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25. Januar 2023
Versicherer schärfen Nachhaltigkeitspositionierung
Potted green plant grows up in arrow shape over blue background. Concept business image

Versicherer schärfen Nachhaltigkeitspositionierung

Zwei Jahre nachdem die erste Nachhaltigkeitspositionierung des GDV verabschiedet wurde, hat das Präsidium nun eine Aktualisierung beschlossen. Unter anderem soll zukünftig das Thema Biodiversität stärker berücksichtigt werden.

Die deutschen Versicherer haben ihre Nachhaltigkeitspositionierung des des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) überarbeitet. Zur Bewahrung der natürlichen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen soll daher auch der Schutz der Biodiversität künftig verstärkt durch die Versicherungswirtschaft berücksichtigt werden. Damit hat das Verbandspräsidium nun zwei Jahre nach der erstmaligen Verabschiedung eine Aktualisierung beschlossen. „Wir sind mit unserer Nachhaltigkeits-Roadmap erste wichtige Schritte gegangen”, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Nun setzen wir uns die nächsten herausfordernden Ziele: Wir verstärken den Schutz von Umwelt und Biodiversität. Und wir wollen konkrete Meilensteine für die Investment-Portfolios definieren. So leisten wir als wichtiger Treiber unseren Beitrag zu einer erfolgreichen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft.“

CO2-Fußabdruck der Investmentportfolios wird stärker reduziert

Konkret soll künftig sowohl bei den Investitionen der Versicherer als auch bei der Zeichnung von Risiken darauf geachtet werden, dass die natürlichen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen bewahrt werden, schreibt der GDV in einer Pressemitteilung. Das gilt insbesondere in schützenswerten Gebieten und bei Wirtschaftsaktivitäten, die natürliche Ressourcen stark beanspruchen. Außerdem sollen sich die Mitgliedsunternehmen konkrete, messbare Zwischenziele zur CO2-Reduktion in den Investment-Portfolios setzen. Als Orientierung hierfür dient laut Verbandsangaben das Target Setting Protocol der Net Zero Asset Owner Alliance (NZAOA). Demzufolge soll bis 2030 zum Beispiel bei den Aktien und gelisteten Unternehmensanleihen der Fußabdruck um 49% bis 65% reduziert werden.

Versicherer haben auch ihre internen Prozesse im Blick

Und auch bei den eigenen operativen Geschäftsprozessen der Versicherer sollen bis 2030 deutliche Reduktionsziele bei den indirekten Emissionen (Scope 3) umgesetzt werden. Bisher bezogen sich die Reduktionsziele der Versicherer lediglich auf die Emissionen aus den selbst erzeugten und eingekauften Energiequellen (Scope 1 und 2). Konkrete Zahlen oder Prozentangaben wurden allerdings nicht genannt. Ein Appell richtet sich auch an die Besetzung von Führungspositionen mit Frauen. So sollen sich gemäß der aktualisierten Positionierung auch diejenigen Unternehmen den Frauenanteil in Führungspositionen und -gremien erhöhen, die nicht den gesetzlichen Fördervorgaben unterliegen. Abschließend sollen die GDV-Mitgliedsunternehmen ihre selbstständigen Vertriebspartner bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen verstärkt unterstützen. (as)

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