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26. November 2020
Versicherer zu wenig dort, wo junge Kunden sind – auf Instagram & Co.

Versicherer zu wenig dort, wo junge Kunden sind – auf Instagram & Co.

In den sozialen Netzwerken sind Versicherer nach wie vor eher zurückhaltend. Laut einer Studie kennen entsprechend nur 15% der Kunden Auftritte von Gesellschaften oder Vermittlern. Um die junge Zielgruppe zu erreichen, ist mehr Engagement gefragt, etwa auch inform einer Zusammenarbeit mit Influencern.

Im Bereich Social Media lassen die Versicherer nach wie vor viel Potenzial liegen, während sich Unternehmen anderer Branchen erfolgreich präsentieren. Dementsprechend stoßen die Auftritte der Gesellschaften in sozialen Netzwerken auf vergleichsweise geringe Akzeptanz, wie eine Marktuntersuchung des Beratungsinstituts Sirius Campus zeigt. 45% der Befragten heißen es generell gut, sich in sozialen Netzwerken auch über Unternehmen zu informieren – bei Versicherern findet das jedoch nur ein Viertel gut (23%).

Geringe Sichtbarkeit als Knackpunkt

Aus Kundensicht hapert es vor allem an der Sichtbarkeit von Versichererauftritten in den sozialen Medien. So kennen lediglich 15% der Kunden einen oder mehrere Auftritte von Versicherern oder Vermittlern. Die gute Nachricht: Diese „Kenner“ sind der Umfrage zufolge meist sehr zufrieden mit dem Auftritt – dies gilt insbesondere für YouTube, Instagram, XING oder LinkedIn.

You Tube statt Radio und Fernsehen

Nicht mehr in allen Altersgruppen zählen Radio und Fernsehen zu den meistgenutzten Medien in Deutschland. Bei der Zielgruppe bis 30 Jahre haben YouTube und Instagram aber Radio und Fernsehen bereits überholt, Netflix und Spotify sind nahezu gleichwertig. Wie die Experten von Sirius Campus unterstreichen, ist ein umfassendes Engagement in Sachen Social Media gefragt, um junge Kunden zu erreichen.

Werbung auf Instagram wirksamer

Schon jetzt treffe die wenige Werbung, die auf Instagram im Gedächtnis bleibt, auf eine abschlussaktive Kundschaft – und zeigt sich somit deutlich wirkungsvoller in der jungen Zielgruppe mit langfristigem Wachstumspotenzial als Werbemaßnahmen in klassischen Medien. „Das Kommunizieren in Bildern und Stories in den sozialen Medien ist besonders wirksam für die Steigerung von Bekanntheit und Vertrauen in eine Versicherungsmarke“, so Dr. Oliver Gaedeke, Gründer und Geschäftsführer der Sirius Campus GmbH, zu den Ergebnissen. Dafür müssten die ohnehin verwechselungsgefährdeten Markenpositionierungen auf den Prüfstand.

Finanzen und Versicherungen als Thema für Influencer?

Näher beleuchtete die Untersuchung außerdem das Thema Influencer. Dabei ging es um die Frage, wie glaubwürdig Influencer in sozialen Netzwerken bei Finanz- und Versicherungsthemen sind, auch wenn sie sich schwerpunktmäßig anderen Themen widmen. Dazu wurde eine Auswahl von mehr als 20 der reichweitenstärksten deutschsprachigen Influencer herangezogen – von Julien Bam und LeFloid über Shirin David und Bianca Claßen bis hin zu Gronkh und Rezo. Die Befragten sollten angeben, ob sie den jeweiligen Influencer auch für glaubwürdig in Finanz und Versicherungsangelegenheit halten. Das Ergebnis bezeichnen die Analysten von Sirius Campus als „ durchweg positiv und ermutigend“. Demnach würden viele Influencer auf Werte von mehr als 50% Glaubwürdigkeit kommen. Punkten können vor allem Influencer aus den Themenbereichen Familie und Nachhaltigkeit, bei Influencern aus den Bereichen Musik und Lifestyle fällt der Vertrausensvorschuss etwas geringer aus.

Kooperation mit Influencern eine Option

Als Fazit ermutigen die Analysten von Sirius Campus Versicherer, sich nicht davon abschrecken zu lassen, mit Influencern zusammenzuarbeiten. Das Vertrauen der Follower sei in der Regel sehr hoch – auch wenn Finanzen nicht zum Themenschwerpunkt der Influencer zählen. (tk)

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