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8. Februar 2023
Unternehmen sehen „Licht am Ende des Tunnels“ Ende 2023
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Unternehmen sehen „Licht am Ende des Tunnels“ Ende 2023

2022 war eines der schwierigsten Jahre der jüngeren Geschichte für Unternehmen. Aktuell befinden sich einige Branchen schon in einer leichten oder schwereren Rezession, wie eine Analystenumfrage von Fidelity International zeigt.

Jedes Jahr führt der Finanzdienstleister und Vermögensverwalter Fidelity International eine Umfrage unter seinen Analysten zur erwarteten Wirtschaftslage durch. 2022 standen die Unternehmen vor vielen Herausforderungen und auch 2023 lassen hohe Preise und Zinsen zu Beginn nicht allzu viel Optimismus zu, wie es in der Mitteilung von Fidelity heißt.

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Die Analysten rechnen zwar mit einem „Licht am Ende des Tunnels“ für 2023 – wenn auch die erste Hälfte des Jahres sich wirtschaftlich schwierig gestalten dürfte. 60% der Analysten seien überzeugt, dass sich ihre Branchen bereits in einem Abschwung, in einer leichten oder schwereren Rezession befinden. Laut der Umfrage, bei der Informationen aus rund 15.000 Interaktionen mit Firmen gesammelt werden, um zentrale Trends in den Unternehmen aufzuspüren, wird der Kostendruck in den meisten Branchen und Regionen in der ersten Jahreshälfte seinen Höhepunkt erreichen.

In den nächsten zwölf Monaten erwarten die Analysten einen Anstieg der Zahlungsausfälle und auch die zuletzt gestiegenen Ausschüttungen an die Aktionäre dürften ebenso zurückgehen wie Fusionen und Übernahmen. 73% der Fidelity-Analysten gehen davon aus, dass es sich bei den von ihnen erwarteten M&A-Transaktionen um kleinere, ergänzende Akquisitionen handeln wird. 74% gaben an, dass für die Unternehmenslenker bis auf Weiteres Kostensenkungen und Ankurbeln des Umsatzes im Vordergrund stehen statt Investitionen in Wachstum oder die Aktionärsrendite.

 

Unternehmen sehen „Licht am Ende des Tunnels“ Ende 2023

 

Bessere globale Konjunkturlage Ende 2023?

Sollte der „Wiedereröffnungspoker“, wie es Fidelity nennt, klappen, werde es in China einen Neustart geben. Da das „Reich der Mitte“ seine Null-Covid-Politik hinter sich lässt, scheint sich seine Wirtschaft in einer anderen Phase des Konjunkturzyklus zu befinden. Die meisten Fidelity-Analysten, die China und seine Unternehmen beobachten, erwarten für das Land in den nächsten zwölf Monaten das höchste Umsatzwachstum unter allen Regionen.

Eine derart positive Stimmung zeigte sich auch in den jüngsten monatlichen Umfragen von Fidelity. Im Dezember und im Januar berichteten diese über eine positive Stimmung unter Firmenentscheidern. Im Dezember hatte China damit begonnen, seine strengen Corona-Auflagen zu lockern und die Weichen für eine Wiederöffnung zu stellen. Seitdem gehe es auch an den Aktienmärkten stark bergauf, sagt Fiona O’Neill, Leiterin des Bereichs Strategic Initiatives, Global Investment Research, bei Fidelity International. Gedämpft werde die Zuversicht allerdings von der Angst vor einem Wiederhochschnellen der Corona-Zahlen, da Peking eine 180-Grad-Wende von strenger Abschottung zu einer schnellen Wiederöffnung vollzogen hat. Kurzfristig also könnten die Geschäfte unter einem hohen Krankenstand leiden. Ein holpriger Neustart bis zur Normalisierung der Infektionszahlen wäre die Folge.

Fokus auf ESG

Die überwiegende Mehrheit der Fidelity-Analysten (90%) berichtet, dass ihre Unternehmen den ESG-Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung gleich viel oder mehr Aufmerksamkeit schenken als vor einem Jahr. Nur 8% der Analysten erwarten jedoch, dass die Unternehmen die von ihnen verursachten Belastungen für die Artenvielfalt an Land innerhalb der nächsten zwölf Monate verringern werden. Mit Blick auf die Biodiversität in den Ozeanen liege der Wert nur bei 6%. (mki)

Bild: © Rochu_2008 – stock.adobe.com