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23. April 2024
VEMA setzt Bearbeitungszeiten und Kapazitäten auf Agenda

VEMA setzt Bearbeitungszeiten und Kapazitäten auf Agenda

Die VEMA beklagt zu lange Bearbeitungszeiten bei den Versicherern und die Zeichnungsgrenzen in der gewerblichen Sachversicherung. Eine neue Zeit benötige neue Lösungen, so der VEMA-Vorstand. Das Problem sieht die VEMA nicht allein aufseiten der Versicherer und sie will aktiv an den Lösungen mitarbeiten.

Die VEMA erweitert ihre Agenda und hat dabei insbesondere zwei Themen im Blick. Als eines der wichtigsten Ziele nennt Dr. Johannes Neder, seit März 2023 VEMA-Vorstand für Produktmanagement und Marketing, eine bessere Erreichbarkeit der Versicherer. Zudem müsste insbesondere in der Schadenregulierung die Bearbeitungsqualität höher und die Bearbeitungszeit schneller werden. Neder sieht dabei aber nicht nur die Versicherer in der Pflicht, sondern auch die VEMA und die Versicherungsmakler. Für schnellere Prozesse will die Genossenschaft deshalb technische Lösungen entwickeln, in dem zum Beispiel Dokumente mit Wissen des Versicherers direkt an Dienstleister im Schadenprozess durchgeleitet werden. Mit weiteren Qualifizierungsangeboten sollen Versicherungsmakler zudem in die Lage versetzt werden, die Schäden ihrer Kunde besser aufnehmen und aufbereiten zu können, so dass auch hier Rückfragen entfallen.

Fokus auf Sachthemen

Das Thema rückte anlässlich der VEMA-Tage, die in der vergangenen Woche in Fulda stattfanden, in den Vordergrund. In zurückliegenden Jahren wurde dort oftmals vor allem über die Erfolgszahlen der VEMA berichtet. Nun gilt die Aufmerksamkeit vermehrt Sachthemen, die anschließend vor Journalisten noch einmal vertieft wurden. In einer Pressekonferenz stellte Neder klar, dass die Zeitverzögerungen in der Bearbeitung die gesamte Branche betreffen. Einzelne Versicherer mit besonders langen Laufzeiten könne man nicht herauspicken, alle Versicherer hätten aufgrund von Personalmangel identische Probleme. Dies erkläre sich mit dem demografischen Faktor, aber auch mit einer stringenten Personalpolitik der vergangenen Jahre und überschätzten Digitalisierungseffekten. Einen Assekuradeur gründen, um weitere Aufgaben von Versicherern zu übernehmen, so wie dies manche Maklergruppen aktuell tun, ist jedoch nicht geplant.

Übergang von Gewerbe- in Industrieversicherungsgeschäft

Strategisch will die VEMA auch das zweite Thema angehen: Die Zeichnungsgrenzen bei den Versicherungssummen in der gewerblichen Sachversicherung, die Gewerbegeschäft zum Industriegeschäft machten. Hier müsse man als Versicherer reagieren und auf neue Gegebenheiten eingehen. Alte, vor Jahren gezogene Grenzen passten nicht mehr in die aktuelle Zeit, so Neder. Auch hier müssten Preissteigerungen quer durch alle Bereiche Berücksichtigung finden. Auch hier will die VEMA aktiv werden und Lösungen anbieten, die etwa die Qualität der Ausschreibungsunterlagen der Versicherungsmakler verbessern.

Mehr Makler, mehr Umsatz, mehr Wachstum

Ein paar Kennzahlen gab es dann aber auch noch: Zum Jahreswechsel hatten sich 4.520 mittelständische Maklerbetriebe der VEMA angeschlossen. 2.039 davon hatten bis dahin einen Genossenschaftsanteil gezeichnet, welcher unter anderem zur Teilnahme an der Umsatzbeteiligung berechtigt. Das VEMAextranet zählte etwa 32.000 Nutzer. Das Wachstum schlug auch auf den Umsatz durch, der für die Gemeinschaft (VEMA-geschlüsselte Maklercourtage + VEMA-Overhead) bei etwa 400 Mio. Euro liegt. Im Komposit-Bereich wurden 2023 über 536.000 Deckungsnoten über die Genossenschaft eingedeckt. Die Anzahl der VEMA-Produkte wuchs auf 144 Deckungskonzepte und 206 Sondervereinbarungen an.

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