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23. November 2020
Unfallschutz für Hobbysportler: „Echte Highlights sind selten“

Unfallschutz für Hobbysportler: „Echte Highlights sind selten“

Der Versicherungsmakler Die Sport Assekuranz hat sich unter anderem auf die Absicherung von Profi- wie auch Hobbysportlern spezialisiert. Zum Angebot zählen auch spezielle Lösungen zum Unfallschutz. Ein Interview mit Claus Wunderlich, dem Inhaber von Die Sport Assekuranz Financial & Insurance Broker.

Herr Wunderlich, Sie betreuen Berufs- wie auch Hobbysportler. Wie setzt sich Ihr Kundenstamm zusammen?

Wir haben tatsächlich beide Gruppen in der Betreuung. Bei Hobbysportlern konzentrieren wir uns auf den Rennsport und das Luftfahrtrisiko. Im Profisport hingegen versichern wir alle Sportarten.

Lassen Sie uns zunächst einen Blick auf die Profis werfen. Worin besteht der besondere Absicherungsbedarf dieser Zielgruppe, gerade auch im Hinblick auf Unfälle?

Die Antwort ist relativ simpel: Die besondere Herausforderung liegt darin, überhaupt einen Anbieter zu finden, der die Zielgruppe zeichnet. Da aber naturgemäß viele Unfälle bei Profisportlern auftreten, sind hier alle Absicherungsbereiche gefragt, schwerpunktmäßig sind es aber die Invalidität und das Tagegeld.

Wie erleben Sie es in der Beratung von Hobbysportlern? Unterschätzen die Kunden ihr Unfallrisiko, etwa beim Fußball oder auf der Skipiste?

Nein, die Kunden kennen das Unfallrisiko. Da hier kein zusätzlicher Bedarf besteht, reicht eine „normale“ Unfallversicherung völlig. Diese ist in der Regel bereits vorhanden.

Wo setzen Sie in der Beratung an? Viele Kunden wissen vermutlich nicht, was eigentlich als Sportunfall angesehen wird?

Dazu müssen wir zwischen Hobby- und Profisportlern unterscheiden. Bei Ersteren ist es tatsächlich so, dass wenig Wissen vorhanden ist, was als Sportunfall gilt. Wir arbeiten nach DIN und klären erst einmal den Bedarf und die Lücken der normalen Unfalldeckung.

Verbraucherschützer gehen mit der Unfallversicherung mitunter hart ins Gericht. Werden die Kunden skeptischer?

Nein, die meisten hatten bereits Unfälle und wissen um die Problematik. Sie schätzen eine gute Beratung und den damit verbundenen Lösungs­ansatz durch uns.

Was sollte eine Unfallversicherung dann enthalten, um passende Absicherung zu bieten?

Neben den „klassischen“ Punkten wie Gliedertaxe und Anrechnung von Vorerkrankungen und den Absicherungsmöglichkeiten wie Invalidität und Unfalltod eben auch eine Mehrsprachigkeit des Versicherungsscheins sowie Versicherbarkeit mit Wohnsitz in der EU und der Schweiz. Neben diesen Punkten bieten wir auch Versicherungssummen bis 20 Mio. Euro und Tagegeld bis 70.000 Euro pro Tag an.

Wie ist es aus Ihrer Sicht derzeit um die Produkte auf dem Markt bestellt?

Da es nur noch – auch aufgrund von Covid-19 und unter anderem daraus resultierend geringeren Kapazitäten – sehr wenige Anbieter gibt, bekommt der Kunde eher die alten, schlechteren Angebote. Echte Highlights sind dagegen selten geworden.

Sie setzen also auf eigene Lösungen?

Wir versichern nun seit 1989 weltweit Hobby- und Profisportler. Eine gewisse Erfahrung ist also gegeben. Neben der jährlichen Marktübersicht fließen auch immer wieder Kundenwünsche bzw. gesetzliche Änderungen in das jeweilige Bedingungswerk ein.

Nun gibt es Entwicklungen, Unfallschutz bei Bedarf abschließen zu können, etwa direkt am Skilift. Wird sich das Ihrer Meinung nach durchsetzen?

Nein, solche Angebote richten sich an Kunden, die kurz vor dem sportlichen Event eine Versicherung abschließen sollen. Würden Sie daran denken, wenn Sie am Lift stehen? Ich nicht. Außerdem ist es nicht notwendig, da unsere Kunden eine umfassende Beratung ja schon vorher erhalten haben und somit gut abgesichert sind.

Bild oben: © Hans und Christa Ede – stock.adobe.com

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 11/2020 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Claus Wunderlich