AssCompact suche
Home
Assekuranz
8. Mai 2023
Viridium meldet weniger Proxalto-Kundenbeschwerden

Viridium meldet weniger Proxalto-Kundenbeschwerden

Die Run-off-Gesellschaft Viridium Gruppe hat gemeldet, dass die Probleme ihres Lebensversicherers Proxalto weitestgehend behoben seien. Weitere Unterbrechungen im Service seien jedoch nicht auszuschließen. Die Kunden zweier Viridium-Töchter erhalten zum Jahresbeginn 2024 erhöhte Überschussbeteiligungen.

Der Run-off-Spezialist Viridium Gruppe hat gegenüber der Presse gemeldet, dass die Nacharbeiten in der IT und dem Kundenservice seines Lebensversicherers Proxalto „sehr weit fortgeschritten“ seien. Gleichzeitig seien weitere temporäre Auswirkungen im Kundenservice jedoch nicht völlig auszuschließen. Der Lebensversicherer hatte im letzten Jahr mit einer hohen Anzahl an Kundenbeschwerden zu kämpfen.

Viridium hatte im Jahr 2019 einen großen Teil der Generali Lebensversicherung übernommen. Kurz danach wurde die ehemalige Generali Leben in Proxalto umbenannt. Run-off-Gesellschaften wie Viridium erwerben Lebensversicherer oder deren Bestände und führen sie dann unter den gleichen Bedingungen weiter. Sie betreiben jedoch kein Neugeschäft.

Viridium: Probleme bei Proxalto weitestgehend behoben

Nach der Übernahme kam es bei Proxalto zu verschiedensten Beschwerden. Kunden beklagten beispielsweise ausbleibende Rentenzahlungen und Probleme bei Abwicklung und Betreuung, was auch die BaFin auf den Plan gerufen hatte. Laut der Viridium Gruppe seien die Probleme vorwiegend auf eine der „größten und anspruchsvollsten IT-Modernisierungen in der Geschichte der deutschen Lebensversicherungen“ zurückzuführen gewesen. Insgesamt wurden 2,2 Millionen Verträge und mehr als 900 verschiedene Tarife auf die moderne Viridium-Plattform überführt. Die Run-off-Gesellschaft habe 250 Mio. Euro in die neue Plattform investiert.

Durch die hohe Komplexität der Umstellung sei es für einzelne Kundengruppen zu „temporären, aber spürbaren Einschränkungen im Service“ gekommen. Doch nun laufen die Prozesse „zunehmend reibungslos“, verspricht Viridium in einer Erklärung gegenüber der Presse. Zeitgleich seien weitere temporäre Auswirkungen im Kundenservice nicht vollkommen auszuschließen. Die Anzahl der Kundenbeschwerden gehen jedoch seit dem Hoch im Herbst 2022 deutlich zurück, betont Viridium.

Steigende Überschussbeteiligung für Kunden von Proxalto und Entis

Insgesamt sei die Proxalto nun eine finanziell und operativ eine auch auf lange Sicht stabil aufgestellte Lebensversicherung, so Viridium. Zum 1. Januar 2024 erhöht die Gruppe deutlich die Überschussbeteiligung für Kunden und Kundinnen der Proxalto. Hier steigt die laufende Mindestverzinsung zum Jahresbeginn um 1,1% auf 2,35%. Bei der Viridium-Tochter Entis wird die laufende Mindestverzinsung auf 3,25% erhöht.

Transaktion mit Zurich Gruppe vorbehaltlich BaFin-Zustimmung

Die Viridium Gruppe betreut laut eigenen Angaben 3,6 Millionen Versicherungsverträge mit rund 65 Mio. Euro in Kapitalanlagen. Seit ihrer Gründung wurden vier Lebensversicherungen erworben und in die Gruppe integriert: Heidelberger Lebensversicherung, Skandia Lebensversicherung, Entis Lebensversicherung (ehemals Protektor) und Proxalto Lebensversicherung (ehemals Generali Lebensversicherung). Im Juni hat Viridium eine Vereinbarung mit der Zurich Gruppe Deutschland über die Übertragung von 720.000 traditionellen Lebensversicherungspolicen mit einer Deckungsrückstellung von rund 20 Mrd. Euro getroffen (AssCompact berichtete). Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der BaFin. (js)

Lesen Sie auch: Beschwerden über Run-off wieder ein Thema | AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft

Bild: © Björn Wylezich – stock.adobe.com