiter. „Vielen Hausbesitzern fehlt es an Vorstellungskraft, wie Wärmepumpen funktionieren oder eine Wärmedämmung das Raumklima verbessert. Da helfen neben einer anschaulichen Beratung auch Vorzeigeprojekte im sozialen Umfeld“, sagt Dr. Gaedeke. (tik)
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