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18. Januar 2024
Unternehmensübertragung in nächsten drei Jahren bei 43% fällig
Unternehmensübertragung in nächsten drei Jahren bei 43% fällig

Unternehmensübertragung in nächsten drei Jahren bei 43% fällig

Dass die Babyboomer in den Ruhestand gehen, hat nicht nur Auswirkungen auf das Fachkräfteangebot, sondern auch auf die Unternehmensnachfolge. So steht in vielen Familienbetrieben bald eine Übergabe an die nächste Generation an. Doch nicht überall gibt es bereits einen Nachfolger aus der eigenen Familie.

Die Frage der Unternehmensnachfolge beschäftigt viele Makler – besonders Familienbetriebe wünschen sich, dass die nächste Generation auch aus der eigenen Familie kommt. Und damit sind Maker und Vermittler nicht allein. In Deutschland haben 42% der Unternehmen noch keinen Nachfolger für die Geschäftsleitung aus der Familie. Das haben das Institut und die Stiftung Familienunternehmen mithilfe ihrer gemeinsamen Datenbank FamData in einer Umfrage herausgefunden. Laut ifo waren es zuletzt lediglich 34%, die familienintern die Nachfolge regeln können.

Generationswechsel in den nächsten drei Jahren

In einer aktuellen Umfrage widmen sich das ifo und die Stiftung Familienunternehmen dem Thema „Übergabe an die nächste Generation“. Durch das relativ hohe Alter der aktuellen Geschäftsinhaber steht in den nächsten drei Jahren bei 43% der Familienunternehmen eine Unternehmens- oder Anteilsübertragung an. Annette von Maltzan vom ifo Institut ergänzt: „Vor allem die größeren Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern planen in den nächsten drei Jahren den Generationenwechsel, und zwar 50% von ihnen.“

Babyboomer-Ruhestand beeinflusst Fachkräfte- und Nachfolgerangebot

Ein ähnliches Bild zeichnet sich in den Aufsichtsräten ab: Hier kann der Umfrage zufolge lediglich ein Viertel der Unternehmen das Gremium mit Familienmitgliedern nachbesetzen. So hat das Ausscheiden der Babyboomer-Jahrgänge aus dem Berufsleben sowohl Einfluss auf das Angebot an Fachkräften als auch auf das der Unternehmensnachfolgerinnen und -nachfolger. In einem Stimmungsmonitor im Sommer 2023 kam darüber hinaus heraus, dass für 61% der Familienunternehmen die Erbschaft- oder Schenkungsteuer eine starke oder sehr starke Belastung ist.

Die ältesten Unternehmen

Ein positiver Aspekt: Rund die Hälfte der befragten Unternehmen befindet sich bereits in der zweiten und dritten Generation – Familienunternehmen erweisen sich also bisher als sehr langlebig. Eine spannende Info: Die ältesten Unternehmen in der FamData existieren bereits seit dem 14. Jahrhundert, 5% wurden vor 1900 gegründet und 10% in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

„Rahmenbedingungen müssen sich verbessern“

Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, appelliert: „Die kommende Unternehmergeneration hat großes Zutrauen in die Leistungs- und Innovationsfähigkeit ihrer Familienunternehmen. Doch die Rahmenbedingungen für Familienunternehmen müssen sich radikal verbessern. Bürokratie, Energiepreise, Fachkräftemangel und Steuerlast entmutigen die Nachfolgegeneration.“

Über ifo Institut und Stiftung Familienunternehmen

Das ifo Institut erhebt seit 2017 für die Stiftung Familienunternehmen zentrale Gesellschafterdaten in Umfragen zu wirtschaftspolitischen Themen. Daran nehmen jedes Jahr 1.500 bis 2.000 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen unterschiedlichster Größe aus verschiedensten Branchen teil. Inzwischen umfasst die Datenbank mehr als 12.000 Unternehmen, die Hälfte davon Familienunternehmen. (lg)

Bild: © tomertu – stock.adobe.com