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12. Mai 2025
Vor welchen Personalproblemen sieht sich die Branche?
Vor welchen Personalproblemen sieht sich die Branche?

Vor welchen Personalproblemen sieht sich die Branche?

Viele Unternehmen sehen in Zukunft Personalprobleme auf sich zukommen. Konkret wird z. B. bezweifelt, dass noch genügend qualifizierte Arbeitskräfte gefunden werden können. Auch die hohe Belastung durch Lohnkosten bereitet Probleme. Wie schätzt das Finanz- und Versicherungswesen dies ein?

84% der Betriebe sehen derzeit größere Personalprobleme auf sich zukommen. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2022. Das hat das aktuelle IAB-Betriebspanel, eine repräsentative Befragung von rund 15.000 Betrieben, ergeben. Vor 15 Jahren schlug sich noch jeder zweite Betrieb mit solchen Problemen herum.

Demnach haben zwei von drei Betrieben Zweifel, dass sie zukünftig ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen können. Als Belastung empfinden die Unternehmen vor allem die Gewinnung von Fachkräften, aber auch Lohnkosten, hohe Fehlzeiten, Weiterbildungsbedarf und die Überalterung ihrer Belegschaft. Andersherum sieht das schon anders aus: Nur 5% aller Betriebe erwarten einen zu hohen Personalstand.

Damit sieht sich das Finanz- und Versicherungswesen konfrontiert

Im Jahr 2024 fühlten sich 55% der Betriebe außerdem durch hohe Lohnkosten belastet. Das ist ein Anstieg von 12 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2022. Im Bereich unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Finanz- und Versicherungswesen wird eine Belastung durch Lohnkosten jedoch unterdurchschnittlich oft beklagt. Hier bereitet dem IAB-Betriebspanel zufolge häufig der hohe Weiterbildungs- und Qualifizierungsbedarf Sorgen.

Ost-West-Vergleich

Nicht so bedeutend schätzen Betriebe den Mangel an Arbeitskräften für einfache Tätigkeiten ein. Aktuell erwartet lediglich jeder dritte Betrieb Schwierigkeiten bei der Rekrutierung in diesem Bereich.

Zudem zeigt das IAB-Betriebspanel, dass der Großteil der Personalprobleme in den westlichen Bundesländern eine etwas größere Rolle spielt als in den östlichen Bundesländern. Lediglich die Belastung durch Lohnkosten sowie die Überalterung werden anteilig von mehr ost- als westdeutschen Betrieben als Personalproblem genannt, teilt das IAB mit.

IAB-Forscher Christian Hohendanner sagt: „Die Fachkräftesicherung hat in den Betrieben eine große Bedeutung.“ Weiterbildungsangebote, Personalentwicklung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrachtet rund die Hälfte der Betriebe als geeignete Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Eine Mehrheit der Betriebe habe den Bedarf an Fachkräften erkannt und halte es für wichtig, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, so Hohendanner. (lg)