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10. Mai 2019
Unternehmen betrachten Konjunkturabschwächung als Top-Risiko

Unternehmen betrachten Konjunkturabschwächung als Top-Risiko

Eine sich abschwächende Wirtschaft stufen CEOs, CFOs und Risikomanager derzeit als Top-Gefahr für Firmen ein. Dies zeigt der „Global Risk Management Survey 2019“ von Aon. Auf Platz 2 folgen Schäden der Reputation und des Markenimages. 32 der 69 Risiken in der Rangliste gelten als nicht versicherbar.

In einer schwächelnde Konjunktur sehen CEOs, CFOs und Risikomanager derzeit das Top-Risiko für Unternehmen. Dies geht aus dem aktuellen „Global Risk Management Survey 2019“ hervor, den das Makler- und Beratungsunternehmen Aon alle zwei Jahre veröffentlicht. Auf Rang 2 folgen Schäden der Reputation und des Markenimages. Diese Risiken lagen schon in der Umfrage 2017 auf den Plätzen 1 und 2 – allerdings in umgekehrter Reihenfolge. In der Studie, für die Verantwortliche aus Privatunternehmen, öffentlichen Organisationen, staatlichen und gemeinnützigen Einrichtungen befragt werden, identifiziert Aon die 69 wichtigsten Risiken für Unternehmen weltweit.

Furcht vor Unbeständigkeit der Marktfaktoren

In der Rangliste der wichtigsten Risiken kletterte die Unbeständigkeit der Marktfaktoren von Rang 38 in der vorangegangenen Studie auf die Position 3. Auslöser dieser Unbeständigkeit der Marktfaktoren ist laut Studie unter anderem eine erratische Handelspolitik (Beispiele: EU/Großbritannien, USA/China), regulatorische Änderungen, große geopolitische Konflikte, häufige Turbulenzen am Finanzmarkt und rasante technologische Fortschritte.

Diese Risiken sind ebenfalls unter den Top Ten

 

Unternehmen betrachten Konjunkturabschwächung als Risiko Nummer 1

 

Als weitere wichtige Risiken neben den Top 3 nannten die Verantwortlichen in Unternehmen Betriebsunterbrechung (Rang 4), zunehmenden Wettbewerb (5), Datenschutzverletzungen/Cyberangriffe (6), Preisanstieg bei Rohstoffen (7), Cash Flow / Liquiditätsrisiko (8), Innovationsmangel bzw. Probleme, Kundenwünsche zu erfüllen (9) sowie behördliche bzw. rechtliche Veränderungen (10).

32 der 69 identifizierten Risiken nicht versicherbar

„Neben den 69 wichtigsten Risiken, zeigt die Studie dieses Jahr ein besonderes Phänomen: Weil es heute mehr Risiken als je zuvor gibt, sollte man eigentlich auch immer besser auf sie vorbereitet sein – ist man aber nicht,“ erklärt Kai-Frank Büchter, CEO des Erstversicherungsmaklers bei Aon in Deutschland. So sei die Fähigkeit, Risiken vorbereitet zu begegnen, auf den niedrigsten Stand seit 12 Jahren gesunken. Als Ursache hierfür nennt Büchter de Unversicherbarkeit mancher Risiken, wie etwa das Top-Risiko „Konjunkturabschwächung“ oder auch „zunehmender Wettbewerb“. Von den 69 identifizierten Risiken würden 32 als nicht versicherbar gelten. „Daher sollten Verantwortliche auf ein Risikomanagement anstelle eines Risikotransfers setzen. So können sie die Bedrohungen zumindest deutlich abschwächen,“ so Büchter weiter.

Neue Strategien zur Risikominderung erforderlich

In einem schwächelnden wirtschaftlichen Umfeld reagieren Unternehmen empfindlicher auf unbeständige Rahmenbedingungen, wie die Studienautoren unterstreichen. Politische Volatilität und Cyberattacken als neue Risiken würden die Situation zudem verschärfen. Diese Risiken lassen sich weniger gut berechnen, da weniger Beispiele aus der Vergangenheit und und weniger Daten vorliegen. „Die Quantifizierung von Risiken ist komplexer geworden, so dass Risikomanager heute gezwungenermaßen neue Strategien zur Risikominderung finden müssen“, so Büchter. (tk)

Bild oben: © adrian_ilie825 - adobe.stock.com, Grafik: © Aon